Brennenstuhl? Sind das nicht die mit den Steckdosenleisten? Stimmt. Die deutsche Elektronikmarke ist Baumarkt-Gängern seit langem bekannt. Das Familienunternehmen aus Tübingen bei Stuttgart beliefert aber nicht nur OBI, Hornbach und Co. Seine Kabeltrommeln, Leuchten, Rauchmelder und Zwischenstecker sind fast überall im Elektronikhandel zu finden. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis Brennenstuhl das Thema Smart Home für sich entdeckt.
Mit Brematic Pro ist das nun geschehen. Das Smarthome-System „Made in Germany“ umfasst zum Start bereits ein ziemlich großes Sortiment an Sensoren und Aktoren – darunter Wandtaster, Bewegungs- oder Raumelder, Zwischenstecker und Sirene. 16 Produkte decken alle gängigen Einsatzgebiete ab. Hinzu kommen IP-Kameras von Herstellern wie D-Link, Edimax oder Foscam, die sich ebenfalls einbinden lassen sollen. Alle Brematic-Pro-Geräte stehen per Funk in Kontakt und nutzen einen eigenen Standard mit der Frequenz 868,3 Megahertz. Das Home Automation Gateway stellt die Verbindung zwischen ihnen und der App BrematicPro her. Außerdem verbindet es die Geräte mit einem Cloud-Server im Internet. So lässt sich das Haus von unterwegs per Smartphone steuern.
Brematic Pro: Datenschutz und Sprachsteuerung
Die Online-Verbindung ist laut Brennenstuhl aber keine Voraussetzung für den Betrieb. BrematicPro funktioniert zu Hause auch ohne Internet, verspricht der Hersteller. Und fügt hinzu: Wer den Fernzugriff aktiviert, kommuniziert nur mit deutschen Servern. Es werden keine Daten ins Ausland übertragen. Das ändert sich natürlich, wenn Amazon Alexa ins Spiel kommt. Um Sprachbefehle zu empfangen, muss das Home Automation Gateway mit US-Servern verbunden sein. Aber das ist bei allen Geräten so, die Alexa verwenden.
Zur manuellen Steuerung gibt es Apps für Android und iOS sowie Desktop-Programme, die sich am Mac oder Windows-PC installieren lassen. Sie organisieren und automatisieren das Smart Home. Dem Nutzer stehen dabei Räume, Szenen und sogenannte Tasks zur Verfügung. Unter einem Task versteht Brematic Pro eine automatische Aktion. Sie läuft zeitgesteuert, bei Sonnenauf- und -untergang oder ereignisbasiert ab. So können zum Beispiel Bewegungsmelder, Türkontakte oder Wassersensoren Alarm auslösen.
Kompatibel zu älteren Brennenstuhl-Geräten
Das Gateway beherrscht neben dem Funkstandard Brematic Pro (869 MHz) auch die klassische Brematic-Variante mit 433 Megahertz. Ältere funkgesteuerte Produkte von Brennenstuhl wie Zwischenstecker oder Steckdosenleisten sollen damit ebenfalls verwendbar sein. Eine Kompatibilitätsliste auf der Webseite des Herstellers sagt, welche. Allerdings bieten 433-MHz-Produkte weniger Funktionsumfang, weil sie unidirektional arbeiten. Nach Empfang eines Funkbefehls melden sie die Ausführung nicht zurück ans Gateway. Der Nutzer kann also nur vermuten, in welchem Betriebszustand sich der Empfänger befindet.
Brematic Pro ist ab sofort bei Händlern wie Alternate, Amazon oder Conrad erhältlich. Die Funkzentrale kostet knapp 200 Euro, Sensoren und Aktoren gibt es ab etwa 35 Euro pro Stück. Wer neu einsteigt, kann ein Startpaket für knapp 250 kaufen. Es enthält das Gateway und eine Grundausstattung an Geräten.
digitalzimmer.de meint: An Funksystemen für die Haussteuerung herrscht wahrlich kein Mangel. Deshalb scheint die Frage berechtigt, ob es noch ein weiteres braucht. Brennenstuhl startet allerdings aus einer guten Ausgangsposition. Die Marke ist bekannt und beliebt – vor allem bei Kunden, die ihre Funksteckdosen schon länger per Funk steuern. Brematic Pro baut auf diese Fangemeinde auf. Dass sich ältere Produkte in das Smarthome-System integrieren lassen, ist ein cleverer Schachzug.
Fotos: Brennenstuhl
Kann man das System auch mit Google Home bze. Google Assistant steuern?
LG Justus
Hallo Justus,
aktuell gibt es einen Alexa-Skill für Brematic Pro – soweit ich weiß aber keine Steuerung über den Google Assistant. Zumindest wird mir keine Verbindungsmlglichkeit für das System in der Google-Home-App angezeigt.