Amazon verkauft Software per Download

Neben echten Gütern setzt da Onlineversandhaus Amazon auch immer mehr auf das Geschäft mit virtuellen Produkten, die per Download verkauft werden. Nach MP3-Musik und E-Books startet der Onlinehändler jetzt auch einen Download-Shop für Computerprogramme und -Spiele. Hier sind Anwendungsprogramme und Games verschiedener Anbieter für Windows-PCs und Apple Macintosh-Computer zu haben. Der Kauf erfolgt über das übliche Amazon-Benutzerkonto, doch statt eine Lieferadresse anzugeben, startet der Kunde nach der Bezahlung direkt den Download seiner frisch erworbenen Software.

Wer lieber eine Disc in der Hand hält, der kann bei Amazon auch weiterhin Programme und Spiele auf CD- oder DVD-ROM kaufen, in vielen Fällen sogar zum selben Preis wie im Download-Store. Zum heutigen Start des Angebotes hat Amazon aber einige Sonderangebote lanciert. Das Paket „Microsoft Office 2010 Home & Student“ etwa kostet im Download und auf Discs derzeit 84,90 Euro statt 139,90 Euro Listenpreis. Die Profivariante „Home & Business“ dagegen ist als Download (160,33 Euro) knapp acht Euro günstiger als in der Disc-Version. Mehr sparen können Käufer von Antiviren-Software: Die Programme der Serie „Kaspersky Internet Security 2012“ werden in verschiedenen Lizenz-Versionen zum halben Listenpreis per Download angepriesen. Der Schwerpunkt des Angebotes liegt auf PC-Programmen, doch es gibt auch eine überschaubare Zahl an Anwendungen wie etwa die Office-Pakete von Microsoft sowie Steuer- und Antivirenprogramme für Apple-Computer.

Auch PC-Spielefans ködert Amazon mit Schnäppchen. Den Ubisoft-Arts-Titel „Assassin’sCreed: Revelation“ etwa gibt es zum Herunterladen für 17,97 Euro, die Disc-Version kostet mit 32,90 Euro fast das Doppelte. „Fifa 12“ von Electronic Arts kostet im Download 24,97 Euro statt 37,99 Euro auf Disc. Die Download-Titel werden neben der heruntergeladenen Datei auch im Amazon-Konto des Kunden gespeichert und lassen sich im Verlustfall jederzeit neu laden. Je nach gekaufter Lizenz für ein oder mehrere Geräte sollen sich Programme auch auf anderen Computern herunterladen und installieren lassen.

digitalzimmer.de meint: Mit Software ist es wie mit Musik – körperhafte Medien werden immer seltener, die Zukunft gehört den Appstores und Downloads. Was am Smartphone oder Tablet längst selbstverständlich ist, kommt auch in den Computer: Apple hat es mit seinem Appstore ab dem Betriebssysteme OS X 10.6 vorgemacht, Microsoft wird im künftigen Windows 8 nachziehen. Onlinehändler wie Amazon müssen sich ranhalten, damit Ihnen die Softwarekonzerne nicht die Butter vom Brot nehmen – sprich: Spiele und Programme nur noch direkt verkaufen. Ein Blick über den großen Teich bringt zumindest für Amazon Entwarnung. Dort verkauft der ehemalige Buchhändler nicht nur Musik, E-Books und Software online, sondern auch Filme, die man am Computer, auf Tablets und Smart-TVs anschauen kann. Damit mausert sich Amazon ohnehin zu einem der größten Konkurrenten des Apple-Systems mit iTunes, Appstores und Video-on-Demand (VOD).