Outdoor-Leuchten von Tint

Smarte Beleuchtung im Garten – aber bitte umweltfreundlich

Wetterfeste Strahler und Lightstrips für Philips Hue gibt es mittlerweile auch vom Discounter. Aldi bietet seit kurzem welche an. Die LED-Leuchtmittel der Marke Tint (Bild oben) kommen von Müller Licht und funktionieren an der Hue-Bridge. Vor allem aber: Sie kosten deutlich weniger als die Originale. Mit knapp 100 Euro ist man dabei. Das dürfte der smarten Outdoor-Beleuchtung einen zusätzlichen Schub verleihen. Wer durch Wohngebiete spaziert, kann schon heute einen Trend zu stimmungsvoller Inszenierung erkennen. Waren früher die Gärten nur an Weihnachten illuminiert, strahlen viele nun ganzjährig wie ein Christbaum.

Nach Gebrauch am besten Ausschalten: Effektbeleuchtung im Garten. Bild: Signify

Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Zumal LEDs wenig Energie verbrauchen. Sie sind damit umweltfreundlicher als jede Glühlampen-Kette, die früher auf Grillpartys für Stimmung sorgte. Allein: Um unsere Umwelt zu schonen, reicht ein wenig Stromsparen nicht aus. Im Gegenteil: Niedrige Kosten für Anschaffung und Betrieb führen zu einem großzügigeren Einsatz von Licht. Die unnatürliche Helligkeit hat ihre Schattenseiten. Sie lockt Insekten oder andere Kleinlebewesen an und kann ihnen zum Verhängnis werden.

Künstliches Licht beeinflusst Tiere und Pflanzen

Die sogenannte Lichtverschmutzung – auf Englisch: Light Pollution – wird seit mehr als zwanzig Jahren erforscht. Viele Studien belegen einen negativen Effekt auf Flora und Fauna. So haben etwa Biologen der Universität Potsdam 2018 die Wirkung solarbetriebener LED-Lampen auf Insekten Untersucht (LINK). Ergebnis: Manche nachtaktiven Arten reduzieren ihre Tätigkeit bis zum Stillstand, andere werden von Lichtern magisch angezogen. Im Lauf des Experiments nahm die Zahl von Käfern in den beleuchteten Zonen deutlich zu. Manche Tiere legten Entfernungen von bis zu 80 Metern zurück.

Untersuchungen der Universität Bern ergaben, dass angestrahlte Pflanzen seltener bestäubt werden und weniger Früchte tragen (LINK). Vögel, deren Nistkästen im Hellen stehen, sind länger aktiv, schlafen also weniger (LINK). Ob Igel, Schnecken oder Fledermäuse – Kunstlicht beeinflusst viele Arten in ihrem Verhalten. Wer eine smarte Außenbeleuchtung plant, sollte deshalb nicht nur auf den optischen Effekt achten. Er kann auch einiges tun, um negative Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen zu verringern.

Lichtverschmutzung im Garten reduzieren – so geht’s
Warmes Licht nach unten: besser für die Flora und Fauna im Garten. Bild: Signify
  • Warmes Licht verwenden. Kühle Farben wie Blau und Violett oder kaltweiße LEDs wirken auf Insekten attraktiver als warme Töne. Deshalb lieber gelbes, rotes oder orangefarbenes Licht verwenden. Warmweiß mit einer Farbtemperatur unter 2700 Kelvin ist ebenfalls okay. Es macht übrigens auch Menschen weniger wach und hilft nach der Gartenparty beim Einschlafen.
  • Nach unten leuchten. Boden-Einbauspots oder Strahler, die zum Himmel weisen, wirken auf Fluglebewesen wie ein Leuchtfeuer am Flughafen. Wer seine Terrasse oder den Balkon nicht zur Landebahn erklären will, sollte seine Lampen auf den Boden richten. Bäume und Sträucher so wenig wie möglich anstrahlen. Ansonsten sind Leuchten mit Abschirmung besser als Kugelmodelle, die rundum abstrahlen. Die obere Hälfte sollte komplett geschirmt ein, die Seiten möglichst dunkel.
  • Dunkelpausen einlegen. So gut wie jedes smarte LED-System verfügt über eine Timer-Funktion. Machen Sie Gebrauch davon und schalten Sie die Außenbeleuchtung nach 23 Uhr ab. Wenn alle im Bett sind, bewundert auch niemand mehr die Lichtinstallation. Noch besser: Bewegungsmelder montieren, die das Licht nur dann einschalten, wenn wirklich jemand im Garten ist.
Ein Bewegungsmelder reduziert die Lichtverschmutzung aufs Nötigste. Bild: Signify

Aufmacherfoto: Müller Licht