Der Heizungsspezialist Junkers möchte die drahtlose Regelung seiner Gasthermen offenbar nicht länger anderen Anbietern wie Tado , Netgear oder AlphaEOS überlassen. Deshalb bringt das zum Bosch-Konzern gehörende Unternehmen nun einen eigenen Funk-Thermostat auf den Markt. Der Junkers Control CT 100 wird gegen einen vorhandenen Junkers-Regler ausgetauscht und per WLAN am Router angemeldet. Danach soll die Temperatur nicht nur über den gläsernen Touchscreen des CT 100, sondern auch per Smartphone steuerbar sein. Die zugehörige App Junkers Control gibt es für Apple- und Android-Geräte.
Ähnlich wie Tado erkennt auch die Junkers-App mit Hilfe der Smartphone-Ortung, ob alle Bewohner das Haus verlassen haben und senkt dann automatisch die Temperatur ab. Beim Nachhausekommen soll es rechtzeitig wieder warm in der Wohnung sein. Laut Junkers lernt der Regler aus dem Nutzungsverhalten der Bewohner und sorgt automatisch für einen möglichst energiesparenden Betrieb. Auf Wunsch nutzt er Online-Wetterdaten und kann damit die Heizleistung ohne Außenfühler an die Umwelttemperatur anpassen. Ein sogenannter Duschtimer soll außerdem den Warmwasserverbrauch senken: Die Therme liefert nur für ein vorgestelltes Zeitintervall heißes Wasser und schaltet danach wieder ab. Wie viel die ganzen Aktionen sparen, zeigt eine Verbrauchsanzeige. Ihre Daten werden direkt im Regler gespeichert und sollen auch Jahre später noch abrufbar sein. Überhaupt betont der Hersteller die Datensicherheit seines Systems. Alle Heizinformationen bleiben im Regler und auf dem Smartphone. Es gibt laut Junkers keine Cloud und die Übertragung zwischen den Geräten über das Internet läuft verschlüsselt ab.
Der Control CT100 eignet sich für praktisch alle Gas-Wandgeräte von Junkers ab dem Baujahr 2007, teilweise auch für ältere Modelle. Im Einzelnen sind das Cerapur, Cerastar mit Heatronic 3 oder Heatronic 4 sowie das CerapurModul mit Heatronic 3 und Cerapur 9000i. Eine Liste kompatibler Geräte stellt Junkers auf seiner Webseite zum Download bereit. Ist in der Wohnung ein Wandthermostat CR 100 oder CW 100 installiert, ist dieser mit wenigen Handgriffen gegen den Junkers Control austauschbar. Ansonsten hilft der Heizungsfachmann, über den sich der neue WLAN-Thermostat ab Mitte September auch beziehen lässt. Unverbindliche Preisempfehlung: 452,20 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Hinzu kommen noch Anfahrts- und Montagekosten, laut Junkers dauert die Installation aber nicht viel länger als eine halbe Stunde.
digitalzimmer.de meint: Schön, dass mittlerweile auch die traditionellen Heizungsfirmen den Trend zur drahtlosen Steuerung erkennen. Gerade wenn es um Festinstallationen geht, greifen viele Kunden lieber zu einer etablierten Marke als zum Start-up-Produkt. Das Unternehmen Bosch Thermodynamik mit seinen Marken Buderus und Junkers macht auf jeden Fall nicht den Eindruck, als würde es nach ein paar Jahren Smart-Home-Euphorie wieder von der Bildfläche verschwinden.