Die herstellerübergreifende Video-Plattform Ultraviolet stellt ihren Betrieb ein. Am 31. Juli 2019 werden die Server abgeschaltet. Wer dann noch auf seine gekauften Filme und TV-Serien zugreifen will, muss den Zugang eines alternativen Anbieters wie Flixster, Sony Pictures oder Videociety verwenden. Über die Ultraviolet-Seite myuv.com lässt sich die bestehende Video-Bibliothek mit einem oder mehreren dieser Online-Dienste verknüpfen.
Auch dann gibt es allerdings keine Garantie, dass alle Inhalte zur Verfügung stehen. Ultraviolet sagt dazu: „In den meisten Fällen sind Ihre Filme und Fernsehsendungen über die mit Ihrer Ultraviolet-Bibliothek verlinkten Einzelhändler verfügbar. Durch das Verlinken mit weiteren Einzelhändlern können Sie den Zugriff auf Ihre Bibliothek maximieren und potenzielle Störungen vermeiden.“
Das heißt in der Praxis: Auch künftig legen einzelne Filmstudios ihren Blu-ray-Dics oder DVDs vielleicht einen Streaming-Code bei, mit dem sich das Programm auf dem Smartphone oder PC ansehen lässt. Allerdings gilt dieser Code dann nur auf die Plattform, auf der er eingelöst wurde. Wer Scheiben von Warner, Sony, Universal & Co. registrieren will, braucht mehrere Accounts und Streaming-Konten dafür, was Ultraviolet ja eigentlich vermeiden wollte.
So endet der glücklose Versuch der Filmindustrie, eine Streaming-Alternative zu iTunes, Netflix und Co. aufzubauen. Mit dem Ultraviolet-System sollten Disc-Käufer ihre kopiergeschützten Programme auch unterwegs ansehen können – egal von welchem Studio sie stammten. Allerdings gestaltete sich das Einlösen von Codes und die Lizenzverwaltung von Anfang an sehr kompliziert.
digitalzimmer.de meint: Das Ende war absehbar. Seit dem Deutschlandstart im November 2013 kämpfte Ultraviolet mit Problemen. Nutzer mussten sich mehrfach registrieren, Codes eingeben, Zeitlimits beachten, Konten übertragen und hatten mit schwer erreichbaren Servern zu kämpfen. Im Grunde stand schon lange fest, dass Ultraviolet kein Erfolg werden würde.