Bis vor kurzem galten 55 oder 65 Zoll Bildschirmdiagonale noch als groß. Jetzt kommt Sharp und überbietet alle LCD-Fernseher auf dem deutschen Markt mit dem Aquos LC-80LE645E. Der 80-Zöller verteilt seine 1920 x 1080 Pixel auf 203 Zentimeter Diagonale. Das bedeutet gut doppelt so viel Bildfläche wie mit einem 55-Zoll-Display. Eine vollflächige LED-Beleuchtung, bei Sharp „Full LED” genannt, soll für gleichmäßige Helligkeit des Bildschirms sorgen. Mit Leuchtdioden im Gehäuserand („Edge LED”) wäre die große Fläche auch nur schwer auszuleuchten.
Der LC-80LE645E verzichtet auf bewegungsverbessernde Maßnahmen wie Scanning Backlight und 400-Hertz-Technik. Die Bilder werden mit vergleichsweise niedrigen 100 Hertz dargestellt. Dafür hält sich der Stromverbrauch laut Energieetikett in Grenzen: Trotz seiner schieren Größe soll der Sharp im standardisierten Messbetrieb nur 131 Watt verbrauchen und gehört damit in die derzeit sparsamste Effiziensklasse A++.
Den TV-Empfang übernehmen drei Digitaltuner für Antenne (DVB-T), Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S2). Sendungen lassen sich über eine externe Festplatte am USB-Anschluss aufzeichnen, wobei auch Timeshift möglich sein soll: das Anhalten und spätere Fortsetzen des Programms mittels Taste auf der Fernbedienung. Die Programmierung von Aufnahmen ist per EPG am Bildschirm möglich. Es lässt sich während des Mitschnitts jedoch kein anderes Programm am Bildschirm ansehen – der Sharp hat pro Empfangsweg nur einen Tuner.
Die Smart-TV-Funktionen entsprechen dem üblichen Klassenstandard: Über das Hersteller-Portal „Sharp Net+” können Zuschauer auf YouTube, diverse Sender-Mediatheken und per Browser auch auf freie Seiten im Internet zugreifen. Die Funktionen werden über so genannte Apps im Menü organisiert und abgerufen. Außerdem gibt es einen Netzwerk-Player nach DLNA-Standard, der Fotos, Musik und Videos vom PC abrufen soll. Ein WLAN-Stick zur drahtlosen Verbindung mit dem heimischen Netzwerk wird mitgeliefert. Der Sharp LC-80LE645E ist ab Ende März erhältlich und hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 5499 Euro.
digitalzimmer.de meint: Der 60 Kilo-Bolide passt nicht in jedes Wohnzimmer. Er ist mit Fuß immerhin 1,15 Meter hoch und 1,86 Meter breit. Dabei gilt es auch den Betrachtungsabstand zu beachten: Drei Meter oder mehr sollte man schon vom Bildschirm entfernt sitzen, um ein detailreiches Bild ohne Pixelstruktur genießen zu können. Wer die Voraussetzungen dafür hat, bekommt mit dem Sharp zur Fußball-EM jedoch das größte Bild, das ohne Beamer derzeit möglich ist.