Philips Hue: LED-Licht mit App-Steuerung

Lichtsteuerung auf die einfache Art: Mit dem neuen LED-System „hue” von Philips wird das Smartphone zum drahtlosen Dimmer. Die gleichnamige App für Apple- und Android-Geräte soll bis zu 50 Lampen in der Wohnung fernsteuern können. Allerdings müssen es besondere Leuchtmittel sein: LED-Lampen der hue-Serie von Philips lassen sich per Funk ein- und ausschalten oder in der Helligkeit regeln. Und weil sie ihr Lichtspektrum aus roten, grünen und blauen Leuchtdioden mixen, ist sogar die Farbtemperatur steuerbar. Bis zu 16 Millionen Farben können die hue-Lampen laut Herstellerangabe erzeugen. Daher auch der ungewöhnliche Name: „hue” ist englisch und bedeutet „Farbton” oder „Farbe”.

Ambilight für die Wohnung: Eine neue Generation LED-Lampen von Philips lässt sich in Farbe und Helligkeit fernsteuern. (Bild: Hersteller)
Ambilight für die Wohnung: Eine neue Generation LED-Lampen von Philips lässt sich in Farbe und Helligkeit fernsteuern. (Bild: Hersteller)

So verliert das Energiesparlicht nicht nur sein typisches, unangenehmes Spektrum – von bläulichem Tageslicht bis zur warmen Abendsonne lässt sich praktisch jede Lichtstimmung simulieren – es wird auch farbiges Effektlicht möglich. Ein Griff zur App, und die Esstischlampe erstrahlt passend zur weihnachtlichen Tischdeko in dunklem Rot. Oder die Deckenbeleuchtung schimmert so blau wie die Unterwasserfotos vom Tauchurlaub auf dem TV-Schirm. Das ist die Erweiterung des Ambilight-Konzepts, das Philips-Fernseher auszeichnet, auf den kompletten Raum und seine Beleuchtung. Vier vorprogrammierte Lichtszenarien sollen außerdem das Wohlbefinden steigern: „Read”, „Concentrate”, „Relax” und „Energize” beruhen laut Philips auf Studien zur Auswirkungen von Licht auf den menschlichen Körper. Die Untersuchungen sollen unter anderem gezeigt haben, dass Orangerot einen beruhigenden und bläuliches Licht einen aktivierenden Einfluss auf den Organismus hat. Nicht zuletzt lässt sich das ganze System programmieren – mit Lichtszenarien zum Einschlafen und Aufwachen oder um eventuelle Einbrecher abzuschrecken.

Damit die Steuerung funktioniert, ist zusätzlich zu den funkenden Lampen eine sogenannte Smartbridge nötig, die per Kabel mit dem heimischen WLAN-Router verbunden wird. Sie reicht die App-Befehle drahtlos an das Lampensystem weiter. Darüber hinaus sollen keine Installationen nötig sein – ein Austausch der bisherigen Glüh- oder Energiesparlampen genügt. Lampen, Fernbedienungs-App und Bridge finden sich danach automatisch. Zur Kommunikation benutzen sie „Zigbee LightLink”, einen internationalen Standard zur Steuerung von LED-Lichtsystemen, den namhafte Hersteller wie General Electric, Osram und Philips ins Leben gerufen haben (siehe Artikel-Link unten auf dieser Seite). Die hue-Lampen dürften sich künftig also auch mit anderen Geräten und Steuerlösungen schalten lassen, die für Zigbee LightLink zertifiziert sind.

Ein Starterset mit Smartbridge und drei Lampen für E27-Fassungen kostet rund 200 Euro. Jede weitere Lampe schlägt mit gut 60 Euro zu Buche. Die Lichtleistung beträgt laut Philips 600 Lumen und soll einer 50-Watt-Glühbirne entsprechen. Wie es in der Pressemitteilung heißt, wird das System zunächst exklusiv in Apple Stores erhältlich sein. Auch ist bislang nur die App für iPhone & Co. final – das Android-Pendant bei Google Play befindet sich noch im Beta-Stadium.

digitalzimmer.de meint: „hue” von Philips ist das erste einer neuen Generation von Lichtsystemen. Die sparen nicht nur Energie, sind quecksilberfrei, dimmbar und erreichen sofort nach dem Einschalten ihre volle Helligkeit (anders als konventionelle Kompaktleuchtstofflampen). LED-Lampen mit RGB-Technik machen Licht auch so flexibel und individuell steuerbar, dass es zum Entspannungshelfer und Stimmungsaufheller wird. 60 Euro pro Leuchtmittel sind dafür ein stolzer Preis – vor allem, wenn es viele Leuchten in der Wohnung gibt. Die lange Lebensdauer von LED-Lampen (ca. 25.000 Stunden) relativiert ihn wieder. Allerdings nur, wenn die neuen Leuchtmittel auch wirklich so lange halten. Denn unabhängige Tests bestätigen immer wieder: Manche Energiesparlampen sind viel früher kaputt als die Verpackung angibt.