Panasonic-Fernseher mit Dual-Core-Prozessoren

Ein Kern ist nicht genug. Um die wachsende Zahl an Aufgaben besser bewältigen zu können, benötigen künftige Smart-TVs so genannte Dual-Core-Prozessoren mit zwei Rechenkernen. Panasonic stattet seine kommenden Spitzenmodelle damit aus. Sowohl die Plasma-Serie VT 50 als auch die neuen LCD-Geräte der Serie WT 50 sollen ähnlich flink zu Werke gehen wie moderne Smartphones. Das heißt: Sie können mehrere Apps gleichzeitig laufen lassen, es muss nicht jedes Programm zuerst beendet werden, ehe ein neues geöffnet werden kann. Dank Multitasking rutscht die gerade nicht benötigte Anwendung als Symbol an den unteren Bildschirmrand, von wo aus sie sich jederzeit wieder starten lässt – ohne die in vernetzten Fernsehern üblichen langen Ladezeiten.

Die Plasma-TVs der VT-50-Serie gehören zu den ersten Dual-Core-Modellen von Panasonic. (Bild: Hersteller)
Die Plasma-TVs der VT-50-Serie gehören zu den ersten Dual-Core-Modellen von Panasonic. (Bild: Hersteller)

Social-Media-Apps für Facebook oder Twitter sollen parallel zum Live-Programm des Fernsehsenders nutzbar sein, ja selbst grafisch aufwändige Spiele und 3D-Streaming aus Mediatheken will Panasonic mit den neuen, leistungsfähigen Prozessoren ermöglichen. Die Japaner befinden sich damit in bester Gesellschaft: Toshiba hat auf der CES bereits Geräte mit Dual-Core-Prozessoren präsentiert, und auch Samsung setzt beim für Sommer angekündigten ES8090 auf die Kraft der zwei Kerne. Ohne doppelte Rechenpower würden sich Funktionen wie Sprach- und Gestensteuerung im ES8090 wohl gar nicht realisieren lassen.

Panasonic will in Sachen Sprachsteuerung übrigens mit dem US-Unternehmen Nuance zusammenarbeiten. Wie heute auf der Mobilfunkmesse Mobile World Congress 2012 in Barcelona bekannt gegeben, plant der TV-Hersteller die „Dragon TV Platform” von Nuance in seinen Viera-TVs einzusetzen. Ähnlich wie Siri im iPhone 4S von Apple soll sie nicht nur einzelne Sprachkommandos verstehen, sondern den Sinnzusammenhang kompletter Sätze, also „Zeig’ mir den ‚Tatortʼ von Festplatte” oder „Was kommt heute Abend um 9 Uhr im Ersten?”. Zwar ist nicht gesagt, dass die angekündigten Panasonic-TVs bereits mit dieser Technologie arbeiten werden, aber der Bedarf an immer leistungsfähigeren Prozessoren auch im Fernseher scheint auf Jahre gesichert.

Die neuen, schnellen Panasonic-Modelle sollen im April/Mai in den Handel kommen. Die Plasma-Familie wird es in drei Bildgrößen von 50 Zoll (TX-P50VT50E) bis 65 Zoll (TX-P65VT50E) geben, was Bilddiagonalen von 127 bis 165 Zentimetern entspricht. Die LCDs sollen in 42 Zoll (TX-L42WT50E), 47 Zoll (TX-L47WT50E) und 55 Zoll (TX-L55WT50E) zu haben sein – also mit 106,119 und 127 Zentimetern Diagonale. Preise stehen derzeit noch nicht fest.

digitalzimmer.de meint: Das Rennen ist eröffnet – und wird im Bedienmenü entschieden. Denn die schönsten Smart-TV-Funktionen machen keinen Spaß, wenn der Fernseher nur träge auf die Eingaben der Fernbedienung reagiert. In Smartphones ermöglichen Dual-Core und demnächst Quad-Core-Prozessoren immer leistungsfähigere Programme. Warum soll das im Fernseher anders sein? Zumal das TV-Gerät am Stromnetz hängt und keinen die Leistung begrenzenden Akku hat. Wohin das Rennen führt ist aber auch klar: Nicht die Lebensdauer des Bildschirms entscheidet künftig darüber, wann ein Fernseher ausgedient hat. Er wird vielmehr ersetzt, wenn seine Rechenleistung für neue, spannende Funktionen nicht mehr ausreicht.