Kopfhörer, Ladekabel oder MP3-Player aus dem Automaten: Was mit Süßigkeiten und Getränken bereits auf Bahnhöfen und Flughäfen funktioniert, will der Elektrofachmarkt Saturn künftig auch mit Unterhaltungselektronik versuchen. Jetzt gab der Konzern am Düsseldorfer Flughafen den Startschuss für den ersten sogenannten „Saturn Xpress”-Automaten.
Wer beispielsweise vor seinem Abflug in den Urlaub oder zu einem Geschäftstermin feststellt, dass er seinen MP3-Player, die Digitalkamera, einen passenden Adapter oder anderes Zubehör zu Hause vergessen hat, der kann das fehlende Equipment künftig so bequem wie eine Schachtel Zigaretten am Automaten erwerben. „Mit diesem zusätzlichen 24-Stunden-Service schließt Saturn eine Bedarfslücke an Orten, wo kein Saturn-Markt in der Nähe ist und für Produkte, die wenig Beratung erfordern”, erklärte Horst Norberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding GmbH, das Konzept.
Im Rahmen des Pilotprojekts will Saturn insgesamt elf Automaten an stark frequentierten Standorten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufszentren aufstellen. Nächster geplanter Standort ist der Flughafen Hamburg. Konzernschwester Media Markt hatte übrigens schon im November 2010 ähnliche Elektronik-Automaten am Münchner Hauptbahnhof und Flughafen sowie und an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf in Betrieb genommen – nur eben in roter Farbe statt in Orange.
Das Saturn-Angebot soll derzeit rund 50 verschiedene Artikel umfassen, Saturn zufolge ausschließlich von bekannten Markenherstellern. Die Preise sind mit denjenigen in den Märkten vergleichbar. Über Glasfronten können die Produkte vor dem Kauf in Augenschein genommen werden, ein Ausprobieren ist nicht möglich. Der Einkauf erfolgt über berührungsempfindliche Bildschirme mit deutscher und englischsprachiger Benutzerführung. Die Zahlung ist nur per Kreditkarte (Visa-, Maestro- oder Master-Card) möglich. Für Service und Reklamationen können sich die Kunden an jeden Saturn-Markt wenden.
digitalzimmer.de meint: Gute Idee – statt Erdnüsse, Limo oder Schoko-Riegel spucken Automaten jetzt auch Digital-Geräte und praktische Zubehörartikel aus. Das verspricht nicht nur Rund-um-die-Uhr-Shopping für High-Tech-Nomaden, sondern auch satte Umsätze für Saturn. Denn wer kennt nicht das ungute Gefühl, kurz vor dem Abflug festzustellen, dass das Handy-Ladekabel, der Kopfhörer oder der MP3-Player zu Hause auf dem Schreibtisch liegen. Wir glauben, dass sich vor allem Zubehör wie Ladekabel, Prepaid-Karten oder Surfsticks gut am Automaten verkaufen. Aber vielleicht geht ja auch die eine oder andere Digi-Knipse durch die Klappe – denn manche Leute kaufen ja sogar ihre Schuhe am Flughafen.