Erster Eindruck: Heos Multiroom von Denon

<< Im September folgen dann die Anschlussboxen für vorhandene HiFi- und AV-Geräte. Der Heos Link (349 Euro) ist ein Stream-Player, der – wie die anderen Geräte der Familie auch – sein Programm drahtlos oder per Ethernet-Kabel empfängt.

Über analoge und digitale Ausgänge leitet er die Musik an eine Stereo- oder Heimkino-Anlage weiter. Umgekehrt kann er aber auch Signale von dort empfangen und ins Heos-System einspeisen. So lässt sich zum Beispiel der Ton vom Fernseher oder CD-Spieler im Wohnzimmer auf allen Funklautsprechern hören. Analoge Quellen wie UKW-Tuner oder Plattenspieler werden digitalisiert und verlustfrei (lossless) ins Heimnetzwerk übertragen. Denon-Verstärker und -AV-Receiver steuert der Link über ihren Netzwerk-Anschluss oder einen Infrarot-Sender auch gleich fern – damit man zum Umschalten der Quelle nicht jedes Mal ins Wohnzimmer laufen muss.

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Der etwas größere Heos Amp (499 Euro) hat keine Audio-Ausgänge, dafür aber Lautsprecher-Klemmen und einen integrierten Digitalverstärker mit 2 x 100 Watt Leistung. Wie ein Connect:Amp von Sonos oder Bluesound Power Node verwandelt er vorhandene Lautsprecher in eine Streaming-Anlage. Wie beim Link lassen sich Zuspieler analog oder digital anschließen – und wie an allen Heos-Geräten gibt es eine Mini-Klinkenbuchse (3,5 mm) für MP3-Player sowie einen USB-Anschluss für Speichersticks.

Automatisches Setup per Kabel

Für die Installation hat  Denon sich einen Seiltrick einfallen lassen: Das mitgeliefertes Setup-Kabel mit Miniklinke überträgt die WLAN-Zugangsdaten vom Kopfhörerausgang eines Smartphones oder Tablets auf das Heos-Gerät. Die kostenlose App für iOS- oder Android-Geräte assistiert dabei mit Bildschirm-Hinweisen. Weitere Lautsprecher oder Komponenten lassen sich ebenso einfach hinzufügen. Wer einen Extend besitzt, soll nicht einmal das Setup-Kabel benötigen: Dann genügt ein Tastendruck am Extender und am HEOS-Player, um die beiden drahtlos miteinander zu verbinden.

App mit Spotify Connect

Die iPhone-App konnten wir bereits in Aktion sehen, das Android-Pendant war zum Zeitpunkt der Präsentation noch nicht fertig. Am unteren Bildschirmrand sind drei Schaltflächen immer sichtbar. Der linke Button („Rooms“) führt zu den einzelnen Räumen oder Playern. Hier lassen sich Heos-Geräte im Netzwerk auswählen und gruppieren. Wer in typischer iPhone-Geste zwei Finger am Touchscreen zusammenführt – so wie beim Verkleinern von  Bildschirminhalten – verbindet die Räume zu einer Hörzone. „Pinch-to-Party“ nennt Denon diesen Handgriff und hat sich den Begriff auch gleich schützen lassen.

Der mittlere Menüpunkt „Music“ bündelt alle Quellen. Hier sind zum Start das Internet-Radioprogramm von TuneIn und die Musik-Dienste Deezer, Napster und Spotify zu finden. Letzterer nimmt eine Sonderstellung ein, weil Heos die Funktion Spotify Connect unterstützt. Das Denon-System lässt sich damit neben anderen Connect-Geräten im selben Netzwerk betreiben und erscheint wie diese in der Spotify-App. Das heißt aber auch: Zur Auswahl eines Musikstücks wechselt die Bedienoberfläche – das Denon-Programm startet von sich aus die Spotify-App (siehe Galerie).

Deezer und Napster sind wie gewohnt aus der Denon-App heraus zu erreichen. Weitere Anbieter wie Rdio, Wimp und Qobuz sollen mit quartalsweisen Updates folgen. Außerdem kann Heos-Musik direkt vom Smartphone oder Tablet, von angeschlossenen USB-Sticks und von DLNA-Servern aus dem Heimnetzwerk streamen. Dabei sind auch Lossless-Formate wie FLAC oder WAV erlaubt – bis auf Weiteres aber keine High-Resolution-Dateien.

Ein Tipp auf den dritten Button „Now Playing“ ruft jederzeit den Wiedergabebildschirm auf, der das laufende Musikstück oder die Playliste zeigt. Befinden sich mehrere Heos-Apps im gleichen Netzwerk, kann jede Musiktitel zur Warteschlange beisteuern – ideal für Wunschlisten auf einer Party. Alternativ können Familienmitglieder ihre eigenen Playlisten verwalten und speichern. Voraussetzung dafür ist ein kostenloser Heos-Account, in dem auch die Zugangsdaten für Musikdienste gespeichert werden. >>