Ember: der sich selbst temperierende Becher. Bild: Hersteller

Ember: der sich selbst temperierende Becher

Wer kennt noch die Kaffeewärmer mit USB-Anschluss für den Schreibtisch? Vor etwa zehn Jahren waren die kleinen Heizplatten der letzte Schrei. Jetzt gibt es eine Neuauflage der Idee – nur angefüllt mit High-Tech bis unter den Becherrand. Das kalifornische Unternehmen Ember (auf Deutsch: Glut) hat die ersten smarten Warmhaltetassen entwickelt. Mit Temperatursensoren, integrierter Heizung und einem Lithium-Ionen-Akku bewahren sie automatisch die gewünschte Temperatur.

Von Ember gibt es Reisebecher (links) und Keramiktasse. Bild: Hersteller
Von Ember gibt es Reisebecher (links) und Keramiktasse. Bild: Hersteller

Kaffee mit 62,5 Grad trinken? Grünen Tee lieber etwas kühler mit 54 Grad genießen? Dank Ember soll das ganz einfach sein. Eine App für iOS oder Android legt die gewünschte Temperatur fest. Darin lassen sich auch mehrere Werte für verschiedene Lieblingsgetränke speichern. Besitzer von Apple-Geräten können außerdem die Daten zu getrunkenen Mengen in ihre Heath-App auf dem iPhone oder iPad übertragen – zur Kontrolle des Koffein-Konsums. Ein Untersetzer, der ans Stromnetz angeschlossen ist, lädt den Akku beim Abstellen der Bluetooth-Tasse induktiv auf. Eine Vollladung soll 90 Minuten in Anspruch nehmen. Laut Hersteller reicht sie dann für eine Stunde mobilen Einsatz bei 54 Grad.

Zwei Ember-Modelle: Travel Mug und Ceramic Mug

Zwei Varianten stehen zu Wahl: ein 20 Zentimeter großer Reisebecher mit Deckel – was seine Warmhaltezeit verlängern dürfte – und eine halb so hohe Tasse aus keramikbeschichtetem Edelstahl. Beide sind in Schwarz oder Weiß erhältlich. Das Design wirkt elegant und zurückhaltend. Kein Wunder: Ember-Gründer Clay Alexander hat ein Team um sich geschart, das ehemalige Mitarbeiter von Apple, Microsoft, Nokia, Beats und Amazon enthält.

LED-Anzeigen informieren über den Betriebszustand. Am Reisebecher handelt es sich um ein Touchscreen-Display, das über die Temperatur und den Ladezustand der Batterie informiert. An der Keramiktasse glimmen LEDs in verschiedenen Farben und zeigen so zum Beispiel an, ob der Inhalt noch zu warm zum Trinken ist.

Die Ember-Becher kommunizieren auch mit der Health-App am iPhone. Bild: Hersteller
Die Ember-Becher kommunizieren auch mit der Health-App am iPhone. Bild: Hersteller

Beide Ember Mugs sind wasserdicht nach Schutzklasse IPX7, können zum Reinigen also komplett ins Wasser eingetaucht werden. Von „spülmaschinenfest“ spricht der Hersteller allerdings nicht. Sensible Elektronik sollte lieber mit der Hand gespült werden. Die High-Tech-Tassen sind ab sofort im Online-Store von Apple und auf der Herstellerseite ember.com erhältlich. Der Reisebecher kostet rund 180 Euro, die Kaffeetasse 100 Euro.

digitalzimmer.de meint: High-Tech to go – an den Ember Mugs wird die Frage neu entbrennen, ob es für jedes Alltagsproblem eine batteriebetriebene Lösung geben muss. Sagen wir so: Bei Getränken wie Tee oder Kaffee können ein paar Grad Unterschied in der Trinktemperatur durchaus den Geschmack beeinflussen. Und anders als an Thermobechern kann man sich mit elektronisch temperierten Getränken nicht so leicht den Mund verbrennen. Wer einen Ember Mug zu Starbucks mitnimmt, hilft immerhin Pappbecher und Kunststoffdeckel zu vermeiden. So umweltfreundlich wie ein isolierender Mehrwegbecher aus Edelstahl sind die Funktassen freilich nicht.

Aufmacherfoto: Ember