Beoplay A9: Klangmöbel mit DLNA und Airplay

Das hölzerne Dreibein erinnert an den Hocker ML 50 des dänischen Architekten Mogens Lassen (1901-1987). Oder an den Coffee Table CH_008 von Hans J. Wegner (1914-2007). Die kreisförmige Schallwand schwebt darüber wie die Sitzschale im berühmten „Egg Chair” von Arne Jacobsen (1902-1971). Mit anderen Worten: Der Beoplay A9 von Bang & Olufsen ist mehr als ein WLAN-Lautsprecher. Sein Design von Øivind Alexander Slaatto zitiert dänische Möbelklassiker des 20. Jahrhunderts und macht den A9 zum Vorzeigeobjekt – zu schade, um ihn wie andere Lautsprecher zwischen Büchern oder DVDs im Regal zu verstecken.

Designerstück: Der Streaming-Lautsprecher Beoplay A9 kostet 1999 Euro. (Bild: Bang & Olufsen)
Designerstück: Der Streaming-Lautsprecher Beoplay A9 kostet 1999 Euro. (Bild: Bang & Olufsen)

Das wäre angesichts seiner Höhe von 90 Zentimetern und des Kreisdurchmessers von 70 Zentimetern auch kaum möglich. Der Beoplay muss sichtbar im Raum stehen. Dort soll er mit 480 Watt Verstärkerleistung selbst größere Flächen problemlos beschallen können. Ein Subwoofer mit 20 cm Diagonale sowie je zwei Mittel- und Hochtöner übernehmen die Wiedergabe. Drei Klangeinstellungen, so Bang & Olufsen, passen den A9 an seine Aufstellung im Raum an. Denn je nach Wohnsituation lässt sich der Lautsprecher freistehend, in einer Ecke oder hängend an der Wand positionieren. Die Grifföffnung auf der Rückseite (Abbildung oben) dient in letzterem Fall auch gleich als Aufhängung.

Sein Musikprogramm erhält der Streaming-Lautsprecher entweder per Netzwerkkabel oder über ein WLAN, wobei kostenlose Setup-Apps für Android und iOS eine einfache Installation gewährleisten sollen. Anschließend funktioniert der Beoplay A9 sowohl mit Apple- als auch mit Android-Geräten. iPhone, iPad, iPod touch oder iTunes können ihr Programm direkt per AirPlay auf die Funkbox schicken. Ansonsten soll der Netzwerk-Standard DLNA für reibungslose Verbindung sorgen. Das heißt: Jeder Musik-Server, der DLNA unterstützt, dürfte sich als Quelle eignen, auch Smartphones wie das Samsung Galaxy S3 oder Nokia Lumia 800 mit einer entsprechenden DLNA-App.

Ganz B&O ist auch die Bedienung am Gerät selbst: Eine Sensorkante oben an der kreisrunden Schallwand reagiert auf bloßes darüberstreichen mit den Fingern und schaltet die Lautstärke in vier Stufen hoch: Einmal Wischen aktiviert Sound Level 1 („Relaxing”) für entspannte Hintergrundmusik. Jede Wiederholung der Bewegung steigert den Pegel bis zur „Party”-Lautstärke (Level 4). Längeres Verweilen auf dem Sensor schaltet den Lautsprecher stumm („Mute”). Der Beoplay A9 soll ab Mitte November beim autorisierten Fachhändler oder online über den Beoplay-Store erhältlich sein. Der stolze Preis: 1999 Euro. Wie es sich für ein Klangmöbel gehört, gibt es verschiedene Gehäuseausführungen: Die massiven Holzbeine sind wahlweise in Buche, Eiche und Teak erhältlich, die weiße Stoffbespannung lässt sich durch farbige Bezüge in Silber, Grün, Rot, Schwarz und Braun austauschen.

digitalzimmer.de meint: Im unüberschaubaren Angebot drahtloser Streaming-Lautsprecher gelingt es B&O Zeichen zu setzen. Wie schon das tragbare Akku-Modell Beolit 12 (siehe Zusatz-Info) hebt sich auch der Beoplay A9 wohltuend vom Boxen-Einerlei ab. Seine Bestückung mit großem Subwoofer und kräftigen Digitalverstärkern dürfte für einen kraftvollen, partytauglichen Sound sorgen. Das fehlt bislang im Airplay-Angebot. Die DLNA-Funktion macht den A9 aber nicht nur für Apple-Nutzer interessant. Mit seinem Preis von rund 2000 Euro steht er ziemlich alleine da. Doch wie er da steht, kann sich wirklich sehen lassen.