A5 und A7: Neue Airplay-Lautsprecher von B&W

Wer braucht noch einen Apple-Dock-Anschluss – wenn AirPlay gibt? Diese Frage hat digitalzimmer.de bereits im Test des Docking-Lautsprechers Zeppelin Air vor über einem Jahr gestellt. Hersteller Bowers & Wilkins dachte offenbar in dieselbe Richtung. Denn seit kurzem sind zwei neue Airplay-Modelle des britischen Boxenspezialisten im Handel: der A5 für 500 Euro und das größere Schwestermodell A7 für 800 Euro.

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Kompakte Form, viel Leistung und kein Dock-Anschluss mehr: Mit dem A5 (vorne) und dem A7 geht B&W heue Wege (Fotos: Bowers & Wilkins)

Beide haben keinen Dock-Anschluss mehr. Sie empfangen Musik per Streaming übers heimische Netzwerk – entweder per WLAN oder Ethernet-Kabel. Eine Direktverbindung mit iPod oder einem anderen MP3-Player geht trotzdem: per „Aux”-Eingang. Die Musikauswahl muss dabei am externen Player erfolgen, weil die klassische Audio-Buchse keine Geräte steuern kann. Am A7 ist sie zweifach verwendbar: Der Anschluss akzeptiert sowohl analoge als auch digitale optische Signale. Das größere Modell kann somit auch als Lautsprecher für Netzwerk-Player und CD-Spieler mit Lichtleiter-Ausgang (Toslink) dienen. Oder als Aktivbox am Computer: PC oder Mac lassen sich per USB anschließen und sollen vom Rechner als externe Soundkarte erkannt werden. Laut B&W verarbeiten die DA-Wandler hochauflösende Tonsignale bis 24 Bit/96 Kilohertz. Mehr zu diesem Thema in unserem Video „Was bedeutet High-Resolution Audio?”. Zum Aufladen von iPhone & Co. oder für den Direktanschluss mobiler Player ist die USB-Buchse offenbar nicht gedacht. Das Datenblatt nennt nur Windows-PCs und Macs mit OS X als Spielpartner.

Zum Lieferumfang gehört die vom Zeppelin bekannte Fernbedienung. Das handschmeichlerische Ei steuert die Lautstärke und schaltet zwischen den diversen Eingängen um. Zur Installation im drahtlosen Netzwerk dient die kostenlose iOS-App „Airplay Setup”, die WLAN-Name und Passwort per Funk auf den A5 oder A7 überträgt. Nach erfolgreicher Verbindung dürften sich die beiden Lautsprecher wie alle Airplay-Geräte verhalten: Sie tauchen als Wiedergabe-Gerät im iOS-Gerät, in iTunes oder einem Mac mit OS X Mountain Lion (10.8) auf.

Klangtechnisch greift Bowers & Wilkins tief in die hauseigene Trickkiste. So sollen Aluminium-Hochtöner mit der aus High-End-Boxen von B&W bekannten Nautilus-Röhrentechnologie für klare und detailreiche Hochtonwiedergabe sorgen. Ein Digitalverstärker mit zweimal 20 Watt treibt im A5 vier Lautsprecherchassis an, die laut Hersteller für den Betrieb im 18 x 30 x 12 Zentimeter kleinen Gehäuse optimiert wurden. Der größere A7 (22 x 36 x 16 cm) bietet zusätzlich Platz für einen 15-cm-Tieftöner und ist mit insgesamt 150 Watt Verstärkerleistung ausgestattet. Er soll damit mehr Tiefbass liefern als der Zeppelin Air und einen beeindruckend breiten Frequenzumfang von 51 Hz – 36 kHz kHz (+/- 3dB) abbilden. Die technischen Daten können sich also sehen lassen.

digitalzimmer.de meint: Der Verzicht auf das Apple-Dock war ein kluger Schachzug. Denn erstens sorgt er für ein aufgeräumtes Aussehen der neuen Airplay-Lautsprecher von B&W. Und zweitens sind Geräte mit dem klassischen Dock-Anschluss ohnehin veraltet, seit Apple am iPhone 5, iPad Mini und iPad 4 den neuen „Lightning”-Connector eingeführt hat. Wie gut A5 und A7 klingen, muss ein Hörtest zeigen. Die Geräte dafür hat digitalzimmer schon bestellt.