Ausprobiert: Devolo dLAN LiveCam

Mit zusätzlich gekauften LiveCams lässt sich das häusliche Überwachungsnetz auf insgesamt sieben Kameras erweitern. Sie werden in der App genauso hinzugefügt wie das erste Modell und erscheinen danach mit Vorschaubild auf einer Übersichtsseite. Zu jeder Kamera gibt es mehrere Einstellmöglichkeiten. So kann die App das Bild spiegeln oder drehen, wenn die LiveCam seitlich an einer Wand oder kopfüber unter der Decke montiert ist. Löcher am Gehäuse hat Devolo dafür schon vorgesehen, liefert aber keine Schrauben, Dübel oder andere Befestigungsmaterialien mit. Ein Metallgewinde am Kameraboden erlaubt außerdem die Montage auf einem Fotostativ. Die Kamera-Kuppel ist horizontal um 270 Grad drehbar und vertikal um 90 Grad schwenkbar. So kann die Weitwinkel-Optik von Hand in die gewünschte Richtung bugsiert werden. Bei stark erhöhter Aufstellung, etwa auf einem Schrank, ist allerdings zu beachten, dass die Linse im Gehäuse sich nur nach oben, nicht unten schwenken lässt. Für Aufnahmen aus der Vogelperspektive muss die Kamera deshalb um 90 Grad gekippt oder „über Kopf” an einer ebenen Fläche befestigt werden.

Hellsichtig: auch im Dunkeln
Die Bildqualität ist unter normalen Lichtverhältnissen ist gut, vor allem in der höchsten Auflösung mit 640 x 480 Pixeln. Farben werden recht natürlich wiedergegeben, für ein Überwachungsvideo in jedem Fall ausreichend. Praktisch: Ein Ring Infrarot-LEDs um das Objektiv sorgt auch in völliger Dunkelheit für ein klar erkennbares Bild, wobei die rot glimmenden Dioden etwa vier bis fünf Meter weit leuchten. Objekte in größerer Entfernung versinken zusehends im Hintergrundrauschen. Mit der schaltbaren Kontrastverstärkung erinnern die graublauen Nachtaufnahmen an Horrorfilme wie „Paranormal Activity”, erfüllen aber ihren Zweck. Die Bildfrequenz von bis zu sieben Aufnahmen pro Sekunde zeigt Bewegungen leicht ruckelig, scheint aber ein guter Kompromiss für die Übertragung per Mobilfunk zu sein: Selbst unterwegs mit dem Smartphone im 3G-Netz war das Geschehen vor der Kamera noch gut zu verfolgen. Die App macht auf Wunsch ein Foto der Live-Aufnahme und speichert es auf dem mobilen Gerät, etwa für den E-Mail-Versand. Die Kamera fertigt selbst aber keine Aufnahmen an und alarmiert auch nicht den Benutzer, wenn sich vor der Linse etwas tut. Dazu fehlen ihr ein Bewegungsmelder und ein interner Speicher, wie sie etwa das deutlich teurere „Alert”-System von Logitech bietet.

Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Im digitalzimmer-Test benötigte die LiveCam während des Standby-Betriebs zwischen 2,2 und 2,7 Watt – gemessen mit einem handelsüblichen Energiemonitor für die Steckdose. Sobald die Cockpit-App ein Videosignal abrief, stieg der Verbrauch auf 3,5 bis 3,7 Watt, um anschließend wieder auf den Ursprungswert zu fallen. Das deckt sich mit den technischen Daten, die Devolo zur LiveCam veröffentlicht. Interessant: Der dLAN 200 AVduo bediente sich während des Tests konstant mit etwa 2 Watt aus der Steckdose. Er ging nicht in den Ruhezustand, in dem er laut Hersteller 0,5 Watt verbrauchen soll. Bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde und 24 Stunden Betrieb pro Tag entstehen somit Kosten von etwa 10 Euro im Jahr.

digitalzimmer.de meint: Das LiveCam-System von Devolo ist ohne jede Fachkenntnis zu installieren und leicht zu bedienen. Die App funktionierte im Test zuverlässig und ohne Abstürze – sowohl auf iPhone und iPad als auch auf Android-Geräten. Mit anderen Worten: Einfacher lässt sich die heimische Garagenauffahrt oder ein Lagerraum kaum überwachen. Auch als visuelles Babyphone leistet die LiveCam gute Dienste – schon wegen ihrer Nachtsicht-Qualitäten. Der Funktionsumfang der Software ist noch gering, so fehlt zu Beispiel eine Möglichkeit, die Bilder auf einen Computer zu übertragen. Doch die Entwicklung hat ja gerade erst begonnen und das Powerline-Prinzip bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Überwachungssystemen: Es müssen keine Kabel verlegt werden.