Manche IFA-Neuheit ist auf den zweiten Blick gar keine. So gibt es das Luminor-System von Scott bereits seit Frühjahr 2011 im Handel. Entdeckt haben wir es allerdings erst in Berlin – und fanden die Idee so clever, dass wir das Produkt den Lesern von digitalzimmer.de nicht vorenthalten wollen.
Luminor überträgt Musik vom iPhone der iPod drahtlos auf Mini-Lautsprecher, die in eine handelsübliche E27-Fassung für Leuchtmittel geschraubt werden. Die Stehlampe neben dem Sofa oder die Hängeleuchte überm Esstisch wird so nebenbei zum Schallstrahler. Denn hell machen kann das System natürlich auch: Um die Lautsprechermembran herum sitzt ein Ring aus 85 weißen Leuchtdioden (LED), die sich getrennt vom Ton in zwei Stufen schalten lassen.
Der Stromverbrauch der 400 Gramm schweren und 85 x 139 mm großen Konstruktion liegt laut Hersteller bei 20 Watt. Davon werden 5 Watt fürs Licht benötigt, den Rest verbraucht die Verstärkerelektronik, die den Lautsprecher mit 10 Watt Musikleistung antreiben soll. Im Stand-by liegt der Energieverbrauch unter 0,5 Watt, so der Vertrieb Socrimex, der außer dem traditionsreichen HiFi-Namen Scott vor einiger Zeit auch die Rechte an der Marke Grundig Automotive übernommen hat. Die Lebensdauer der LEDs gibt der Hersteller mit 30.000 Stunden an. Das wären bei vier Stunden Beleuchtung am Tag mehr als 20 Jahre.
Während der Inbetriebnahme wird die Soundlampe mit dem Luminor-iPod-Dock gepaart. Ein Knopf am Lampenkörper stellt die Funkverbindung zwischen beiden Geräten her. Werden zwei Lautsprecher gleichzeitig mit dem Dock verbunden erzeugt das System automatisch ein Stereopaar. Die eine Soundbox gibt dann den rechten Kanal wieder, die andere den linken. Insgesamt acht Lautsprecher lassen sich in das System integrieren, die auf ebenso viele Räume oder Hörzonen verteilt sein können. Eine Fernbedienung schaltet die Zonen einzeln an oder ab. Für mehr Klangfülle gibt es außerdem einen Funk-Subwoofer, der an Stelle einzelner Lampen-Lautsprecher eingesetzt werden kann. Die Gesamtzahl bleibt allerdings gleich – mehr als insgesamt acht Boxen geht nicht.
Alle Geräte kommunizieren per Funk im 2,4-Gigagehertz-Band miteinander. Das ist derselbe Frequenzbereich, in dem auch WLAN und Dect-Telefone funken. Die Reichweite wird mit 30 Metern angegeben, dürfte in geschlossenen Räumen aber darunter liegen. Massive Wände und die zahlreichen Funkquellen im 2,4-Gigabehtz-Bereich erschweren in vielen Wohnungen die Verbindung. Die Luminor-Geräte sind als Startpaket mit Lautsprecher (i-DSX 10 L, 199 Euro) und Dock erhältlich. Die einzelne Sound-Leuchte i-LXS 10 hat eine Preisempfehlung von rund 100 Euro, der Subwoofer i-SBX 10 schlägt mit mit knapp 180 Euro zu Buche. Im Internet werden die Produkte aber auch günstiger angeboten.
digitalzimmer.de meint:Akustische Wunderdinge darf man von den kleinen Lautsprechern nicht erwarten. Vor allem dann nicht, wenn sie tief in einen Lampenschirm geschraubt werden, der den Schall vom Hörer weg lenkt. Für Musik in der Küche oder im Badezimmer ist das Luminor-System jedoch eine einfach zu installierende Lösung. Wer ausreichend große Downlights in der Decke hat, bekommt ohne Kabelverlegen den Ton dorthin, wo bislang nur Beleuchtung war.