Polaroid bringt die Sofortbild-Kamera zurück

Auslösen, mit dem Papierabzug wedeln und ein paar Minuten warten – so entstanden früher Sofortbilder nach dem Polaroid-Verfahren. Die typischen Fotos mit dem weißen Bilderrahmen sind bis heute Kult, Filmkassetten für acht bis zehn Aufnahmen werden zu Preisen ab 20 Euro auf Ebay gehandelt. Doch nun soll es sie wieder geben, die Bilder mit dem Charme der 1980er-Jahre. Nur ein wenig anders. Polaroid, gleichnamiger Nachfolger des 2008 in Konkurs gegangenen Unternehmens, stellt auf der IFA in Berlin sein digitales Kameramodell Z340 vor. Es ähnelt nicht nur optisch dem analogen Urahn, es hat auch dessen wichtigste Funktion geerbt: Ein integrierter Fotodrucker bringt die Aufnahmen direkt zu Papier und spuckt sie auf der Vorderseite aus. Ganz so, wie es Generationen von Polaroid-Kameras schon vor ihm taten.

Die Softbildkamera Z340 enthält einen tintenlosen Farbdrucker. (Bild: Polaroid)
Die Softbildkamera Z340 enthält einen tintenlosen Farbdrucker. (Bild: Polaroid)

Der Drucker arbeitet mit der sogenannten Zink-Drucktechnologie, die bereits seit einigen Jahren in mobilen Polaroid-Printern der PoGo-Serie zum Einsatz kommt. Das Kürzel steht für „Zero Ink”, zu Deutsch: Null Tinte. Im Fotopapier sind Farbkristalle der Druckfarben Magenta, Cyan und Gelb enthalten, die durch Wärme aktiviert werden. Ein Ausdruck der Kamera soll weniger als eine Minute dauern und wäre damit deutlich fixer als der chemische Entwicklungsprozess beim Original. Die Trockenabzüge sind laut Hersteller schmutz- und wasserfest. Mit einer Akkuladung sollen sich bis zu 25 Fotos drucken lassen.

Der charakteristische weiße Rahmen ist weder technisch bedingt noch unbedingt nötig. Das „Polaroid Classic Border Logo” wird zum Druck eingeblendet und lässt sich auch gegen anders gestaltete Fotorahmen austauschen. Ansonsten bringt die Z340 einen ausklappbaren LCD-Monitor mit 2,7 Zoll Diagonale mit, der gleichzeitig als Objektsucher fungiert. Die 14-Megapixel-Bilder sollen sich vor dem Ausdruck auf dem LCD-Bildschirm ansehen, bearbeiten oder löschen lassen. Wie an anderen Digitalkameras auch, gibt es diverse Programmautomatiken. Außerdem gibt es laut Hersteller die Möglichkeit, Schärfe, Kontrast, Farbsättigung und Weißabgleich von Hand einzustellen. Das ist mehr als die meisten klassischen Polaroid-Kameras konnten. Die Fotos werden auf einem internen Speicher oder auf SD-Karte gespeichert, von wo aus sie wie jedes andere Bild auf den PC übertragen und weiterverarbeitet werden können.

Die Z340 soll ab Ende September im deutschen Handel erhältlich sein und rund 300 Euro kosten. Zum Lieferumfang gehören ein Lithium-Ionen-Akku, der vorgeladen ist, Netzteil, USB-Kabel und zehn Blatt Fotopapier. Zu den Druckkosten macht der Hersteller keine Angaben, 30 Blatt im richtigen Format 3 x 4 Zoll kosten bei Amazon etwa 15 Euro.

digitalzimmer.de meint: Die Polaroid Z340 ist sicher nicht die handlichste Digitalkamera – und auch nicht die preiswerteste. Trotzdem wird das Minilabor im Retro-Look seine Freunde finden. Diese Art und Weise Sofortbilder zum machen, ist einfach Kult. Und da die Kamera – anders als früher – nicht jedes Foto automatisch druckt, entstehen wenigstens auch keine unnötigen Filmkosten.