Hülle mit Solarzelle und Leselicht für den Kindle

Diese Schutzhülle für den günstigen Standard-Kindle von Amazon (hier unser Video-Test) erfüllt drei Wünsche auf einmal: Sie bewahrt den eBook-Reader vor Kratzern und Schmutz in der Aktentasche, bietet dem Kindle eine netzunabhängige Notstrom-Versorgung, und schließlich hat das Solar Kindle Lighted Cover eine LED-Leselampe mit eigebaut. Die liefert laut Hersteller SolarFocus im Nahbereich bis zu 800 Lux an Helligkeit. Das ist nach der Papierform genug, um mit dem Kindle bei absoluter Dunkelheit zu lesen – zum Beispiel im Zelt beim Camping.

Das Solar Kindle Lighted Cover hat einen eingebauten 1500 Akku mit 1500 mAh Kapazität. Mit ihm wird das eingebaute, ausklappbare LED-Leselicht oben an der Innenseite des Covers gespeist. Der Akku bietet auch eine Ersatz-Stromversorgung für den Kindle selbst. Geladen wird er mit der Kraft der Sonne – auf der Außenseite der Schutzhülle sitzt eine Solarzelle, die ungefähr die Oberfläche des Kindle selbst hat. Sie lädt den in der Hülle eingebauten Akku laut SolarFocus innerhalb von acht Stunden im Sonnenlicht so weit aus, dass er 80 Prozent der Akkuladung des Kindle bietet. Der Hersteller rechnet dazu vor, dass so eine Stunde Sonnenladung für den Akku bis zu drei Tagen Lesevergnügen mit dem Kindle entsprechen.

Hand aufs Herz – so richtig häufig muss man einen eBook Reader wie den Kindle ohnehin nicht aufladen. Sein Display mit elektronischer Tinte (E-Ink) benötigt mangels Hintergrundbeleuchtung nur winzige Mengen an Strom, allein das Umblättern von Seite zu Seite kostet Energie. Die Hauptaufgabe des Zusatz-Akkus ist denn auch die Beleuchtung des eBook-Readers, damit sein Besitzer auch in absoluter Finsternis spannende Schmöker verschlingen kann. Zum Transport und zum Lesen im Dunkeln wird der Kindle in die passgenau gefertigte Hülle eingesteckt. Genauso leicht lässt er sich aus der Hülle entfernen, etwa um im Sonnenlicht deren Akku aufzuladen, während man im Schatten liest.

Die Leselicht-Schutzhülle erschwert allerdings das Lesevergnügen im wahrsten Wortsinne: Während der Kindle allein nur 170 Gramm auf die Waage bringt, wird er durch die Solar-Licht-Hülle um 215 Gramm mehr als doppelt so schwer. Die Hülle mit den Maßen 20 x 11,9 x 1,83 Zentimetern ist auch zirka drei Zentimeter höher als und gut doppelt so dick wie der Kindle (16,6 x 11,4 x 0,9 Zentimeter). In den USA ist sie über den Onlineshop von SolarFocus bereits für knapp 80 Dollar zu haben, in Europa suchten wir sie bislang noch vergebens. Auf der diesjährigen CES in Las Vegas wurde das Solar Kindle Lighted Cover mit einem Innovationspreis für umweltfreundliche Technologien und Designs ausgezeichnet.

digitalzimmer.de meint: Solarlader mit Zusatzakkus für iPhone, iPad & Co. hatten wir schon mehrfach im Praxistest – meist mit bescheidenem Erfolg. Smartphones und Tablet-Computer benötigen einfach zu viel Strom, um sie in unseren Breiten mit Solarzellen im Taschenformat dauerhaft mit Strom zu versorgen. Bei den Versuchen mit erschwinglichen Solarladern ging den Geräten bislang selbst bei sommerlichem Wetter und wenig Nutzung schon nach ein paar Tagen ohne Steckdose der Saft aus. Bei eBook-Readern wie dem Kindle mit ihrem geringen Stromverbrauch sowie für ein kleines LED-Licht, das immer mal eine oder zwei Stunden lang leuchtet, könnte die Rechnung schon eher aufgehen, zumal der Hersteller mit den Solar-Mio-Ladern einen guten Ruf für ernstzunehmende Outdoor-Solar-Ladegeräte für Smartphones, Tablets und Notebooks genießt. Der Kindle-Lader muss sich aber auch erstmal in der Praxis bewähren.