Digitaler Wecker mit Wasserantrieb

Wie das Ganze technisch funktioniert, behält der Hersteller für sich. Nur soviel verrät die Webseite des amerikanischen Lifestyle-Kaufhauses Bedol: Einmal alle 8 bis 12 Wochen ist der Tank mit einfachem Leitungswasser zu füllen. Dazwischen soll die umweltfreundliche Digitaluhr dann wie von Zauberhand die Zeit anzeigen – ohne Batterien, ohne Chemikalien und ohne mechanischen Handaufzug. Eine Weckfunktion gibt’s auch, und einen kleinen Kondensator, der den Strom gerade so lange puffert, dass die Uhr beim Wasserwechsel nicht stehen bleibt.

Die Bedol Water Clock gibt es in verschiedenen Farben und Ausführungen. (Bild: Hersteller)
Die Bedol Water Clock gibt es in verschiedenen Farben und Ausführungen. (Bild: Hersteller)

Das klingt faszinierend – und so ökologisch sinnvoll, dass man sich fragt, warum nicht alle Wand- oder Tischuhren längst auf diese Weise funktionieren. Denn so neu ist das Prinzip gar nicht: Seit Jahren tauchen immer wieder Digitaluhren mit Wasserantrieb im Internet auf. Sie können bei Online-Versendern wie Amazon oder eben auch Bedol bestellt werden. Die Stromerzeugung geschieht immer gleich: Nicht das Wasser verbraucht sich dabei, sondern ein unedles Metall, häufig Zink, das eine von zwei Elektroden im Gerät stellt. Die Flüssigkeit dient nur als Elektrolyt. Sie hält die chemische Reaktion (Elektrolyse) im Gang, so wie verdünnte Schwefelsäure in einer Autobatterie. Nach einigen Monaten oder Jahren ist die Elektrode verbraucht. Lässt sie sich nicht ersetzen, ist die Uhr kaputt.

Ob der Wecker wirklich so umweltfreundlich ist, wie Bedol behauptet, dürfte sich also erst beim Recycling des Kunststoffgehäuses entscheiden. Erfahrungsberichte im Internet lassen auch darauf schließen, dass die Uhr einiger Pflege bedarf. So soll ihr Wassertank in regelmäßigen Abständen mit einer Zitronensäure-Lösung gespült werden, damit Kalkablagerungen verschwinden und die Elektrolyse in Gang bleibt. Wer es ausprobieren möchte: Die Bedol Water Powered Clock kann in verschiedenen Ausführungen zu Preisen ab 26 US-Dollar in Amerika bestellt werden – zuzüglich Versand und Steuern versteht sich. Es gibt bauähnliche Modelle bei Amazon Deutschland aber auch schon für weniger als 10 Euro.

digitalzimmer.de meint: Ein schöner Gag, viel mehr aber auch nicht. Batteriebetriebene Wecker machen auf Dauer wahrscheinlich weniger Arbeit und lassen sich mit wieder aufladbaren Akkus auch umweltschonend betreiben.