Telekom bestätigt iPad-Probleme im 3G-Netz

Der Fehler tritt bei uns regelmäßig auf: Wenn das neue iPad im 3G-Netz der Deutschen Telekom von einem Ort zum anderen bewegt wird, bricht die Internetverbindung ab. Die Anzeige meldet zwar noch Funkverbindung, aber es landen keine Daten mehr per UMTS auf dem Apple-Tablet. Beide neuen iPads in der Redaktion kämpfen mit demselben Problem.

Telekom-Kunden sehen diese Fehlermeldung auf dem iPad häufiger.
Telekom-Kunden sehen diese Fehlermeldung auf dem iPad häufiger.

Und zwar nicht nur in Stuttgart: Auch in Hamburg und Köln waren während der vergangenen Wochen Verbindungsabbrüche zu beklagen. Sie treten offenbar dann auf, wenn der Nutzer einen deutlichen Ortswechsel vollzieht, etwa von einem Ende der Stadt ans andere. Der damit verbundene Zellenwechsel im Mobilfunknetz könnte eine mögliche Ursache sein. Eventuell funktioniert der so genannte „Handover” beim Übergang von einer Zelle in die nächste nicht richtig.

Untrügliches Zeichen für den Fehler: Wenn gar nichts mehr geht, muss der Nutzer unter „Einstellungen” im Bereich „Mobile Daten” nur einmal kurz die 3G-Verbindung deaktivieren und wieder einschalten – schon erscheint die ernüchternde Meldung auf dem Bildschirm: „Mobiles Datennetzwerk konnte nicht aktiviert werden”. Ein Zurücksetzen der Netzwerkeinstellungen am iPad hat, wie das komplette Aus- und wieder Einschalten, nur zeitlich begrenzte Wirkung: Beim nächsten Ortswechsel ist die Mobilfunk-Verbindung ins Internet wieder weg.

Das Problem ist mittlerweile bekannt. Die Apple-Support-Hotline („Apple Care”) bestätigte am Telefon, dass es zu den beschriebenen Effekten kommt. Die freundliche Mitarbeiterin erklärte, dass Apple in der Sache nichts tun könne. Es sei Aufgabe der Netzbetreiber, entsprechende Einstellungen für das neue iPad vorzunehmen. Der Telekom-Kundendienst widerspricht dieser Auffassung nicht: Ein Support-Mitarbeiter teilte auf Nachfrage mit, dass an einem Update der Netzbetreiber-Einstellungen gearbeitet werde, das „in den kommenden Wochen” über iTunes zur Verfügung gestellt werden soll.

Fast scheint es, als wären die Mobilfunk-Anbieter vom Start des Apple-Tablets überrascht worden. Auch Vodafone hatte zunächst Schwierigkeiten, weil das Gerät vom Netz nicht immer richtig erkannt wurde. Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbeck bestätigte gegenüber digitalzimmer.de jedoch, dass diese Probleme mittlerweile behoben sind. Das Statement von Telekom-Sprecherin Michaela Weidenbrück hört sich weniger ermutigend an: „Das Thema UMTS-Verbindung im Zusammenhang mit dem neuen iPad wird von unseren Kollegen in der Technik gemeinsam mit den Netzwerk-Infrastrukturhersteller sowie Apple Research & Development derzeit analysiert. Wir können allerdings im Moment noch keine Aussage zur möglichen Ursache machen.”

digitalzimmer.de meint: Erst die Enttäuschung über fehlende 4G-Unterstützung in Deutschland und nun dies: Zumindest Telekom-Kunden haben mit dem neuen iPad offenbar weniger zuverlässige Internetverbindungen als mit dem alten. Noch ist nicht heraus, wer die Schuld an dem Dilemma trägt. Die Telekom tappt im Dunkeln und das Zusammenspiel von Netz und Endgerät ist so komplex, dass eine Fehlersuche an die berühmte Nadel im Heuhaufen erinnern kann. Allerdings ist das Apple-Tablet nicht irgendein Gerät. Die Käufer dürfen also davon ausgehen, dass mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet wird. Bis dahin hilft den geplagten Nutzern nur eines: der regelmäßige Neustart ihres neuen iPad.