Samsung Galaxy Tab 2: zwei neue iPad-Killer?

Glaubt man den Marktforschern, dann gibt es auf dem Markt der Tablet-Computer in Europa im Wesentlichen zwei wichtige Akteure: Apple und Samsung. Nachdem Apple kürzlich das neue iPad der dritten Generation auf den Markt gebracht hat, startet nun Samsung mit zwei neuen Galaxy-Tab-Modellen in Deutschland – in den USA und einigen anderen Ländern sind die Tablets bereits zu haben.

Das Gamsung Galaxy Tab 2 10.1 (Bild: Hersteller)
Das Gamsung Galaxy Tab 2 10.1 (Bild: Hersteller)

Ihre technischen Merkmale sind recht schnell aufgezählt: Die kleine Version hat einen 17,8-Zentimeter-Bildschirm mit 1024 x 600 Pixel, das Zehn-Zoll-Modell misst 25,65 Zentimeter Bilddiagonale und 1280 x 800 Pixel – die ultrahohe Auflösung des neuen iPad mit seinem Retina-Display erreicht das Samsung-Duo also nicht. Das größere Galaxy Tab 2 10.1 bietet nur etwas mehr Pixel als das etwas kompaktere iPad 2 mit 24,63 Zentimetern Diagonale und 1024 x 768 Bildpunkten. Auch die brillante AMOLED-Technik der Smartphone-Geschwister von Samsung bleibt außen vor: Beide Galaxy Tab 2-Modelle setzen auf konventionelle TFT-Touchscreens. Allerdings eigenen sich die Samsung-Tablets im Gegensatz zum Apple-Konkurrenten auch als Mobiltelefone im XXL-Format. Die Standardversionen der beiden Geräte haben 3G-Mobilfunkmodule an Bord, die neben Datenverkehr bis zur HSPA+-Geschwindigkeit von 21 Mbit/s auch Telefonie beherrschen. Daneben sind beide Tablets auch als reine WiFi-Modelle ohne Mobilfunk zu haben.

Im heimischen Datennetz sollen die Tablets denn auch mit anderen Geräten kommunizieren. Die Allshare-Funktion von Samsung soll etwa dafür sorgen, dass sich Medieninhalte vom Tablet oder von einer Netzwerkfestplatte problemlos zu einer vernetzten Audio-Video-Anlage übertragen lassen. Die von Samsung erweiterte DLNA-Netzwerk-Streamingfunktion setzt Tablets und Smartphones des Herstellers als DLNA-Controller ein, alle Audio-Video-Geräte sowie Smart-TVs von Samsung können die Medieninhalte via Allshare empfangen und wiedergeben. Umgekehrt sollen sich die Tablets, ähnlich wie bereits das Smartphone Galaxy S2, auch als Streaming-Empfänger für das  TV-Programme vom Fernseher oder Sat-Receiver nutzen lassen und so etwa Aufnahmen oder das laufend TV-Programm auch im Nebenraum zeigen. Künftig wird das Multimedia-Netzwerk sogar um einen Cloud-Dienst ergänzt: „Allshare Play“ soll Medieninhalte online speichern und allen Allshare-Geräten gleichermaßen bereitstellen – toll, wenn’s intuitiv klappt.

Die beide Tablets arbeiten mit der neuesten Android-Version 4.0 „Ice Cream Sandwich“ und werden von jeweils einem 1 GHz-Dual-Core Prozessor befeuert. Das Galaxy Tab2 7.0 ist mit acht und 16 GB Flash-Speicher für 469 und 489 Euro zu haben, die WiFi-Version mit 16 GB kostet laut Samsung 459 Euro. Das größere Modell Galaxy Tab 10.1 ist mit 16 GB Speicher und 3G-Datenfunk für 599 Euro Listenpreis zu haben, eine 32 GB-Variante ist ebenfalls angekündigt. Alle Tablets lassen sich auch per Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB zusätzlichem Speicher erweitern. Laut Samsung sind die Galaxy-Tab2-Modelle ab Mai zu haben, Amazon nennt derzeit den 10. Juni 2012 als Liefertermin.

digitalzimmer.de meint: Leistungsfähig waren die Samsung-Tablets auch bisher schon, ebenso wie die Android-Smartphones der Galaxy-S-Serie von Samsung, dessen dritte Generation S3 ebenfalls kürzlich vorgestellt wurde. Die Tablets haben aber gemessen am großen Rivalen mit ein paar Handicaps zu kämpfen: Technisch liegen sie, vor allem in Bezug auf das Display, ein Stück hinter dem iPad. Gerade das ultrascharfe Display des neuen Apple-Tablets ist sein großer Trumpf. Dabei sind die neuen Samsung-Tabs nicht einmal besonders günstig: Wer kein Retina-Display benötigt, der bekommt mit dem weiter angebotenen iPad 2 ein Gerät, das ein Stück günstiger ist als das Galaxy Tab 10.1 mit gleicher Ausstattung. Bleibt das sieben-Zoll-Modell als kompakte Alternative zum iPad sowie die zusätzliche Telefon-Funktion als Extra-Nutzen der Samsungs – und die Integration der Samsung-Geräte in das Heimnetzwerk des Herstellers. Immerhin hat Samsung bereits vernetzte Smart-TV-Geräte im Angebot – im Gegensatz zu Apple.