ProSieben-Quiz für das iPhone geht weiter

Der Privatsender ProSieben führt sein im Januar erstmals durchgeführtes TV-Experiment im März fort: In den kommenden Wochen können Zuschauer der Wissenssendung „Galileo” zweimal wöchentlich via iPhone und Internet an einem Quiz teilnehmen.

Immer dienstags und mittwochs bittet „Galileo“ jeweils um 19.10 Uhr zum fröhlichen Mitraten vor dem Bildschirm. Bereits am heutigen Dienstag geht es los. Vor der Sendung können sich die Zuschauer die kostenlose „Junaio”-App auf ihr iPhone laden. Um am Quiz teilzunehmen, drückt man in dieser App den Galileo-Button und richtet die Kamera des Smartphones zum Fernseher. Das Handy-Display blendet dann die aktuelle Frage und alle möglichen Antworten dazu ein. Nach dem Antippen einer der Lösungen sieht der Kandidat sofort auf seinem iPhone, ob er sich richtig entschieden hat. Nach dem Quiz zeigt die App auch an, wie gut man im Vergleich zu anderen Mitspielern abgeschnitten hat.

Die Galileo-App macht sich die iPhone-Kamera zunutze: Sie erkennt die im Fernsehen eingeblendeten Texte, wandelt sie in interaktive Schaltflächen um und blendet die über das Kamerabild auf dem Display ein. Stimmt man für eine der Antworten, dann wird die Antwort online mit dem Quiz-Server abgestimmt und das Ergebnis zum iPhone zurück geschickt. Diese Technik nennt sich „Augmented Reality” (AR). Übersetzt heißt das soviel wie „Erweiterte Wirklichkeit”. Darunter versteht man die Ergänzung von Bildern oder Filmen mit virtuellen Zusatzinformationen, am Computer erzeugten Animationen oder Steuerungselementen. Sportfans kennen das in einfacher Form von TV-Übertragungen in Fußball oder Skispringen: Dort werden häufig Linien und Distanzbalken ins Bild eingestanzt. Andere AR-Varianten bieten Browser-Apps wie „Nearest Wiki” oder „AcrossAir“. Sie ergänzen das Kamerabild des Smartphones mit Hilfe von GPS-Ortung und Online-Verzeichnissen mit Informationen zu den dargestellten Orten (siehe Video unten).

Die von ProSieben eingesetzte App stammt von Metaio. Der deutsch-amerikanische AR-Spezialist bietet im App-Store und Android Marketplace neben Junaio weitere AR-Apps an. So ist es beispielsweise möglich, in Fussballstadien auf dem iPhone-Display nützliche Infos wie Statistiken und Torschützen zeitgleich mit der laufenden Partie einzublenden. Schon beim Public Viewing während der Fußball-WM ließen sich solche Anwendungen nutzen. Auch Zeitungen oder Magazine können von AR profitieren. Wenn die Kamera des Smartphones etwa einen bestimmten Artikel oder eine Anzeige erkennt, dann zeigt der Handy-Bildschirm zusätzliche virtuelle Effekte zum beworbenen Produkt oder Hintergrundinfos zum Thema eines Artikels.

digitalzimmer.de meint: ProSieben will in den kommenden Wochen zeigen, dass es sich beim ersten TV-Experiment im Januar mit „Augmented Reality” um keine Eintagsfliege handelt. Die nächsten Quiz-Ausgaben werden der Privatsender und der App-Entwickler nutzen, um die Technik zu verfeinern. Bei der Premiere hatten nämlich wegen einer Panne nicht alle Zuschauer teilnehmen können. Von den Erfahrungen mit solchen recht simplen AR-Anwendungen könnten Werbung, Marketing, Computerspiele und natürlich auch das Fernsehen profitieren. Und die Zuschauer, die dann künftig per Augmented Reality nicht nur mit Werbung, sondern hoffentlich auch mit wertvollen Informationen versorgt werden.