Alles drin, alles dran – und nicht einmal halb so groß wie der Vorgänger. Das Smart Lock Ultra von Nuki kommt dem Ideal eines unsichtbaren Türschloss-Antriebs deutlich näher als frühere Modelle des Herstellers. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein groß dimensionierter Türknauf. Der kantige Motorblock am Beschlag ist verschwunden, die komplette Technik im silbernen Kopf untergebracht.
Ein neuer, bürstenloser Elektromotor
Um diese Abmessungen zu erreichen, hat sich der österreichische Smartlock-Pionier einiges einfallen lassen. Wesentliche Neuerung: Im Innern des Antriebs sitzt ein bürstenloser Gleichstrommotor, wie ihn auch Elektroautos, Industrieroboter oder Modellflugzeuge verwenden. Er hat den Vorteil, praktisch wartungsfrei zu sein, soll dabei aber schneller und leiser zu arbeiten als die bisherigen Antriebe.
Drei Geschwindigkeiten – und Geräuschpegel
Nutzer des Ultra haben die Wahl: Sie können ihr Smartlock im Modus „Insane“ (wahnsinnig) betreiben, dann nimmt ein Schließvorgang laut Nuki nur 1,5 Sekunden in Anspruch, oder sich mit der „Standard“-Einstellung zwei Sekunden Zeit lassen. Als dritte – und leiseste – Option steht die Betriebsart „Gentle“ zur Verfügung, in der die Geräuschentwicklung weiter zurückgeht. Die einzelnen Modi lassen sich in der App auch zeitabhängig programmieren, damit das Schloss zum Beispiel in der Nacht niemanden stört.
Ebenfalls aus Platzgründen ist der Akku im neuen Smart Lock Ultra fest verbaut, ein Austausch nur durch Nuki selbst möglich. Geladen wird die Batterie direkt an der Tür – mit einem Kabel, das – ähnlich wie der Magsafe-Anschluss von Apple – magnetisch am Gehäuse haftet (Bild ganz oben auf dieser Seite). Der Ladevorgang soll rund zwei Stunden dauern, danach steht wieder Energie für mehrere Monate zur Verfügung, so der Hersteller.
Der passende Zylinder wird mitgeliefert
Wegen der kompakten Bauform passt auf der Innenseite der Tür kein normaler Schlüssel mit Griffstück ins Schloss, den der Antrieb dann drehen könnte. Darum legt Nuki einen speziellen Universal-Zylinder bei, der das vorhandene Exemplar zu Hause ersetzt. Er öffnet von außen ganz konventionell mit Schlüsseln (drei liegen bei), hat innen aber nur einen kleinen Stutzen, der in den Mitnehmer des Smart Locks passt.
Den Kontakt zur App und zum Smarthome hält wie beim Vorgänger ein Funkmodul, das sowohl WLAN als auch Thread unterstützt. Über das Thread-Protokoll ist eine Verbindung mit Border Routern wie dem Apple HomePod möglich. So lässt sich das Ultra in Systeme integrieren, die den Matter-Standard nutzen. Kein anderes Unternehmen in Europa bietet aktuell so ein Smart Lock mit Matter over Thread an – schon gar nicht in diesem Formfaktor. Konkurrent Tedee aus Polen hat bereits 2023 ein Matter-Update für sein Tedee Go angekündigt, konnte es aber bis heute nicht liefern.
Das Smart Lock Ultra soll dagegen Anfang Dezember 2024 zum Preis von 349 Euro erscheinen. Vorregistrierungen sind ab sofort im Shop auf der Nuki-Website möglich (link).