Kopfkino XXL: Der 3D-Helm von Sony

Heimkino-Fans, die aus Platzgründen kein Heimknio mit Leinwand und mehrteiliger Soundanlage in ihrer Wohnung installieren können, bleibt statt Großbild-Erlebnissen oft nur Kopfkino. Oder sie setzen sich die Leinwand auf die Nase – zum Beispiel mit der 3D-Videobrille HMZ-T1, die Sony auf der IFA vorstellt.

Die 3D-Videobrille HMZ-T1 von Sony (Bild: Hersteller)
Die 3D-Videobrille HMZ-T1 von Sony (Bild: Hersteller)

Der Hersteller verspricht bei diesem neuen „Head-Mounted Display“ bestes Nahfeld-Kino in der dritten Dimension. Vor jedes Auge setzt Sony ein OLED Display mit einer Diagonalen von 18 Millimetern. Anders als bei Shutter- oder Polarisationsbrillen erzeugt die HMZ-T1 ein 3D Bild, indem sie den Displays vor dem linken und dem rechten Auge je die passende Perspektive im passenden Blickwinkel schickt. Flackernde Bilder, wie man sie von der Shutter-Technik kennt, sind damit ausgeschlossen. Beide Displays haben laut Hersteller eine HDTV-taugliche Auflösung von je 1280×720 Pixeln. Mit der HMZ-T1 verspricht Sony ein Bildgefühl, als würde man vor einer Kinoleinwand mit gut 15 Metern Breite sitzen. Die Reaktionszeit der Displays gibt Sony mit 0,01 Millisekunden an – schnell genug für Filme und schnelle Computerspiele.

Die HMZ-T1 erzeugt die Bilder ihrer beiden OLED-Displays in einer separaten Box. Sie wird per HDMI-Kabel mit dem jeweiligen Zuspieler verbunden – etwa einem Blu-ray-Player, einer Playstation3 oder einem 3D-Camcorder Über ein zweites HDMI-Kabel leitet diese Signalverarbeitungsbox dann die beiden Bilder fürs linke und rechte Auge zur Brille weiter.

Die Bezeichnung „Brille“ erscheint indes kaum passend: mit integrierten Kopfhörern und 5.1-Soundsimulation, Steuerelementen für die Lautstärke und Laufwerksfunktionen sowie dem weit gehend geschlossenen Gehäuse wirkt die HMZ-T1 eher wie ein futuristischer Helm denn wie eine Brille. Sie soll ab November 2011 für knapp 800 Euro zu haben sein.

digitalzimmer.de meint: Back to the future – denken nicht nur Fans kauziger 80er-Jahre-Filme. Videobrillen tauchen einfach immer wieder auf und sind immer wieder eine nette Spielerei. 1997 präsentierte Sony bereits mit der „Glasstron“ das erste Head Monted Displays für den Einsatz im Mäuse-Heimkino, später brachte Olympus die „Eye-Trek“ heraus und seit 2009 hat Carl Zeiss den „Cinemizer Plus” im Programm. Die Technik hat sich stetig weiter entwickelt, die Daten der HMZ-T1 versprechen ein hochauflösendes, plastisches Bild, das alle bisherigen Videobrillen locker toppen dürfte. Kurzum: Wir sind gespannt auf den Bildeindruck der OLED-3D-Darstellung in XXL-Simulation. Ob wir den 3D-Integralhelm dann auch gern wieder absetzen, das muss sich zeigen. Vielleicht macht er ja ein derart geniales Filmerlebnis, dass man künftig keinen gesteigerten Wert mehr auf Blickkontakte oder gar Gespräche unter vier Augen mit seinen Mitmenschen legt.