CES: Sony-Camcorder für 3D-Aufnahmen

Dreidimensionale Filme waren bislang fast ausschließlich den Machern aus Hollywood vorbehalten. Mit dem Camcorder HDR-TD10E ermöglicht es der japanische Elektronikkonzern Sony in Zukunft auch Hobby-Regisseuren, ihre eigenen Streifen in der dritten Dimension zu produzieren.

Sony_HDR-TD10E

Auf der Consumer Electronics Show (CES) präsentierte Sony jetzt den neuen Camcorder, der parallel zwei Filme mit maximal 1920 mal 1080 Bildpunkten aus unterschiedlichen Perspektiven aufnimmt, wodurch später der räumliche Effekt entsteht. Dabei kommt wie auf Blu-ray-Disc die so genannte Frame-by-Frame-Technik zum Einsatz: Die Perspektiven für rechtes und linkes Auge werden abwechselnd in schneller Folge gespeichert und später am Fernseher übereinander gelegt. Anders als im Side-by-Side-Verfahren, das beide Bilder nebeneinander überträgt, steht so die volle HD-Auflösung zur Verfügung. Um den Streifen in 3D zu sehen, sind ein spezieller Fernseher und eine Shutter-Brille nötig.

Die Aufnahme übernehmen zwei nebeneinander liegende Sony G-Objektive mit 31 Millimetern Abstand, zwei Exmor R CMOS Sensoren und zwei Bionz-Bildprozessoren. Sony verspricht ähnlich schnelle Aufnahme- und Verarbeitungszeiten wie bei der klassischen 2D-Filmerei. Laut Sony sind räumliche Aufnahmen auf dem 8,9 Zentimeter großen Farbdisplay (3,5 Zoll) des Camcorders ohne zusätzliche 3D-Brille dreidimensional zu sehen.

Zur Ausstattung des TD10E gehören weiterhin ein Weitwinkel-Objektiv (29,8 Millimeter) sowie ein zehnfach optischer Zoom für 3D- und ein zwölffacher Zoom für 2D-Aufnahmen. Fotos speichert der Camcorder mit einer Auflösung von 7,1 Megapixeln auf dem internen 64-Gigabyte Flash-Speicher, der bis zu 26 Stunden HD-Videos aufnehmen kann. Bei der höchsten Aufnahmequalität reduziert sich die Aufnahmedauer jedoch drastisch. Der Ton wird in Dolby Digital Stereo aufgenommen. Der TD10E ist laut Sony ab Mitte April für knapp 1600 Euro erhältlich.

Digitalzimmer.de meint: Videos in Eigenregie hochauflösend und dreidimensional drehen – damit liefern die Hersteller von Camcordern völlig neue Verkaufsargumente für die zuletzt weniger erfolgreiche Gerätkategorie. Sony mit dem TD10E und Panasonic mit dem HDC-SDT750 sind die Vorreiter, in den kommenden Wochen und Monaten werden viele Mitbewerber folgen und ebenfalls 3D-Camcorder auf den Markt bringen. Allerdings muss sich noch zeigen, ob 3D-Camcorder in Sachen Lichtstärke und Bildqualität mit ihren normalen Pendants mithalten können. Denn immerhin müssen sie das Licht für die beiden 3D-Teilbilder über zwei separate Objektive einsammeln – auf dem Raum, der bisher einer einzigen Kameralinse vorbehalten war.