MyFox: Alarmanlage zur Selbstmontage

Das drahtlose Sicherheitssystem Gigaset Elements bekommt Konkurrenz: MyFox aus Frankreich bietet seine Home Alarm-Lösung ab Ende Juni auch in Deutschland an. Ab sofort kann die funkbasierte Alarmanlage auf der Herstellerwebseite vorbestellt werden. Sie arbeitet ähnlich wie Gigaset Elements (hier der Test)  mit batteriebetriebenen Sensoren an Türen und Fenstern. Die sogenannten IntelliTAGs sollen automatisch zwischen alltäglichen Erschütterungen und Einbruchsversuchen unterscheiden. Ihre Erkenntnisse melden sie über ein eigenes Funkprotokoll an eine drahtlose Sirene, die im Ernstfall mit 110 Dezibel losheult. Dank integrierter Pufferbatterie soll ein Alarm selbst dann ertönen, wenn der Strom wegbleibt. Laut Hersteller ist das System in so einem Fall mehrere Stunden lang funktionstüchtig. Gibt es ein weiteres MyFox-System in der Nachbarschaft, kann dieses sogar einen Internet-Ausfall kompensieren: Es verschickt dann an Stelle der eigenen Anlage Warnmeldungen an autorisierte Empfänger.

Die MyFox-Sirene steht per WLAN mit dem Heimnetzwerk in Verbindung. Bilder: Hersteller
Die MyFox-Sirene steht per WLAN mit dem Heimnetzwerk in Verbindung. Bilder: Hersteller

Eine als Zubehör erhältliche Kamera erweitert Home Alarm zum Video-Überwachungssystem. Besonderheit der MyFox Security Camera: Sie verfügt über eine motorisch angetriebene Frontblende, die sich so programmieren lässt, dass sie nur dann den Blick freigibt, wenn die Alarmanlage beim Verlassen des Hauses scharfgeschaltet wird. Ein integrierter Bewegungsmelder startet bei verdächtigen Aktivitäten automatisch die Aufnahme. Wie die übrigen Komponenten soll die Kamera notfalls ohne Strom funktionieren. Sie zeichnet dann batteriebetrieben auf einen internen Speicher auf.

Die MyFox Security Camera mit geschlossener und offener Motorblende.
Die MyFox Security Camera mit geschlossener und offener Motorblende.

Normalerweise ist das System jedoch mit dem Internet verbunden. Es stellt während der Installation per Smartphone-App einen Kontakt zum heimischen WLAN her und ist so von außerhalb erreichbar. Die App bietet dabei neben der Videoüberwachung noch weitere Funktionen. So lassen sich Rechte für Familienmitglieder und andere Personen vergeben: Sogenannte Administratoren erhalten vollen Zugriff auf das System. Benutzer können Alarmmeldungen per E-Mail oder SMS empfangen oder bei einem Einbruchversuch die Kamerabilder sehen – so wird beispielsweise der Nachbar informiert, während man im Urlaub ist. Gäste schließlich dürfen den Alarm deaktivieren, um ins Haus zu gelangen. Die Putzfrau oder ein Wochenendbesuch fallen nach Definition von MyFox in diese Kategorie. Damit niemand beim Ein- und Ausgehen mit dem Smartphone hantieren muss, gibt es einen funkenden Schlüsselanhänger namens Key Fob. Er dient als Fernbedienung und schaltet die Anlage auf Wunsch automatisch scharf oder unscharf. Außerdem hilft er, Besucher zu identifizieren, so dass Home Alarm jederzeit weiß, wer gerade zu Hause ist. Etwas Ähnliches könnte Gigaset mit seinem G-Tag (siehe Test) ebenfalls realisieren, hat bislang aber noch keine Schritte in diese Richtung unternommen.

Der Schlüsselanhänger Key Fob dient als Fernbedienung für die Alarmanlage.
Der Schlüsselanhänger Key Fob dient als Fernbedienung für die Alarmanlage.

Das Startpaket – bestehend aus Sirene, einem IntelliTAG und einem Schlüsselanhänger Key Fob – kostet 299 Euro. Weitere Tür- und Fenstersensoren schlagen jeweils mit knapp 50 Euro zu Buche, ein zusätzlicher Anhänger für den Schlüsselbund kostet rund 30 Euro. Die Security Camera hat einen Preis von 199 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Videoaufzeichnung in der MyFox Cloud: Wer sein Zuhause rund um die Uhr filmen will, zahlt für die Aufzeichnung und Speicherung im Dauerbetrieb entweder 9,99 Euro pro Monat (7 Tage Video-Aufbewahrung in der Cloud) oder 29,99 Euro monatlich (30 Tage Rückschaumöglichkeit).

Die Smartphone-App des MyFox-Systems steuert sämtliche Überwachungsfunktionen.
Die Smartphone-App des MyFox-Systems steuert sämtliche Überwachungsfunktionen.

digitalzimmer.de meint: Home Alarm ist in der Anschaffung etwas teurer als Gigaset Elements. Basispaket und Kamera kosten zum Marktstart 30 Prozent mehr als beim Überwachungspionier aus Deutschland. Dafür soll das MyFox-System mit seinen Notstrom-Batterien auch dann eine gewisse Sicherheit bieten, wenn Internet und Energienetz ausfallen. Der Schlüsselanhänger erlaubt die leichte Nutzer-Identifizierung. So erfahren zum Beispiel Eltern, wenn ihre Kinder nach Hause kommen – ohne ein Kamerabild aufrufen zu müssen, um nachzuschauen, wer da die Wohnung betritt. Obendrein haben die Produkte auch noch ein elegantes Design. Auf den ersten Blick kann sich MyFox damit sehen lassen.

Update, 4. August 2015: Myfox hat das Aufzeichnungsabo für seine Security Camera offenbar geändert. Die beiden Tarife speichern nun wahlweise die letzten 24 Stunden ( für 4,99 Euro im Monat) oder die vergangenen sieben Tage in der Cloud (9,99 Euro/Monat).