Ob die genannten Häuser auch das zweite technische Novum der Produktion unterstützen ist allerdings unklar. Als einer der ersten Filme weltweit ist der Soundtrack des Hobbit im neuen Verfahren „Dolby Atmos” abgemischt. Es benutzt bis zu 64 Lautsprecher, die teilweise unter der Decke des Kinosaals hängen, um Schallereignisse genauer als je zuvor im Zuschauerraum zu platzieren. Dolby Atmos setzt dem dreidimensionalen Bild auf der Leinwand quasi ein akustisches 3D-Erlebnis entgegen. Der erste mit Dolby Atmos produzierte Film war „Brave” von Pixar (Disney), der hierzulande unter dem Titel „Merida – Legende der Highlands” in die Kinos kam. Es folgte „96 Hours – Taken 2” mit Liam Neeson. Weitere Neuveröffentlichungen sind „Die Hüter des Lichts” (ab 29. November 2012) und eben „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise”. Allerdings gibt es bislang kein Kino in Deutschland, das die neue Dolby-Technologie unterstützt. Die iSense-Säle von UCI müssten zumindest nachrüstbar sein: Sie nutzen ein Sound-System mit 23.1 Kanälen und fünf Deckenlautsprechern, die separat angesteuert werden können.

digitalzimmer.de meint: Das Kino rüstet auf – um den Abstand zum immer besseren werdenden Home-Cinema zu wahren. „Der Hobbit” wird zeigen, ob das Publikum mitgeht und sich für neue Technologien wie HFR und Dolby Atmos begeistern kann. Auch die beiden folgenden Teile der Hobbit-Trilogie 2013 und 2014 werden in der neuen Technologie produziert, und James Cameron plant, die Fortsetzung von „Avatar” ebenfalls in hoher Framerate zu drehen. Ungewohnt ist so ein Film mit 48 Bildern pro Sekunde für den Zuschauer allemal. Doch die Filmindustrie hat sich vor fast 100 Jahren ja nicht aus Qualitätsgründen für 24fps entschieden: Es war der beste Kompromiss aus sparsamem Umgang mit dem teuren Rohstoff Zelluloid und einem Bildflimmern, das die Zuschauer noch klaglos akzeptierten. Wir haben uns nur alle an den Kompromiss gewöhnt – und nehmen in heute als Stilmittel des Kinos war.

Update, 21.11.2012: Die Cinemaxx-Kette hat angekündigt, den Film an allen 30 deutschen Standorten in HFR-Technik und 3D zu zeigen. Die entsprechenden Säle oder Kinos werden mit der Eigenmarke MAXXIMUM HFR gekennzeichnet.