Der Kugelroboter sprk+ von Sphero wird per Smartphone gesteuert. Bild: Sphero

Geschenk-Tipps: Digitale Spiele mit Anschluss an die reale Welt

Spiele am Smartphone und Tablet stehen bei Kindern hoch im Kurs. Die Nachwuchs-Nerds können bekanntlich Stunden damit verbringen, virtuelle Münzen zu sammeln (Subway Surfer) oder grüne Comic-Tierchen mit Süßigkeiten zu füttern (Cut the Rope). Eine Alternative zum Daddeln am Bildschirm sind sogenannte Hybrid Games. Sie erweitern die Funktionen der App um Spielgegenstände in der realen Welt. So gibt es mehr zum Anfassen als nur den Touchscreen. Einige dieser Spiele sind uns auf Messen im Lauf des Jahres begegnet. Wir haben sie hier zusammengestellt. Wer seine Kinder, Enkel, Nichten oder Neffen an Weihnachten vom Sofa locken will, kann es damit versuchen. Wenn er das High-Tech-Spielzeug nach dem Ausprobieren überhaupt noch rausrückt. Denn an vielen der folgenden Produkte haben auch Erwachsene ihren Spaß.

Sphero BB-8 mit Force Band – und die Macht ist mit Dir
Mit dem Force Band am Hangelenk reagiert der Star Wars-Roboter auf Gesten. Bild: Sphero
Mit dem Force Band am Handgelenk reagiert der Star Wars-Roboter auf Gesten. Bild: Sphero

Mit dem kleinen Star-Wars-Roboter von Sphero darf sich jeder wie ein Jedi fühlen. Vorausgesetzt, er trägt das neue Force Band am Handgelenk. Damit reagiert der BB-8 auf Gesten. Heranwinken funktioniert genauso wie das Bremsen und Anhalten mit erhobener Hand. Zum Kurvenfahren brauchen Padawane etwas Übung. Aber Körperbeherrschung gehört schließlich zur Ausbildung eines Jedi-Ritters. Der rollende Sphero BB-8 ist auch einzeln für rund 130 Euro erhältlich. Er wird dann aber ausschließlich per App vom Android- oder Apple-Gerät aus gesteuert. Ein Set mit Force Band kostet auf Amazon aktuell rund 200 Euro. Als Battelworn Bundle sehen beide recht verschrammt und kampferprobt aus. So als hätten sie gerade eine Schlacht gegen die dunkle Seite der Macht gewonnen. Für Kinder ab etwa acht Jahren geeignet – auch für große, die den Krieg der Sterne 1977 noch im Kino gesehen haben.
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Im „Battleworn Bundle“ sehen BB-8 und Force Band schon etwas mitgenommen aus. Bild: Sphero
Im „Battleworn Bundle“ sehen BB-8 und Force Band leicht mitgenommen aus. Bild: Sphero
Osmo – spielerisch lernen mit dem iPad

Lernspiele wecken bei Kindern nicht immer Begeisterung. Ähnlich wie gesundes Essen oder Rituale fürs Zubettgehen: „Man merkt die Absicht und ist verstimmt“, würde Goethe sagen. Das gilt aber nicht für die Pakete von Osmo. Sie verwandeln das iPad von Papa oder Mama in ein cooles Spielbrett. Wobei die Figuren nicht auf dem Display liegen, sondern davor. Die Kamera des Apple-Tablets nimmt ihre Position auf und überträgt sie in die digitale Welt. Dort bekommen Spiele wie das chinesische Puzzle Tangram oder das Buchstaben-Legen à la Scrabble (Words) einen besonderen Reiz. Mit Stift und einem Blatt Papier lassen sich auch physikalische Gesetze erkunden (Newton) oder Bilder nachzeichnen (Masterpiece).

Osmo verbindet Elemente traditioneller Legespiele mit Apps am iPad: Bild: Hersteller
Osmo verbindet Elemente traditioneller Legespiele mit einer App am iPad: Bild: Osmo

Verschiedene Starter-Sets ab etwa 60 Euro sind mit Ergänzungspaketen erweiterbar. Damit lernen die Kids dann sogar Programmieren – indem sie Spielsteine mit Befehlen wie beim Domino aneinander legen. Beruhigend für Eltern: Gehen einzelne Teile verloren, ersetzt der Hersteller sie kostenlos – solange die Anzahl im Rahmen bleibt. Geeignet für Kinder ab 5 Jahren.
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Roli Blocks – in jedem steckt ein Musiker
Der Lightpad Block ist das Kernstück des modularen Musikstudios von Roli. Bild: Hersteller
Der Lightpad Block ist das Kernstück des modularen Musikstudios von Roli. Bild: Roli

Was hier so bunt leuchtet wie der Fußboden einer 70er-Jahre Disco, ist in Wirklichkeit ein Musikinstrument. Das modulare Blocks-System von Roli macht Komponieren und Musizieren zum Kinderspiel. Der berührungsempfindliche Lightpad Block (180 Euro) reagiert dabei auf Tippen, Drücken und Wischen. Er quittiert jede Fingerbewegung mit Leuchtsignalen und schickt die gespielten Töne zum Smartphone oder Tablet. Pardon: zum iPhone oder iPad, denn eine Android-Version der App Noise gibt es nicht. Die App erzeugt per Software-Synthesizer den eigentlichen Klang. Ihr Repertoire enthält über 100 Sounds und lässt sich mit In-App-Käufen erweitern.

Die verschiedenen Roli-Blocks haften magnetisch aneinander. Bild: Hersteller
Die verschiedenen Roli-Blocks haften magnetisch aneinander. Bild: Roli

Fortgeschrittene Musiker können mehrere Blocks kombinieren. Für sie bietet Roli auch einen sogenannten Loop Control Block an (um 80 Euro). Er steuert die Aufnahme, Audio-Loops, Sequencer und andere Funktionen über Tasten. So müssen die Finger beim Jammen nicht mehr zum Touchscreen wandern. Ein Live Control Block (ebenfalls um 80 Euro) speichert Tonleitern, Akkorde oder Arpeggien und macht sie auf Knopfdruck abrufbar. Die einzelnen Blöcke haften über magnetische Steckverbindungen aneinander, können aber auch per Bluetooth miteinander kommunizieren. Das System ist bislang ausschließlich über den Apple Store erhältlich.
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Parrot Mambo – Mini-Drohne fürs Wohnzimmer
Die Mini-Drohne Mambo kann Gegenstände greifen und Plastikkugern verschießen. Bild: Hersteller
Die Mambo kann Gegenstände greifen und Softballs verschießen. Bild: Parrot

Mit einer Breite von 13 Zentimetern und 63 Gramm Gewicht eignet sich die Parrot Mambo auch gut für geschlossene Räume. Dort kann die Mini-Drohne Flugmanöver absolvieren, ohne bei einem Zusammenstoß viel Schaden anzurichten. Vier abnehmbare Stoßdämpfer an den Ecken schützen Rotorblätter und Umgebung. Ein Kreiselinstrument (Gyroskop) und Beschleunigungssensoren stabilisieren den Quadcopter von selbst in der Luft. Auf Befehl der App Free Flight Mini führt er programmierte Saltos und Drehungen aus oder lässt sich frei durch die Wohnung steuern.

Besonderer Clou ist sein fernbedienbarer Greifer. Er kann Lasten von bis vier Gramm aufnehmen und transportieren. Zum Beispiel eine Karte mit Botschaft oder ein Stück Würfelzucker. Alternativ hat auf dem Lego-Sockel der Drohne auch eine mitgelieferte Softball-Kanone Platz. Die verschießt dann kleine grüne Schaumstoffkugeln. Das Komplettpaket mit Parrot Mambo, Greifer und Kanone kostet rund 100 Euro. Der als Zubehör lieferbare Controller Parrot Flypad (40 Euro) soll die Funkreichweite des Smartphones von etwa 20 auf 60 Meter erweitern. Tipp: Einen Ersatzakku mit Ladegerät für 15 Euro gleich mitbestellen. Denn eine Batterieladung reicht für höchstens neun Minuten Flugzeit.
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Anki Overdrive – die Autorennbahn 2.0
Die Supercars von Overdrive werden mit dem Smartphone gesteuert. Bild: Anki
Die Supercars von Overdrive werden mit dem Smartphone gesteuert. Bild: Anki

Overdrive von Anki erinnert auf den ersten Blick an eine Carrera-Bahn. Erst beim zweiten Hinsehen fällt auf, dass die Elemente der Rennstrecke keine Stromschienen haben. Sie bestehen aus flexiblem Kunstoff und haften magnetisch aneinander. So lassen sich immer wieder neue Kurse zusammenstecken und sogar Sprungschanzen einbauen. Die akkubetriebenen Autos fahren darauf völlig frei. Sie scannen bei einer ersten Runde die Strecke und kennen danach den Parcour. Sensoren halten sie in der Spur, auch wenn der Fahrer einen Mitspieler aufs Korn nimmt. Denn die Overdrive-App für iOS- und Android-Geräte dient nicht nur zum Gasgeben, Bremsen und Wechseln der Fahrbahn. Sie bringt Elemente klassischer Computer-Spiele auf die Straße.

Mit der Overdrive-App am Smartphone steuern die Spieler ihre Fahrzeuge. Bild: Anki
Mit der Overdrive-App am Smartphone steuern die Spieler ihre Fahrzeuge. Bild: Anki

Wie in digitalen Rennspielen gibt es Kanonen, Schutzschilde und Upgrades der Fahrzeuge. Die Spieler können ihre Kontrahenten abschießen und ihnen Energie abziehen. Aus den Smartphone-Lautsprechern dröhnen dabei die Motoren, quietschen die Reifen und peitschen die Laserstrahlen. Je nach eingestelltem Modus geht es darum, als erster ins Ziel zu kommen, die meisten Treffer zu landen oder auch einfach möglichst lange in Führung zu bleiben. Dank künstlicher Intelligenz kommen auch Einzelspieler auf ihre Kosten: Sie fahren gegen einen Computergegner. Startpakete gibt es bei Amazon ab etwa 115 Euro. Zusätzliche Rennwagen mit individuellen Fahreigenschaften kostet um die 40 Euro. Nur hinzugekommen sind in diesem Herbst auch Trucks (45 Euro). Der Hersteller empfiehlt Overdrive für Kinder ab acht Jahren.
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Wonder Workshop Dash – mein erster Roboter
Mit dem rollenden Roboter Dash können Kinder das Programmieren lernen. Bild: Wonder Workshop
Der rollende Lernroboter Dash ist frei programmierbar. Bild: Wonder Workshop

Müssen heute schon Kinder das Programmieren lernen? In Zeiten zweisprachiger Kitas und übermotivierter Helikopter-Eltern vielleicht eine berechtigte Frage. Allerdings nur hierzulande, Amerikaner würden sagen: „Wenn’s Spaß macht“. Deshalb kommt der Dash von Wonder Workshop auch aus den USA. Dort hat der knubbelige Lernroboter bereits eine große Fangemeinde. Mit seinen  Motor-Rollen, Sensoren, diversen Mikrofonen, LEDs und einem Lautsprecher motiviert er zum Herumspielen. Das geht ganz einfach nach dem Baukastenprinzip: In der App setzt man Blöcke mit verschiedenen Funktionen wie Puzzleteile zusammen. Dabei passen nur solche Elemente, die einen Sinn ergeben. So kann der Dash zum Beispiel auf Zuruf kommen, Geräusche machen oder beim Händeklatschen eine bestimmte Aktion ausführen. Zubehörteile  wie ein Katapult oder Adapter für Lego-Steine erweitern seine Möglichkeiten. Der Dash kostet rund 180 Euro. Lego-Adapter und Katapult schlagen jeweils mit etwa 30 Euro zu Buche, ein Xylophon zum Musikmachen kostet 90 Euro. Empfohlen für Kinder ab fünf Jahren.
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Mit dem Lego-Adapter passen auch die beliebten Spielsteine an den Dash. Bild: Wonder Workshop.
Mit Lego-Adapter passen auch die beliebten Spielsteine an den Dash. Bild: Wonder Workshop.
Sphero SPRK plus – Alternative zum Experimentierkasten

Ein ähnliches Ziel wie Wonder Workshop verfolgt auch Sphero mit dem SPRK+ (sprich: Spark plus). Der Bluetooth-Ball soll Kindern und Jugendlichen das Programmieren beibringen. Er nutzt dafür die Antriebstechnologie des Star-Wars-Roboters BB-8 aus gleichem Haus (siehe oben), wartet aber mit ein paar Besonderheiten auf. So ist die durchsichtige Hülle des Kugelroboters schlagfest und wasserdicht. Farbige LEDs im Innern beleuchten die Technik und lassen sich wie die Bewegungen der Kugel per App steuern.

Die Programmier-App „Lightning Lab“ unterstützt neben anderen Sprachen auch Deutsch. Bild: Sphero.
Die App „Lightning Lab“ unterstützt neben anderen Sprachen auch Deutsch. Bild: Sphero.

Ein Klebeband mit Maßangaben und ein Winkelmesser helfen dabei, die Richtung und Entfernung möglichst genau festzulegen. So kann der SPRK+ zum Beispiel selbst gebaute Labyrinthe durchfahren. Ein wenig Spaß am Experimentieren sollte man also mitbringen.  Grundkenntnisse in Englisch schaden ebenfalls nicht, um die Tutorials zu verstehen. Als reines Spielzeug ist der BB-8 daher besser geeignet, schon wegen der Gestensteuerung. Allerdings funktioniert die Steuerung des Spark genauer. Und die Eingesatzgebiete sind größer – etwa als Antrieb für ein selbstgebautes Floß in der Badewanne. Mit dem als Zubehör lieferbaren Wagen kann er auch Lego-Bauten und andere Dinge transportieren. Der SPRK+ ist bei Online-Händlern wie Alternate, Conrad Electronic oder Völkner erhältlich. Kostenpunkt: rund 150 Euro, empfohlen für Kinder ab acht Jahren.

Der wasserdichte Kugelroboter SPRK+ funktioniert auch im Wasser. Bild: Sphero
Der wasserdichte Kugelroboter SPRK+ funktioniert auch im Wasser. Bild: Sphero

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