Die nächste HomeKit-Panne: Lampen-Adapter von Incipio

Auch Monate nach dem Start der HomeKit-Plattform von Apple scheint es immer noch Produkte zu geben, die mit der heißen Nadel gestrickt sind. Jüngstes Beispiel: der Lampen-Adapter Incipio CommandKit aus den USA. Seit Kurzem auch in Deutschland für rund 50 Euro erhältlich (etwa über Amazon), lässt das Produkt seine Nutzer buchstäblich mit der Fassung ringen. Denn statt wie beabsichtigt Lampen zu steuern, schlagen sie sich mit der WLAN-Installation herum. Uns erging es nicht anders: Nach einem halben Dutzend Versuchen und längerer Fehlersuche haben wir es aufgegeben.

Der HomeKit-Adapter kommt zwischen Lampe und die vorhandene Fassung. ©digitalzimmer
Der HomeKit-Adapter kommt zwischen Lampe und die vorhandene Fassung. ©digitalzimmer

Dabei hört sich das Produktversprechen großartig an: Als Aufsatz für das klassische E27-Gewinde soll der Adapter selbst betagte Leuchten fernbedienbar machen. Er wird dazu in die vorhandene Fassung geschraubt und nimmt seinerseits die Lampe auf. Über eine WLAN-Verbindung zum Router soll anschließend drahtloses Schalten und Dimmen möglich sein. Laut Hersteller funktioniert das mit Glüh- und Halogenlampen bis 600 Watt sowie mit dimmbaren LED- und Energiesparlampen bis 150 Watt. Soweit die Theorie. In der Praxis scheitert die Installation aber schon an der Funkverbindung.

Zur Einrichtung lädt der Nutzer wie üblich ein iOS-Programm des Herstellers herunter. Die englischsprachige CommandKit-App fragt, ob sie Kontakt zu den HomeKit-Daten des Apple-Kontos aufnehmen darf. Wurde früher schon ein Wohnsitz angelegt, erscheint er automatisch mit allen Räumen in der App. Allerdings verlangt das Programm, ehe es weitergehen kann, zwingend die Eingabe einer Postadresse. Warum Incipio weltweit diese persönlichen Daten abfragt, kann nur vermutet werden. Zum Steuern von Lampen sind sie jedenfalls nicht notwendig.

Die App besteht auf einer Adresse, bringt die Installation aber nicht erfolgreich zu Ende.
Die App besteht auf einer Adresse, bringt die Installation aber nicht erfolgreich zu Ende.

Anschließend kann der Käufer seinen neuen Adapter über die Schaltfläche „+ Device“ hinzufügen. Dieser wird auch automatisch gefunden, wenn er korrekt eingeschraubt und mit Strom versorgt ist. Die Auswahl des heimischen Funknetzes führt anschließend jedoch nicht ans Ziel. Obwohl die App am Ende des Installationsvorgangs behauptet, der Incipio CommandKit sei verbunden, taucht er nicht in der Incipio-App auf. Auch weitere Schritte wie die Eingabe des HomeKit-Codes (mehr dazu im Beitrag über Philips Hue und HomeKit) finden nicht statt. Mangels Hinweisen in der App lässt sich der Fehler auch nicht beheben. Die auf der beiliegenden Kurzanleitung genannte Support-Seite im Internet zeigt den korrekten Vorgang, gibt aber keine Hilfestellung bei der Fehlersuche. Mehrfaches Zurücksetzen des Adapters mit einer Büroklammer blieb im Test ohne Erfolg und Kunden-Hotlines unterhält Incipio leider nur in den USA, Großbritannien sowie Honkong.

Laut Router „steht“ die WLAN-Verbindung. Der Adapter wird aber nicht erkannt.
Laut Router „steht“ die WLAN-Verbindung. Der Adapter wird aber nicht erkannt.

Interessanterweise zeigt der Router den WLAN-Adapter als erfolgreich verbunden an. Auch der Standby-Verbrauch des CommandKit von 3,6 Watt lässt auf ein aktives Funkmodul schließen. Der Setup-Prozess wird aber offenbar nicht richtig abgeschlossen. Woran es am Ende auch liegen mag – so kompliziert hat sich Apple die Installation von HomeKit-Geräten ganz sicher nicht vorgestellt.

Update vom 23.2.2015: Auf Amazon gibt es inzwischen mehrere Käufer-Bewertungen mit jeweils einem Stern. Bei keinem hat die WLNA-Verbindung funktioniert. Es scheint sich also um ein prinzipielles Problem zu handeln, nicht um einen Ausreißer bei unserem Testprodukt.