Das Tradfri Dimmer-Set von Ikea enthält Lampe plus Fernbedienung. Bild: Ikea

Smarte Ikea-Lampen ab April erhältlich

Es ist soweit: Das schwedische Möbelhaus Ikea bringt sein drahtloses Lichtsystem auf den Markt (wir berichteten). Ab April ist unter dem Namen Trådfri ein umfangreiches Sortiment an smarten LED-Leuchtmitteln erhältlich. Das Angebot reicht von klaren und matten E27-Lampen über ein E14-Modell und einen Strahler mit GU10-Sockel bis hin zum Bewegungsmelder. Für die Steuerung bietet Ikea zwei verschiedene Fernbedienungen an. Hinzu kommt die Tradfri-App für Android und iOS.  Außerdem wird es Lichtpaneele zur Befestigung an Wänden oder Decken geben. Sie heißen Floalt und sind in drei Größen erhältlich. Die Schranktüren Surte und Jormlien bringen smarte Beleuchtung nicht zuletzt auf Möbel von Ikea.

Das Trådfri Dimmer-Set besteht aus einer Lampe plus Fernbedienung. Bild: Ikea
Das Trådfri Dimmer-Set (30 Euro) besteht aus einer Lampe plus Fernbedienung. Bild: Ikea

Damit begibt sich der Einrichtungsspezialist in direkten Wettbewerb zu Philips Hue, Osram Lightify und Innr. Im Vergleich mit den Konkurrenten sind vor allem die Preise interessant. Leuchtmittel gibt es ab 10 Euro, ein Dimmer-Set mit Fernbedienung kostet ab 20 Euro. Die Lichtpaneele schlagen je nach Größe mit 70 bis 130 Euro zu Buche. Schranktüren mit 90 bis 120 Euro. Allerdings lassen sich die Produkte im Funktionsumfang nicht ohne weiteres vergleichen. Tradfri erlaubt zwar stufenloses Dimmen, die Farbtemperatur ist aber nur in drei Stufen von Warmweiß über Neutral bis Tageslichtweiß einstellbar. Farbspiele und simulierte Sonnenaufgänge, wie sie Hue erlaubt, sind  mit den Ikea-Lampen nicht möglich. Dafür punktet Tradfri mit hoher Leuchtkraft. Ikea gibt für seine E27-Modelle eine maximale Helligkeit von 950 bis 1000 Lumen an. Zum Vergleich: Philips und Osram schaffen im selben Formfaktor etwa 800 lm.

Die Schranktüren Surte (90 Euro) haben smarte LED-Beleichtung gleich integriert. Bild: Ikea
Die Schranktüren Surte (90 Euro) haben smarte LED-Beleuchtung gleich integriert. Bild: Ikea

Nach Erfahrungen von Nutzern in Belgien, Italien, Schweden und Tschechien, wo die Tradfri-Produkte bereits im Handel sind, lassen sich Ikea-Lampen nicht an einer Hue- oder Lightify-Bridge anmelden. Obwohl sie denselben Funkstandard Zigbee unterstützen, schlägt der Verbindungsversuch fehl. Umgekehrt kann aber wohl die Tradfri-Fernbedienung fremde Leuchtmittel steuern, wenn sie direkt mit ihr verbunden sind. Das sieht nach einem Software-Problem aus. Wer weiß: Vielleicht schiebt Ikea ja noch ein Update nach, das die Lampen kompatibel macht. Dann hätten Philips- und Osram-Fans eine preiswerte Alternative für Räume, in denen es keine stimmungsvolle Farbbeleuchtung sein muss.

Ikea bietet gleich zum Start ein großes Sortiment für smarte Beleuchtung. Bild: Hersteller
Ikea bietet gleich zum Start ein großes Sortiment für smarte Beleuchtung. Bild: Hersteller

digitalzimmer.de meint: Mit Preisen ab 10 Euro peilt Ikea den Massenmarkt an – und dürfte ihn wohl auch erreichen. Wer sich für Philips Hue entscheidet, muss immerhin deutlich mehr ausgeben. Dafür bekommt er einen deutlich erweiterten Funktionsumfang mit buntem Licht, stufenlos regelbarer Farbtemperatur und Schnittstellen zu Apple HomeKit oder Amazon Alexa. All das kann Trådfri nicht bieten. Aber „das unmögliche Möbelhaus aus Schweden“ (Ikea-Slogan von 1974)  fängt ja gerade erst an. Dass man an farbfähigen Lampen arbeitet, hat das Unternehmen dem Gadget-Blog Gizmodo schon vor zwei Jahren verraten. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis es Tradfri so richtig bunt treibt.

Update vom 4. April 2017: Philips hat zurecht angemerkt, dass es neben der Hue-Installation mit Bridge ja noch das Wireless Dimming Kit gibt (mehr dazu in unserem News-Beitrag hier). Es besteht wie die Starterkits von Ikea aus Lampe plus Fernbedienung und kostet rund 40 Euro. Mit der Bridge ist es jederzeit zu einem vollwertigen Hue-System erweiterbar. Das macht den Einstiegt bei Philips preisgünstiger – wenn auch nicht ganz so günstig wie bei Ikea.

Aufmacherfoto: Ikea

3 Gedanken zu „Smarte Ikea-Lampen ab April erhältlich“

  1. Gibt es zu den Ikea-Lampen dann auch ein gateway? Oder wie funktioniert die Steuerung per App? irgendwie müssen sich die Lampen und das smartphone ja verbinden.

    1. Auf der schwedischen Webseite von Ikea sind die Produkte bereits online. Dort ist auch ein Trådfri-Set mit Gateway aufgetaucht. Es kostet 749 SEK, umgerechnet rund 79 Euro, und enthält neben 2 Lampen und einer Fernbedienung die besagte Basisstation. Laut Beschreibung ist sie nötig, um die Trådfri-App von Ikea zu verwenden.

      Das heißt für mich im Umkehrschluss, dass die Starterkits mit Lampe und Fernbededienung allein keine Steuerung per App zulassen. Es wäre dann ähnlich wie beim Wireless Dimming Kit von Philips. Das bietet gegenüber Hue mit Bridge auch einen reduzierten Funktionumfang – ist aber einfach zu installieren, weil die Lampen ab Werk mit der Zigbee-Fernbedienung gepaart sind.

Kommentare sind geschlossen.