Samsung: flaches Galaxy und großes Tablet

Vor allem seine schlanken Maße machen das neue Galaxy S II einzigartig, das Samsung auf dem World Mobile Congress (WMC) in Barcelona vorgestellt hat: Bei einer üppigen Display-Diagonale von fast elf Zentimetern ist sein Gehäuse nur knapp 8,5 Millimeter dünn. Der Bildschirm hat dieselbe Auflösung wie im aktuellen Galaxy S: 840×400 Pixel. Dennoch verspricht Samsung mit dem neuen AMOLED+ Display eine besser Farbwiedergabe und damit schärfere und knackigere Bilder.

In dem geringen Volumen zwischen Glas und Rückwand steckt so ziemlich alles, was ein Smartphone dieser Klasse hitverdächtig macht: ein Dual-Core-Prozessor mit einem Gigahertz Taktfrequenz, sämtliche Verbindungs-Varianten von WLAN über Bluetooth 3.0 bis hin zum ultraschnellen Datenfunk HSPA+ 2100. WiFi-Direct soll die direkte Verbindung und den Datenaustausch mit andernen WLAN-fähigen Geräten ermöglichen – etwa mit Netzwerk-Drucker, TV-Gerät oder PC.Near Field Communication (NFC) wird laut der etwas blumigen Ankündigung von Samsung je nach Marktanforderung in die Geräte integriert – oder eben nicht, wenn es keine Anwendung dafür gibt. Bilder zeichnet das Galaxy S II mit einer Acht-Megapixel-Kamera inklusive LED-Blitz auf. Die filmt in Full-HD-Auflösung (1080p) mit bis zu 30 Bildern Pro Sekunde. Zusätzlich hat das Smartphone vorn eine Zwei-Megapixel-Kamera für Videokonferenzen – oder die Schminkspiegel-App.

Mit E-Mail-, Messaging-, Musik-, und Entertainment-Diensten ist das Galaxy S II ab Werk üppig ausgerüstet und lässt sich über den Android-Appmarket mit zusätzlichen Anwendungen ergänzen. Neu sind so genannte „Samsung Hubs“, über die der Hersteller Anwendungen für das mobile Leben in vier Gruppen vorinstalliert und Inhalte dazu liefert. Dazu zählen Apps für Online-Netzwerke, E-Books, Spiele und ein Musik-Angebot. Letzeres soll dem Galaxy-SII-Besitzer über den Musik-Onlinedienst „7digital“ Zugang zu über 12 Millionen Musikstücken bieten. Das Galaxy S II kommt mit 16 und 32 GB Speicher, es lässt sich per Micro-SD-Karte zusätzlich um bis zu 32 GB erweitern. Der Einführungstermin wurde bislang nicht offiziell kommuniziert, in verschiedenen Onlinequellen ist allerdings von Anfang März die Rede.

Das Galaxy Tab von Samsung erhält dagegen keinen Nachfolger, sondern einen großen Bruder: Das Galaxy Tab 10.1 besitzt in etwa die Bildschirmgröße des iPad, hat an Stelle eines 4:3-Displays mit 1024×768 Pixel aber einen WXGA-Breitbildschirm (1280×800 Pixel). Beides bietet Vor- und Nachteile in Tablet-Computern. Das Breitformat ist besser für Filme geeignet, die man im Querformat anschaut, das 4:3-Format hingegen kommt dem Lesen von Büchern oder Magazinen im Hochkantformat entgegen.

Wie das Galaxy SII hat das Tablet zwei Kameras an Bord – eine rückwärtige mit acht und eine vorn mit zwei Megapixeln Auflösung. Auch die übrigen Eckdaten ähneln denen des Smartphones sehr – von den HSPA-Datenverbindungen über den Prozessor bis zum WLAN haben beide dieselbe Ausrüstung. Nur beim Bluetooth-Kurzstreckenfunk meldet Samsung für das Tablet lediglich Version 2.1, als Betriebssystem wird Android 3.0 „Honeycomb“ zum Einsatz kommen – und es kann nicht telefonieren. Das Galaxy Tab 10.1 soll im Frühjahr zunächst exklusiv bei Vodeafone erhältlich sein.

digitalzimmer.de meint: Ein starkes Paket kündigt Samsung da an. Beide Geräte dürften die Messlatte für Android-Geräte noch einen Tick höher legen, als es das Galaxy S und das kleine Galaxy Tab ohnehin schon tun. Immerhin hat Samsung mit seinen Android-Geräten ein echtes Gegengewicht zur Apple-Welt aufgebaut. Der Hersteller verkauft seine Geräte obendrein ähnlich teuer wie der Rivale.