Fibaro Home Center 3

CES-Nachlese: Die Smart-Home-Neuheiten 2020

Die Elektronikmesse CES ist zu Ende und wirklich bahnbrechende Smarthome-Neuheiten sind in diesem Jahr ausgeblieben. Das größte Aufsehen hatten Amazon, Apple und Google schon vorher erregt – mit der Nachricht, einen gemeinsamen Vernetzungs-Standard zu entwickeln. Trotzdem zeigten auch diesmal wieder viele Hersteller in Las Vegas, was sie für 2020 planen.

Wie immer sind die Ankündigungen mit Vorsicht zu genießen. Einige Produkte der letztjährigen CES gibt es bis heute nicht zu kaufen. Man denke nur an den rollbaren OLED-TV von LG oder die Video-Türklingel von Netatmo. Aber ein wenig Vorfreude darf schon sein. Deshalb kommen hier meine persönlichen Highlights der CES 2020.


Anker: EufyCam 2 mit HomeKit Secure Video

Die Überwachungskamera EufyCam 2 von Anker zählt zu den wenigen CES-Neuheiten, die bereits erhältlich sind. Zumindest kann sie auf der Webseite des Herstellers (LINK) und bei Amazon bereits vorbestellt werden. Die Auslieferung beginnt Ende Januar.

Besonderheit des drahtlosen Systems mit eigener Basisstation: Eine Akkuladung der wetterfesten Kameras soll für bis zu 365 Tage Dauerbetrieb reichen. Die Aufnahmen landen lokal auf der Eufy-Funkzentrale und werden in keiner Cloud gespeichert. Deshalb entstehen auch keine laufenden Kosten.

Das Startpaket der EufyCam 2 mit Basis und zwei Kameras kostet rund 350 Euro. Bild: Anker

Im Laufe des Jahres will Anker eine Unterstützung für HomeKit Secure Video anbieten. Damit lassen sich die Kamerabilder dann verschlüsselt in der iCloud von Apple speichern. Die Integration von Live-Bildern in HomeKit ist schon jetzt möglich.

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Arlo Pro 3: Flutlicht-Kamera für das Arlo-System

Arlo erweitert sein Angebot zum Frühjahr hin um eine Kamera mit integriertem LED-Scheinwerfer. Das Flutlicht-Modell gehört zur Arlo Pro 3– Familie, nimmt also Bilder in der bestmöglichen Qualität mit 2K-Auflösung und erweitertem Kontrastumfang (HDR) auf.

Die Arlo Pro 3-Kamera mit Flutlicht soll ab Frühjahr erhältlich sein. Bild: Hersteller

Ein spezieller Umgebungslicht-Sensor soll das Licht nur dann einschalten, wenn es benötigt wird, um Energie zu sparen. Drei verschiedene Lichtmuster schalten die LEDs wahlweise konstant, blinkend oder pulsierend ein. Zur Akku-Betriebszeit macht der Hersteller noch keine Angaben. Auch der Preis ist noch nicht bekannt.

Link zum Hersteller: Arlo-Webseite


Bosch Smart Home: Unterstützung für Apple HomeKit

Die vielleicht größte Smarthome-Überraschung auf der CES: Bosch öffnet sein System für HomeKit. Damit sollen sich Smarthome-Geräte des Herstellers in Zukunft auch über Apples Hausautomation bedienen lassen, Sprachsteuerung mit Siri inklusive.

Viel mehr ist dazu noch nicht bekannt – außer, dass die Integration „im Laufe des Jahres“ stattfinden soll. Laut Insider-Informationen plant Bosch keine Hardware-Änderung seines Smarthome-Controllers. Ein Software-Update dürfte daher genügen. In unserem System-Check zu Bosch Smart Home sind die Möglichkeiten der Haussteuerung ausführlich beschrieben.

Bosch macht sein Smarthome-System fit für Apple HomeKit. Bild: Hersteller

Außerdem will Bosch eine Schnittstelle für Partner-Apps anbieten. Damit sollen andere Hersteller die Möglichkeit bekommen, ihre Geräte übers Internet mit den Produkten aus Vaihingen bei Stuttgart zu verbinden. Bereits ab Frühjahr sollen erste Anwendungen für Bosch-Überwachungskameras fertig sein.

Link zum Hersteller: Bosch-Smarthome-Webseite


Eve Cam: erste Videokamera von Eve Systems

Die erste reinrassige HomeKit-Kamera kommt von Eve Systems. Wie alle Produkte des deutsch-amerikanischen Herstellers bedient sich auch die Eve Cam der Smarthome-Schnittstelle von Apple – und ist gleichzeitig auf sie angewiesen. Denn Eve bietet selbst keinen Videospeicher an. Die Aufnahmen landen mit HomeKit Secure Video als verschlüsselter Datenstrom direkt in Apples iCloud.

Die Eve Cam speichert Aufnahmen mit HomeKit Secure Video in der iCloud. Bild: Hersteller

Voraussetzung für den Betrieb ist eine HomeKit-Steuerzentrale (HomePod oder Apple TV mit Betriebssystem 13.3). Sie ermöglicht den Fernzugriff und kann gleichzeitig das Bild analysieren, um etwa Personen, Tiere und Fahrzeuge zu unterscheiden. Um Aufnahmen zu archivieren, ist außerdem ein iCloud-Speicherplan mit 200 Gigabyte nötig (ab 2,99 Euro im Monat). Die Eve Cam soll im April 2020 auf den Markt kommen und knapp 150 Euro kosten.

Link zum Hersteller: Eve-Webseite


Fibaro Home Center 3 – eine neue Generation

Smarthome-Zentralen von Fibaro gehören zu den Klassikern. Das immer noch aktuelle Home Center 2 wurde bereits 2011 vorgestellt, die technisch abgespeckte Lite-Version folgte 2014 (mehr zu den beiden Modellen in unserem Systemüberblick). Auf der CES hat der polnische Hersteller nun das Home Center 3 angekündigt. Ein genauer Liefertermin steht noch aus, die schwarze Funkzentrale ist in ersten Shops aber schon gelistet – für rund 600 Euro.

Das HC 3 bekommt vom Hersteller mehr Ausstattung und Leistung spendiert. Bild: Fibaro

Wesentlicher Unterschied zum Vorgänger: Das HC3 wird neben Z-Wave auch die Funkstandards Bluetooth, Zigbee und WLAN unterstützen. Dank neuester Technik soll die Reichweite um 50 Prozent steigen. Auch bei Prozessorleistung und Arbeitsspeicher legt der Hersteller nach, was den Bedienkomfort verbessern dürfte. Das alles liest sich so, als wolle Fibaro seiner langlebigen Produktphilosophie treu bleiben – und auch das neue Modell wieder über viele Jahre nahezu unverändert anbieten.

Link zum Hersteller: Fibaro-Webseite


Harman Citation: neue Multiroom-Lautsprecher

Ohne viel Aufhebens zu machen, baut Harman Kardon sein Multiroom-System Citation weiter aus. In Las Vegas waren vier neue Produkte zu sehen. Darunter der Harman Kardon Citation Oasis, ein kompakter Lautsprecher mit Wecker für den Nachttisch, der nebenbei kabellos ein Smartphone auflädt. Er soll rund 200 Euro kosten und ab Frühjahr 2020 erhältlich sein.

Für denselben Zeitraum ist auch der tragbare Citation 200 mit Akku und acht Stunden Spielzeit angekündigt (300 Euro). Außerdem kommen im Frühjahr eine Soundbar namens Multibeam 700 und ein drahtloser Subwoofer Sub S. Mit den bereits erhältlichen Modellen umfasst das Sortiment dann ein Dutzend Funkboxen.

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Netatmo: Smartlock mit intelligenten Schlüsseln

Netatmo geht unter die Türöffner. Im Laufe des Jahres will der französische Smarthome-Hersteller ein elektronisches Schloss anbieten. Besonderheit: Die intelligente Schließvorrichtung arbeitet mit smarten Schlüsseln. Jeder davon ist programmierbar und lässt sich individuell mit Zugangsrechten versehen.

Im Knauf auf der Innenseite der Tür sitzen der Motor und die Batterie.
Im Knauf auf der Innenseite der Tür sitzen der Motor und die Batterie. Bild: Netatmo

Eine Speicherung von Daten im Internet findet nicht statt. Wohl aber soll sich das Bluetooth-Schloss mit einer HomeKit-Zentrale von Apple verbinden lassen. Alle bereits bekannte Informationen sind in diesem News-Beitrag über das Schloss zusammengefasst.

Link zum Hersteller: Netatmo-Webseite


Philips Hue: noch mehr Outdoor-Lampen

Signify, der Hersteller von Philips Hue, ist mit einem halben Dutzend Outdoor-Leuchten nach Las Vegas gereist. Gleich sieben neue Modelle werden 2020 das smarte Licht nach Draußen bringen. Wie immer hören sie auf klingende Namen wie Appear, Attract, Daylo oder Resonate. Zwei davon sind fast alte Bekannte: Der Gartenspot Lily XL ähnelt äußerlich der bisherigen Version ohne XL im Namen – soll aber heller leuchten. Die Wandleuchte Impress gibt es künftig auch in einer Niedervolt-Version mit Netzteil für die Steckdose.

Die Outdoor-Wandleuchte Impress gibt es nun auch als Niedervolt-Version. Bild: Signify

Bis spätestens April, wenn die neue Gartensaison beginnt, sollen alle Modelle erhältlich sein. Die Preise liegen zwischen 115 und 150 Euro pro Stück. Auf eine andere Neuheit werden Nutzer der Hue Play HDMI-Sync Box nicht so lange warten müssen: Ein Software-Update soll der Box in Kürze die Sprachsteuerung beibringen. Nach einer Aktualisierung per App hört sie auf Amazon Alexa, den Google Assistant oder Apple Siri. Die digitalen Assistenten können nach Wunsch den Sync ein- und Ausschalten, die Lichteinstellungen ändern oder zwischen den HDMI-Eingängen wechseln.

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Somfy aktualisiert seine Tahoma-Zentrale

Mit Tahoma hat Somfy schon länger ein Smarthome-System im Angebot. Das erhält nun ein Update. Für Ende 2020 kündigten die Franzosen auf der CES ihre neue Zentrale Tahoma Switch an. Sie soll wie bisher mit den eigenen Funkprotokollen RTS und iO arbeiten, dazu aber den internationalen Zigbee-Standard unterstützen. Weitere Protokolle nicht ganz ausgeschlossen, da Somfy ja auch Mitglied der Initiative Connected Home over IP ist, die Ende 2019 von Amazon, Apple und Google ins Leben gerufen wurde.

Die neue Smarthome-Zentrale Tahoma Switch ist für Ende 2020 angekündigt. Bild: Somfy

Außerdem arbeitet Somfy an einem vernetzten Türschloss namens Door Keeper. Es soll die Wohnungs- oder Haustüre nicht nur verriegeln, sondern konstant überwachen. Ein Sensor erkennt Einbruchsversuche und schlägt automatisch Alarm. Voraussichtlicher Termin für die Markteinführung: zweites Halbjahr 2020.

Link zum Hersteller: Somfy-Webseite


Wiz: auf dem Weg zum WLAN-Lichtsystem

Mit funkgesteuerten WLAN-Lampen hat Wiz sich einen Namen gemacht. Die Leuchtmittel aus Hongkong benötigen keine Bridge oder Funkzentrale, weil sie ihre Befehle direkt vom Router bekommen. Wie praktisch das ist, hat auch Signify erkannt und Wiz Connected im April 2019 übernommen. Seither gehört die Firma zum selben Unternehmen wie Philips Hue. Der weiteren Entwicklung tut das offenbar keinen Abbruch, denn für 2020 hat Wiz mehrere interessante Neuheiten angekündigt.

Eine neue Messfunktion in der Smartphone-App soll den Energieverbrauch von Leuchtmitteln erfassen und dokumentieren. Damit das auch mit klassischen, unvernetzten Lampen funktioniert arbeitet Wiz an WLAN-Zwischensteckern. Für Juni 2020 ist ein Bewegungs- und Tageslichtsensor geplant (20 Euro), der Lampen automatisch schalten kann. Eine besonders energiesparende WLAN-Technologie soll den Betrieb mit Batterien möglich machen. Dasselbe gilt für die bereits erhältliche Funkfernbedienung WizMote (13 Euro). Auch sie nutzt direkte WLAN-Signale, um Lampen über eine Distanz von bis zu 15 Metern zu erreichen. Der Hersteller verspricht eine Batterielebensdauer von mehr als zwei Jahren.

Link zum Hersteller: Wiz Connected-Webseite


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