Bose erweitert sein Multiroom-System SoundTouch

Der Einstieg in das Multiroom-System von Bose ist günstiger geworden. Nur rund 200 Euro verlangt der US-Hersteller für seinen neuen Funklautsprecher SoundTouch 10. Damit liegt er unter den Preisen der Konkurrenz: Ein Play:1 von Sonos schlägt aktuell mit knapp 230 Euro zu Buche, der Heos 1 und der Raumfeld One S kosten jeweils 250 Euro. Trotzdem bietet der 21 Zentimeter hohe und 14 Zentimeter breite Bose-Lautsprecher alle Vorteile des SoundTouch-Systems. Er verfügt über sechs Stationstasten auf der Oberseite, die sich mit beliebigen Webradio-Stationen oder Titeln aus dem heimischen Netzwerk belegen lassen. Die Musik-Abodienste Deezer und Spotify sind ebenfalls an Bord – und eine Infrarot-Fernbedienung freut Nutzer, die nicht für jeden Titelsprung extra das Smartphone zücken wollen.

Auch der SoundTouch 10 hat die typischen sechs Preset-Tasten. Bilder: Bose
Auch der SoundTouch 10 hat die typischen sechs Preset-Tasten. Bilder: Bose

Neu hinzugekommen ist Bluetooth für die spontane Wiedergabe von mobilen Geräten. Besucher können damit zum Beispiel ihre mitgebrachte Musik auf den Lautsprecher schicken, ohne sich mit dem WLAN zu verbinden oder die SoundTouch-App zu installieren. Laut Bedienungsanleitung streamt der SoundTouch 10 die Musik auch innerhalb des Multiroom-Systems weiter. Dafür hat der Hersteller die AirPlay-Funktion gestrichen. Anders als bei den bisherigen Modellen SoundTouch Portable, SoundTouch 20 und 30 gibt es keine Möglichkeit mehr, den Lautsprecher mit der Streaming-Funktion von Apple zu bespielen.

Eine spezielle Schallführung verstärkt den Bass im SoundTouch 10. Bilder: Bose
Eine spezielle Schallführung verstärkt den Bass im SoundTouch 10. Bilder: Bose

Update vom 7.10.2015: Wie Bose heute auf einer Veranstaltung  in München bekannt gegeben hat, werden in Zukunft alle SoundTouch-Geräte des Herstellers Bluetooth unterstützen. Das gilt für die Lautsprecher SoundTouch 20 und 30 – mittlerweile in dritter Generation erhältlich – genauso wie wie für Heimkino- und Musiksysteme. Der mobile SoundTouch Portable wird nicht mehr angeboten und vorerst auch keinen Nachfolger erhalten. Laut Aussage von Bose sind der hohe Energieverbrauch beim WLAN-Streaming und zufriedenstellende Betriebszeiten in so einem akkubetriebenen Produkt nicht wirklich vereinbar. Dafür bringt das Unternehmen nun einen Streaming-Verstärker namens SA-5, der beliebige kabelgebundene Lautsprecher mit dem SoundTouch-System verbindet und beispielsweise auch Gartenlautsprecher versorgen kann. Ein neues WLAN-Modul für den Standard 802.11n sendet und empfängt im Dualband-Betrieb mit 2,4 und 5 Gigahertz, was in Gebäuden mit vielen Funknetzen den Funkkontakt verbessern dürfte.

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Parallel zu den Hardware-Neuheiten haben Bose und Spotify eine engere Kooperation angekündigt: Der größte Musik-Abodienst ist künftig nicht nur mit Spotify Connect angebunden, er wird auch tief in die SoundTouch-Software integriert, sodass Suchfunktionen und Playlisten in der Bose-App zur Verfügung stehen. Auf die sechs Presets des Systems lassen sich beliebige Playlisten oder Titel aus dem Streaming-Angebot programmieren. Außerdem sollen Bose-Kunden in Zukunft bereits beim Kauf eines SoundTouch-Produkts die Tastenbelegung im Internet vornehmen können – etwa um das Gerät mit voreingestellter Musikauswahl zu verschenken. Alle neuen Spotify-Funktionen sollen im ersten Quartal 2016 als Software-Update auf die Geräte kommen. Bisherige SoundTouch-Player profitieren davon genauso wie die jetzt vorgestellte neue Modellgeneration.

digitalzimmer.de meint: Die Neuerungen sind nicht revolutionär aber eine logische Weiterentwicklung des Konzepts. Mit dem SoundTouch 10 hat Bose das ideale Einsteigerprodukt im Angebot. Seine schlanke Form mit kleiner Grundfläche empfiehlt ihn für Einsatzgebiete, an denen der Platz knapp ist: den Nachttisch, die Küchenarbeitsplatte oder das Fenstersims im Bad. Dort sind auch die Stationstasten besonders hilfreich, weil niemand gerne mit dem Smartphone hantiert, wenn er anderweitig beschäftigt ist. Der Verzicht auf AirPlay mag iPhone- oder iPad-Besitzer schmerzen, ist aber nachvollziehbar. Die Streaming-Technologie von Apple hat noch nie besonders gut in Multiroom-Systeme gepasst, weil sie keine Weiterverbreitung des empfangenen Signals zwischen den Playern erlaubt. Bluetooth ist hier die deutlich einfachere Lösung und funktioniert außerdem problemlos mit Android-Geräten. Solange Apple auf  iTunes als einzige Musikquelle in einem Multiroom-Setup beharrt, wird AirPlay weiter an Bedeutung verlieren und Bluetooth Freunde hinzugewinnen.