3D-Camcorder für unter 250 Euro

Von über 1000 Euro auf unter 250 Euro in nur einem Jahr: Der Preisverfall bei 3D-Camcordern ist atemberaubend. Aiptek aus Taiwan ruft für sein neues Modell iH3 gerade mal 249 Euro auf, im Internet ist die Kamera teilweise schon deutlich günstiger zu haben. Trotzdem soll die iH3 in Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen. Wem der „kleine” HD-Standard 720p genügt, der kann die Bildfrequenz sogar verdoppeln, was der Abbildung schneller Bewegungen zu Gute kommen dürfte.

Der Aitptek 3D iH3 filmt mit zwei Objektiven und doppeltem Sensor. (Bild: Hersteller)
Der Aitptek 3D iH3 filmt mit zwei Objektiven und doppeltem Sensor. (Bild: Hersteller)

Als Speicher dienen SDHC-Karten, die eine Kapazität von maximal 32 Gigabyte haben dürfen. Laut Hersteller reichen diese 32 GB für mehr als sechs Stunden Videoaufnahme. Allerdings kann der Camcorder nur eine halbe Stunde „am Stück” speichern, danach legt er aus technischen Gründen eine neue Sequenz an. Der Akku soll 50 Minuten lang durchhalten. Gespeichert werden die Videos als MP4-Datei im H.264-Codec. Außerdem sind Digitalfotos mit 3,7 Megapixel möglich.

Im 3D-Betrieb fangen zwei nebeneinander liegende Linsen die Bilder für rechtes und linkes Auge ein. Sie haben eine feste Brennweite und Fixfocus – ab einem Meter Abstand vor der Kamera ist alles scharf. Gezoomt werden kann nur digital, was die Auflösung verschlechtert. Außerdem werden 3D-Aufnahmen im Side-by-Side-Verfahren gespeichert, worunter die Bildschärfe ebenfalls leidet, da für jede Perspektive nur 960 x 1080 Pixel zur Verfügung stehen. Mehr dazu in unserem „Video 3D-Camcorder: Filmen in der dritten Dimension” unten auf dieser Seite.

Der geringe Linsenabstand von zwei Zentimetern hat den Vorteil, dass unerfahrene Filmer weniger verunglückte 3D-Szenen mit nach Hause bringen. Die Gefahr von Doppelkonturen oder anderen fürs Auge anstrengenden Bildfehlern hält sich in Grenzen. Allerdings setzt die kleine Stereobasis dem Raumeindruck Grenzen. Vor allem Landschaftspanoramen dürften etwas flach erscheinen. Immerhin: Aiptek hat dem iH3 ein relativ großes autostereoskopisches Display spendiert, auf dem sich die 3D-Aufnahmen schon vor Ort kontrollieren lassen. Der Bildschirm mit 3,2 Zoll Diagonale (8,1 cm) zeigt nur 480 x 270 Pixel, doch die geringe Auflösung ist zu verschmerzen, da es am Fixfocus-Objektiv ohnehin nichts scharfzustellen gibt.

Zu Hause können die Aufnahmen über einen HDMI-Ausgang am TV-Gerät betrachtet werden. Außerdem liefert der Hersteller die Software Total Media HD Cam von Arcsoft mit, die einfachen Videoschnitt am PC und das Hochladen von Clips auf Webseiten wie Facebook oder YouTube erlaubt. Alleine dieses Schnittprogramm hat einen Wert von knapp 40 Euro.

digitalzimmer.de meint: Zum Preis von 250 Euro gibt es anderswo gerade mal eine Vorsatzlinse für 3D-Aufnahmen oder eine Spaßkamera wie die Sony Bloggie MHS-FS3. Aiptek verspricht dafür einen ausgewachsenen Camcorder. Optische Höchstleistung darf man vom iH3 daher sicher nicht erwarten. Wohl aber eine günstige Möglichkeit, den neuen 3D-Fernseher mit eigenem Programm zu füttern – oder erst einmal herauszufinden, ob das Filmen in 3D soviel Spaß macht, dass man sich eines teureres Modell leisten mag.