So funktioniert Triluminos von Sony

4K-Fernseher stehen in den Startlöchern – aber auch bei den klassischen Full-HD-Geräten gibt es noch Innovationen. Eine der interessantesten in diesem Jahr ist Triluminos von Sony. Alle drei TV-Modelle der neuen W9-Serie sind damit ausgestattet – und natürlich das 4K-Flaggschiff X9. Außerdem bietet der Hersteller auch Notebooks der Vaio-Pro-Serie mit Triluminos an.

Sony fasst unter dem Begriff verschiedene Maßnahmen zusammen, die „temperamentvolle Farben“ und „naturgetreue Farbtöne“ auf den Bildschirm bringen sollen. Sie beruhen vor allem auf zwei Faktoren: der Signalverarbeitung und der Hintergrundbeleuchtung des Displays. Letztere ist auch in Triluminos-Modellen ein LED-Backlight, wie es schon länger für LCD-Fernseher verwendet wird (siehe Video „Fernseher mit LED-Backlight“). Genauer gesagt handelt es sich um eine gängige Edge-LED-Anordnung, bei der zwei Diodenleisten im Gehäuserahmen verbaut sind. Die eigentliche Innovation steckt in den LEDs selbst.

Leuchtdioden mit Nanopartikeln
Flüssigkristall-Displays (LCDs) funktionieren bekanntlich wie ein bewegtes Dia. Erst die weiße Hintergrundbeleuchtung macht das Bild überhaupt sichtbar. Früher kam dieses Licht von CCFL-Röhren, inzwischen meist von LEDs. Problem dabei: Die üblichen weißen LEDs sind in Wirklichkeit blaue oder ultraviolette Leuchtdioden mit gelber Phosphor-Beschichtung. Die Mischung ergibt ein relativ weißes Licht – allerdings sind blaue und gelb/grüne Anteile darin überrepräsentiert. Der LCD-Schirm mit seinen roten, grünen und blauen Filterfolien (RGB) muss die Abweichung im Spektrum kompensieren und Farbstiche quasi herausfiltern.

Sony verwendet für Triluminos eine andere Technik die vom US-Unternehmen QDVision entwickelt wurde: Statt Phosphor kommen fluoreszierende Nanopartikel zum Einsatz. Das UV-Licht der LEDs regt sie zum Leuchten an und lässt sie in einer definierten Wellenlänge strahlen. Die Farbe der sogenannten „Quantum Dots“ kann der Hersteller anhand ihrer chemischen Zusammensetzung genau festlegen. Auf den LEDs des Triluminos-Backlights gibt es eine Schicht mit roten, grünen und blaue Leuchtpartikeln – also genau den drei Primärfarben, aus denen sich klassisch ein TV- oder Videobild zusammensetzt. Die so entstehende weiße Lichtmischung ist deutlich neutraler als in konventionellen Backlights – ideale Voraussetzungen also für ein natürliches Bild ohne Farbstiche.