Wie kommen 4K-Filme auf die neuen XXL-TVs?

Sie trägt die Kürzel 4K oder UHD und soll im Heimkino eine neue Großbild-Dimension einläuten. Gemeint ist die vierfache HDTV-Bildauflösung mit 3840 mal 2160 Pixel, also in jede Richtung die doppelte Zahl an Bildpunkten als in der bekannten Full-HD-Auflösung (1920×1080 Pixeln). Das macht unterm Strich viermal so viele Bildinformationen wie auf Blu-ray-Disc oder in HDTV-Sendungen. Die ersten Großbild-Fernseher mit dieser Auflösung wurden 2012 vorgestellt. Sie stehen mittlerweile sogar bei einigen wenigen Händlern: Sony bringt ein Gerät namens XBR-84X900 für knapp 25.000 Euro, LG bietet seinen 84LM970 bereits für ungefähr 16.000 Euro an. Beide TVs haben etwa 213 Zentimeter Bilddiagonale – sie entsprechen also in etwa der Fläche und Pixelzahl von vier zusammengesetzten 42-Zoll-Flat-TVs. Samsung will demnächst ein nochmals minimal größeres Gerät auf den Markt bringen, Toshiba, Sharp und weitere Hersteller werden ebenfalls UHD-Geräte bringen, überwiegend planen diese Hersteller aber „kleinere” Bilddiagonalen zwischen 1,3 und 1,7 Metern. Auf der CES 2013 im Januar in Las Vegas dürften einige dieser Geräte vorgestellt werden. Soweit, so scharf, aber woher kommen Filme in 4K-Auflösung?

Red Redray
Der 4K-Player „Redray” speichert Spielfilme von Online-Videotheken in ultrahoher Auflösung auf Festplatte. (Foto: Red)

Full-HD-Filme hochrechnen
Bislang gab es noch nicht einmal Einigkeit darüber, wie die neue Bildschirmauflösung heißen soll. Der eine Hersteller präsentierte seine Geräte als 4K-TVs, angelehnt an die knapp 4000 Pixel in der Horizontalen. Andere nannten ihre Geräte mit den baugleichen Panels UHD für „Ultra High Definition”. Letztere Bezeichnung scheint sich branchenweit durchzusetzen, obwohl immer noch häufig von 4K die Rede ist, vor allem im Zusammenhang mit Filmen. Die sind in dem neuen Format aber derzeit ohnehin noch nicht kommerziell für Privatleute verfügbar. Deshalb zeigten die Hersteller auf den Präsentationen ihrer UHD-TVs immer wieder sehr ausführlich, in welch hoher Detailschärfe die XXL-TVs Filme geringerer Auflösung hochskalieren und präsentieren. Sony etwa führte wirklich eindrucksvoll vor, dass Filme, die ursprünglich in 4K-Auflösung produziert und dann für die Blu-ray auf 1080p-Auflösung heruntergerechnet wurden, über den XBR-84-X900 besonders detailreich erscheinen. Die übrigen UHD-Hersteller versprechen ähnlich aufwendige Algorithmen, um Full- auf U-HD aufzublasen.

Filme von der Festplatte
So richtig eindrucksvoll ist die Vorstellung der Zwei-Meter-Bildplatten aber erst mit echten 4K-Spielfilmen. Davon gibt es hierzulande allerdings bislang – genau keine. 4K-Video-Content ist allenfalls in überschaubarere Menge und Spielzeit auf YouTube zu sehen. In den USA zeigen dagegen zwei Lösungen, wohin die Reise gehen könnte. Sony liefert dieser Tage seinen ersten 4K-TV zusammen mit einem Festplatten-Videoplayer aus. Den bekommen die TV-Käufer vorerst leihweise überlassen. Auf seiner Festplatte lagern laut Sony USA fürs Erste zehn Spielfilme in 4K-Auflösung sowie weitere Videoclips, unter anderem Sportclips aus dem Hause Red Bull. Die Filme auf der Festplatte sollen sich ergänzen und austauschen lassen. Ob, in welcher Frequenz und zu welchem Preis das passieren wird, ist aber nicht bekannt. Auch sonst geht Sony nicht weiter auf den 4K-Videoplayer ein, sondern verweist auf die nahende CES im Januar, was die Möglichkeiten der Film-Verbreitung in UHD-Qualität angeht.