Fernsehen per WLAN – mit TV-Repeater von AVM

Zu Hause drahtlos Fernsehen, am besten auf dem Smartphone oder Tablet, das geht inzwischen mit einer ganzen Reihe von Lösungen. AVM fügt nun eine weitere hinzu: Der FRITZ!WLAN Repeater DVB‑C (um 100 Euro) verteilt digitales TV-Programm vom Kabelanschluss im Heimnetzwerk . Zum Empfang genügt eine App auf dem mobilen Gerät oder der VLC-Mediaplayer am Windows-PC oder Mac. digitalzimmer.de hat’s ausprobiert.

Der WLAN-Repeater von AVM bringt unverschlüsseltes Kabelfernsehen aufs Tablet.
Der WLAN-Repeater von AVM bringt unverschlüsseltes Kabelfernsehen aufs Tablet.

Wie der Name schon sagt, ist der Funkstecker von AVM im Hauptberuf ein Repeater. Er empfängt WLAN-Signale und verstärkt sie, um schwächelnden Heimnetzwerken auf die Beine zu helfen. Dabei muss der sendende Router keine FRITZ!Box sein. Im Test funktionierte der AVM-Repeater auch an einem Speedport 921 V der Telekom. Damit die Verbindung mit möglichst vielen Geräten klappt, setzt AVM auf moderne Funktechnik: Die jüngste WLAN-Version 802.11 ac ist ebenso an Bord wie die weiter verbreiteten Standards 802.11 n/g/b. Dualband-Betrieb sendet und empfängt auf 2,4 Gigahertz und 5 GHz gleichzeitig, sodass WLAN-Geräte sich das jeweils günstigste Frequenzband heraussuchen können.

Für seinen Nebenjob als TV-Entertainer qualifizieren den Fritz zwei integrierte Kabelempfänger. Die beiden DVB-C-Tuner erlauben das gleichzeitige Streaming von zwei Sendern – allerdings dürfen die Kanäle dazu nicht verschlüsselt sein. Das TV-Signal kommt über ein mitgeliefertes Antennenkabel von der Kabelanschlussdose, entsprechend einfach ist die Installation: Repeater in eine freie Steckdose, Koaxialkabel in die TV-Buchse, fertig. Zur Verbindung mit dem heimische Router gibt es drei Methoden. Die wohl gebräuchlichste trägt der FRITZ!WLAN Repeater groß auf der Brust: Eine WPS-Taste (WiFi Protected Setup) stellt auf Knopfdruck Funkkontakt zu entsprechend ausgestatteten Routern her. Alternativ lässt sich das Gerät auch über ein Netzwerkkabel mit dem Computer verbinden und auf einer Weboberfläche unter http://fritz.repeater das gewünschte WLAN auswählen. Außerdem bietet AVM ein eigenes Einrichtungsprogramm für Windows-PCs (Vista, 7, und 8/8.1) zum Download an.

Eine freie Steckdose und das mitgelieferte Antennenkabel reichen für den Anschluss.
Eine freie Steckdose und das mitgelieferte Antennenkabel reichen für den Anschluss.

Im normalen Betrieb kann an die Ethernet-Buchse am Boden des Funksteckers ein weiteres Gerät wie Drucker, Blu-ray-Player oder NAS-System ins Netz bringen. Der Repeater macht es dann WLAN-fähig. Alternativ eignet sich der Netzwerkanschluss auch für eine Kabelverbindung zum Router. AVM empfiehlt sie, wenn Repeater und WLAN-Router dicht nebeneinander installiert sind und es dabei zu Funküberlagerungen kommt. In den Einstellungen des Repeaters lässt sich die Betriebsart dazu von WLAN-Brücke auf LAN-Brücke umschalten. In unserem Test war das jedoch zu keiner Zeit nötig. Der vollautomatische Betrieb, bei dem das Gerät selbst die Frequenzbänder wählt und bei Bedarf zwischen 2,4 und g GHz wechselt, sorgte für eine stabile Verbindung und ruckelfreie Videowiedergabe. Wie immer im WLAN kommt es allerdings auf die Funksituation vor Ort und die Zahl der Störquellen an.

Die FRITZ!App TV gibt es für iPhone (Bild), iPad und Android-Geräte.
Die FRITZ!App TV läuft auf dem iPhone (Bild), iPad und auf Android-Geräten.

Zur Wiedergabe am Smartphone oder Tablet gibt es die kostenlose FRITZ!App TV für Android und iOS. Sie findet den TV-Empfänger im heimischen Netzwerk von alleine – mit gelegentlichen Ausnahmen. Denn wie sich im Test herausstellte, funktioniert die automatische Erkennung am besten, wenn Smartphone oder Tablet mit dem WLAN des Repeaters verbunden sind. Stehen sie stattdessen in Funkkontakt mit dem Router, unterschlug zumindest das Speedport-Modell im Test die IP-Adresse des Repeaters. Dann musste die Zahlenkombination von Hand in die App eingetragen werden. Allerdings ist auch das kein Hexenwerk: Die Weboberfläche von AVM zeigt die IP-Adresse an. Einfach dort ablesen und in die FRITZ!App TV eintragen, schon klappt die Verbindung. Alternative: Den beiden Funknetzen des Repeaters (2,4 und 5 GHz) in der Weboberfläche eigene Namen geben, die sich vom normalen WLAN unterscheiden. Dann lassen sich die AVM-Netze am Smartphone oder Tablet gezielt auswählen.

Ist der Kontakt hergestellt, läuft alles wie am Schnürchen. Die TV-Stationen erscheinen als Kacheln auf der Startseite der App, ein automatischer Sendersuchlauf hat sie gleich nach dem Anschließen des Repeaters aus dem Kabelnetz gezogen. Antippen eines Logos genügt und die Wiedergabe startet. Auch hier sollte das abrufende Gerät möglichst per Funk mit dem Repeater verbunden sein, um Rucklern oder Bildstörungen zu vermeiden. Dank des Twin-Tuners im Repeater können zwei Zuschauer unabhängig voneinander Fernsehen. Die iOS-App (1.1.0)  wirkt dabei im Augenblick noch etwas stabiler und reaktionsschneller als die Android-Version (1.0.3). Mit dem VLC Media Player klappt der Abruf übrigens auch am PC oder Mac. Die nötige Senderliste speichert man aus der Weboberfläche mit einem Rechtsklick auf dem Computer und schiebt sie als .m3u-Datei in das Fenster des VLC-Players. So lassen sich neben SD-Programmen auch unverschlüsselte HD-Sender wiedergeben – die Fritz-App am Smartphone und Tablet zeigt im Augenblick nur Standard-Definition.

Test-Fazit: Der DVB-C-Repeater von AVM bietet Kabelkunden einen echten Mehrwert. Er ist nur zehn Euro teurer als das ansonsten baugleiche Modell 1750E ohne TV-Empfang. So viel verlangen Streaming-Dienste wie Magine oder Zattoo bereits für einen Monat Fernsehen auf dem Tablet. Im Augenblick sind die Funktionen der FRITZ!App TV noch etwas eingeschränkt. So gibt es keine Programmvorschau (EPG) und keine HD-Sender. Die Erfahrung mit FRITZ!Box und FRITZ!Powerline zeigt jedoch, dass AVM seine Produkte per Software-Update pflegt und ihren Funktionsumfang kontinuierlich erweitert. Zum entspannten Fernsehen im Bett oder auf dem Sofa taugt der Funkstecker aber schon heute – und ist nebenbei ein universeller WLAN-Repeater.

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