Ausprobiert: Sport-Kopfhörer SIE2 von Bose

Der charakteristische Silikonbügel hat sich bereits bewährt: Bose verwendet ihn seit Längerem am schwarzen Schwestermodell IE2. SIE2, der Neuzugang im Ohrhörersortiment des amerikanischen HiFi-Spezialisten (120 Euro), kommt allerdings in knalligem Grün daher (Abbildung oben). Die iPhone-Variante SIE2i (150 Euro) mit Mikrofon und Fernbedienung am Kabel gibt es außerdem in Orange.

Die SIE2 Sport Headphones gibt es auch mit iPhone-Funktionen als SIEi2. (Bild: Bose)
Die SIE2 Sport Headphones gibt es auch mit iPhone-Funktionen als SIEi2. (Bild: Bose)

Doch zurück zum Silikonaufsatz: Er heißt im Bose-Jargon „StayHear” und gehört nach Erfahrungen von digitalzimmer.de zu den besten Erfindungen seit es Sport-Kopfhörer gibt. Denn er verleiht den Ohrstöpseln sicheren Halt, ohne zu drücken oder zu verrutschen. Er hält die Schallwandler in Position, ohne die Ohren hermetisch abzuriegeln, was beim Joggen unangenehm und im Straßenverkehr sogar gefährlich sein kann. Das klappt mit keiner anderen uns bekannten Fixierung so einfach. Weder mit Nackenband oder anpassbaren Ohrbügeln, wie sie Philips in seinen Sport-Kopfhörern verwendet, noch mit dem sogenannten Secure Loop Design von Bowers & Wilkins. Der flexible Bügel verspannt den Hörer sicher in der Ohrmuschel, ohne ein Fremdkörpergefühl zu erzeugen. Beim Laufen, Radeln oder Skifahren vergisst man ihn sofort. Damit das auch bei unterschiedlich ausgeprägten Lauschern klappt, legt Bose die Bügel in drei Größen bei: S, M, und L. Die gummiweichen Überzieher sind schnell ausgetauscht.

Ebenfalls mit im Paket: Eine farblich passende Armtasche mit Transparenter Displayfolie von Reebok (Abbildung oben), die groß genug für ein iPhone 4, oder einen iPod touch der letzten Generation ist. Die neuen Modelle mit 4-Zoll-Display ragen leider etwas heraus, lassen sich damit aber trotzdem sicher am Oberarm befestigen. Tipp: Vor Gebrauch am iOS-Gerät die Coverflow-Ansicht des Musik-Players deaktivieren (zweimal die „Home”-Taste drücken, danach in der Taskleiste nach rechts wischen bis ganz links das Symbol der Ausrichtungssperre auftaucht). Sonst schaltet das Apple-Gerät ins Querformat, sobald man den Arm hebt, um aufs Display zu schauen – und in der Coverflow-Ansicht gibt es weder Wiedergabelisten noch Play-Tasten oder andere Steuerelemente.

Wer seinen MP3-Player während des Sports lieber in der Jackentasche trägt, bekommt außerdem ein Verlängerungskabel mit dem die normalerweise recht kurze Kopfhörerstrippe (ca. 80 cm) bequem bis zur Hüfte reicht. Alle Materialien sind nach Aussage von Bose wetterfest und unempfindlich gegenüber Schweiß. Selbst das Akustikgewebe der Lautsprechermembranen, so der Hersteller, besteht aus einem speziellen hydrophoben Material, das Feuchtigkeit abweist.

Und der Klang? Der ist etwas heller abgestimmt als am IE2. Der SIE2 setzt dem kräftigen und voluminösen Bass seines Schwestermodells recht kräftige, brillante Höhen entgegen. Er wirkt daher mit bestimmten Musikstücken etwas lauter und dürfte besonders solchen Musikfans gefallen, denen die bisherigen Bose-In-Ear-Modelle im Hochtonbereich zu dezent und zurückhaltend klangen. Für entspanntes Hören in der Bahn oder auf dem Sofa würden wir weiterhin den IE2 empfehlen, beim Sport gibt der SIE2 mit seiner Akustik den oftmals nötigen Kick.

digitalzimmer.de meint: Unser Testmuster hat etliche Jogging-Kilometer zurückgelegt – und dabei nie enttäuscht. Weder im Klang noch im Tragekomfort. Zugegeben: Der SIE2 ist für einen Sport-Kopfhörer nicht eben billig. Aber die genialen StayHear-Ohrbügel sind alleine schon einen Aufpreis wert.