Zweiter Bildschirm für Blu-ray-Filme

Seit es Notebooks, Smartphones und Tablets wie das iPadgibt, muss sich der Fernseher die Aufmerksamkeit des Zuschauers teilen – mit einem zweiten Bildschirm auf dem Schoß des Nutzers. Der sogenannte „Second Screen” macht dem TV Konkurrenz: Bereits 37 Prozent der Zuschauer nutzen ihn häufig oder gelegentlich neben dem Fernsehen, ergab die Onlinestudie 2012 von ARD und ZDF. Die Zuschauer suchen darauf begleitende Informationen zur Sendung, surfen im Internet oder prüfen ihr Online-Profil auf Facebook & Co. Doch nun gibt es noch eine weitere Verwendung für den zweiten Bildschirm: Zusatz-Infos und Bonus-Material zu Spielfilmen auf Blu-ray-Disc. Spezielle Apps, die auf dem iPad oder einem Android-Tablet installiert werden, macht’s möglich.

Prometheus_SecondScreen
Die App zu „Prometheus – Dunkle Zeichen“ verknüpft Bonusmaterial und Film.

Mehr Auswahl in Amerika
In den USA gibt es diese kostenlosen Second-Screen-Apps schon länger und in großer Auswahl. Disney hat sie zu Blockbustern wie „Tron Legacy”, „Fluch der Karibik” oder seinen Klassikern „Bambi”, „Cinderella” und „König der Löwen” aufgelegt. Paramount lässt Bonusmaterial zum Blockbuster „The Avengers” ebenfalls über einen zweiten Bildschirm laufen. Die Avengers-App ist hierzulande aber wie ihre Disney-Pendants nicht verfügbar. Universal bietet in der App Pocket Blu Second-Screen-Unterstützung für Filme wie „Battleship”, „Cowboys and Aliens” oder „Snow White an the Huntsman”. Nur nicht in Deutschland: Hierzulande finden sich eher ältere Universal-Titel in Pocket Blu. Und auch die scheinen nicht alle zu funktionieren: Die deutsche Disc von „Inglorious Bastards” etwa, obwohl im Menü von Pocket Blu aufgelistet, konnte die Second-Screen-App nicht zur Wiedergabe bewegen. Der Fahrstuhl-Horror „Devil” von M. Night Shyamalan, zeigte aber zumindest wie’s geht.

Verbindung übers Netzwerk
Das Tablet mit installierter App und der Blu-ray-Player müssen für ein Second-Screen-Erlebnis mit demselben Netzwerk verbunden sein. Das Doppelspiel klappt nur mit Playern, die über einen Ethernet- oder WLAN-Anschluss und die Funktion BD-Live verfügen (siehe unser Video „Blu-ray-Extras in 100 Sekunden”). Sobald der Hauptfilm beginnt, kann sich die App mit dem Player übers Netzwerk synchronisieren und zeigt eine Zeitleiste mit Vorschaubildern an, die parallel zum Film abläuft. In dieser Timeline kann der Zuschauer per Fingertipp vor und zurück spulen. Der Player folgt mit kurzer Verzögerung und springt zur gewünschten Stelle. Diese Tochscreen-Fernbedienung ist aber nicht alles: Über einen eigenen Menüpunkt in der Pocket Blu-App lassen sich entfallene Szenen oder Interviews mit den Darstellern und Regisseuren abrufen, wie es sie normalerweise auch unter „Extras” auf der Blu-ray-Disc gibt.