Das Disklavier Enspire von Yamaha besitzt eine Multiroom-Funktion. Bild: Hersteller

Yamaha Musiccast: Wenn das Klavier im Multiroom-System den Ton angibt

Respekt: Das jüngste Multiroom-Produkt von Yamaha hat es bis in die „Tagesschau“ geschafft. Dabei handelt es sich aber auch um einen ausgewachsenen Konzertflügel. Die Abendnachrichten der ARD präsentierten das Disklavier Enspire in ihrer IFA-Berichterstattung – als imposantes Beispiel für Musikübertragung im ganzen Haus. Denn anders als ein unvernetztes Tasteninstrument sind die neuen Enspire-Modelle keine Solisten. Sie spielen auf Wunsch mit dem Musiccast-System von Yamaha zusammen. Ihr Klang ist dann über Lautsprecher in jedem gewünschten Raum zu hören. Oder draußen am Pool, wenn der Besitzer gerade eine Gartenparty schmeißt.

Das Disklavier Enspire von Yamaha spielt auf Wunsch auch von allein. Bild: Hersteller
Das Disklavier Enspire von Yamaha spielt auf Wunsch auch von allein. Bild: Hersteller

Dabei ist es gar nicht nötig, dass jemand  in die Tasten greift. Mit der Disklavier-Technik von Yamaha musiziert das Piano auch alleine. 500 Songs sind auf dem Instrument gespeichert, Tausende weitere lassen sich über das Download-Portal Musicsoft herunterladen. Hinzu kommt der Streaming-Dienst Piano Radio, der rund um die Uhr über 30 Sender als Midi-Daten in die Tasten fließen lässt. Ein besonderes Erlebnis bieten Titel, die extra für Enspire-Modelle aufgenommen wurden. Dabei trennt Yamaha die Instrumentendaten vom Audiosignal. Das Piano spielt seinen akustischen Part, während Gesang oder andere Instrumente über Lautsprecher zu hören sind. Mit Schiebereglern in der App ist das Pegelverhältnis einstellbar. Auf der IFA sorgten Aufnahmen von Jamie Cullum für Gänsehaut-Momente: Immer wieder blieben Menschen am Messestand von Yamaha stehen, wenn zu den wie von Geisterhand bewegten Tasten auch die Stimme des britischen Singer-Songwriters erklang.

Für die Übertragung im Multiroom-System haben sich die Entwickler einen Trick einfallen lassen: Weil das Piano in anderen Räumen schlecht zu hören ist – und der Schall dort womöglich verzögert ankommt –, nutzt das Musiccast-System den digitalisierten Klang eines CFX-Konzertflügels von Yamaha. Er wird direkt aus den Midi-Daten am Klavier erzeugt. Es nimmt also kein Mikrofon den des Instruments auf. Laut Hersteller ist die Enspire-Technologie als Modellvariante für diverse Yamaha-Klaviere und -Flügel lieferbar. Die Preise beginnen bei 17.160 Euro.

Neue Musiccast-Komponenten für kleinere Geldbeutel

Deutlich günstiger sind die übrigen Multiroom-Geräte der Traditionsmarke zu haben. Im Musiccast-Sortiment, das Yamaha zur IFA weiter ausbaut, beginnen die Preise bei 179 Euro. So viel kostet der neue kleine WLAN-Lautsprecher WX-010. Er lässt sich einzeln in Küche, Bad und Schlafzimmer betreiben oder mit einem zweiten Exemplar zum Stereopaar kombinieren. Auch das Mini-Audiosystem Restio ISX-­18D (299 Euro) ist mit der Streaming-Technologie von Yamaha ausgestattet – inklusive Bluetooth und AirPlay. Ob Surround-Receiver, Soundbars oder Komplett-Anlagen: Yamaha verfolgt konsequent seine Strategie, alle neuen AV-Geräte damit zu bestücken. Laut Hersteller handelt es sich bei Musiccast inzwischen um das umfassendste Multiroom-Audiosystem der Welt. Nicht weniger als 35 Komponenten listet der aktuelle Katalog auf.

Der WLAN-Lautsprecher WX-010 ist mit 179 Euro die günstigste Musiccast-Komponente. Bild: Yamaha
Der Lautsprecher WX-010 ist mit 179 Euro das  günstigste Musiccast-Produkt. Bild: Yamaha

Wer bereits gute HiFi-Komponenten zu Hause hat, muss aber nicht alles wegwerfen und neu kaufen. Mit zwei Musiccast-Bausteinen lassen sich vorhandene Komponenten in das Multiroom-System integrieren. Der Vorverstärker WXC-50 (400 Euro) ist dabei für die Stereoanlage gedacht. Er wird an einen vorhandenen Verstärker oder AV-Receiver angeschlossen und bringt das Streaming-Programm auf die Anlage. Umgekehrt kann er über seine Toneingänge aber auch andere Quellen in das System einspeisen. So erklingt der Ton vom Fernseher oder CD-Player in allen Räumen. Der Musiccast-Verstärker WXA-50 (550 Euro) funktioniert im Prinzip genauso. Nur dass er eine Stereo-Endstufe eingebaut hat und damit passive Lautsprecher direkt versorgen kann. Beide Geräte und die meisten anderen Musiccast-Neuheiten sind ab sofort erhältlich. Der Rest soll bis Ende September auf den Markt kommen.

Der Vorverstärker WXC-50 verbindet andere Geräte mit dem Musiccast-system. Bild: Yamaha
Der Vorverstärker WXC-50 verbindet andere Geräte mit dem Musiccast-System. Bild: Yamaha

digitalzimmer.de meint: In nur einem Jahr hat Yamaha das wohl  umfangreichste Multiroom-Audiosystem der Welt aufgebaut. Kein anderer Hersteller bietet eine solche Bandbreite an Produkten. Und dass sich inzwischen sogar Klaviere und Konzertflügel in Musiccast integrieren zeigt, wie ganzheitlich Yamaha das Thema Musik betrachtet. Mal abgesehen davon, dass andere AV-Hersteller gar nicht das Know-how und die Produktionsstätten dafür hätten. Die Idee ist übrigens in Deutschland entstanden – Im Dialog der Geschäftsbereiche Unterhaltungselektronik und Musikinstrumente. Schön, dass es sowas heutzutage überhaupt noch gibt. Wo viele Geräte nur noch unter Marketing-Gesichtspunkten entstehen.

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