PocketBook bringt farbigen E-Book-Reader

Das Display mit „Elektronischer Tinte“ in  E-Book-Readern hat viele Vorteile. Die Anzeige von Fotos und farbigen PDF-Dokumenten gehört nicht dazu. Denn klassische E-Ink-Displays wie im Kindle von Amazon können nur Schwarzweiß. Doch mit dem Color Lux von PocketBook kommt nun ein Reader auf den Markt, der die neue Triton-Technologie benutzt und obendrein eine integrierte LED-Beleuchtung besitzt. Das heißt: Er zeigt nicht nur in praller Sonne ein buntes Bild, sondern auch bei Nacht. Der Reader schließt damit in einem wichtigen Punkt zu Tablet-PCs auf. Ja er übertrifft sie sogar, weil  iPad & Co. unter freiem Himmel oft Mühe haben, mit ihrem Flüssigkristall-Display gegen das Tageslicht anzuleuchten.

Der E-Book-Reader Color Lux kann 4096 Farben darstellen. (Foto: PocketBook)
Der E-Book-Reader Color Lux kann 4096 Farben darstellen. (Foto: PocketBook)

Das Triton-Display hat laut Hersteller E-Ink eine Bilddiagonale von 8 Zoll (20,32 cm) und kann 800 x 600 Pixel mit 4.096 Farben darstellen. Es besteht im Prinzip aus einem schwarzweißen E-Ink-Bildschirm (siehe Video weiter unten auf dieser Seite), über den ein Muster aus roten, grünen, blauen und weißen Filtern gelegt ist. Die elektronische Tinte zeigt schafft ihre gewohnten 16 Graustufen, die Farbfilter erledigen den Rest. Damit dürfte zwar keine fotorealistische Wiedergabe möglich sein, Zeitschriften oder Zeitungen sehen damit aber wenigstens annähernd so aus wie im Original. Der Stromverbrauch bleibt nach Angaben von PocketBook sehr gering: Eine Akkuladung soll zum Lesen für 5400 Buchseiten ausreichen – wahrscheinlich allerdings ohne Licht, weil die LEDs im Rahmen auch dann Energie benötigen, wenn keine Energie zum „Umblättern“ von Seiten benötigt wird.

Ein kapazitiver Touchscreen rückt den Color Lux noch stärker in die Nähe von Tablet-PCs. Außerdem gibt es am Rahmen oberhalb des Displays einen Bereich, der auf Berührung reagiert. Mit ihm soll sich die Helligkeit der Frontbeleuchtung steuern lassen, ohne ins Hauptmenü wechseln zu müssen. Ein WLAN-Modul (802.11 b/g/n) stellt außerdem die Verbindung ins  Internet her – Einkaufen von Büchern oder Surfen mit dem eingebauten Browser. Der 300 Gramm schwere Reader soll ab Juni für knapp 250 Euro erhältlich sein.

digitalzimmer.de meint: Ein großer Fortschritt für Leseratten, die auf ihrem E-Book-Reader nicht nur Buchseiten betrachten wollen. Elektronische Farbtinte mit Beleuchtung beseitigt die beiden größten Schwächen von E-Ink-Displays auf einmal. Ein vollwertiger Ersatz für den Tablet-PC sind Geräte wie der Color Lux allerdings nicht. Dafür ist die Auflösung und die Zahl der Farben noch zu gering. Und Videos lassen sich wegen der langsamen Schaltzeiten nach wie vor nicht anschauen. Aber: Was nicht ist, kann ja noch werden.