Nubert: Subwoofer mit digitalem Klangtuning

Der neue Subwoofer AW 1300 DSP von Nubert soll mehr sein als ein reiner Tiefton-Würfel für den Surround- und Stereo-Einsatz. Wie der Name schon andeutet, hat ihn sein Hersteller mit einem Digitalen Signal-Prozessor (DSP) ausgestattet. Damit soll sich die Tieftonwiedergabe individuell an den Einsatz und den Raum anpassen lassen. Zur Steuerung der vielfältigen Klang- und Frequenzparameter gibt es eine bidirektionale Funk-Fernbedienung, die Voreinstellungen und Betriebszustände des Subwoofers auf einem kleinen Flüssigkristall-Display meldet.

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Der AW 1300 DSP lässt sich über seine Funk-Fernbedienung vielfältig steuern. (Bild: Nubert)

Zu den Einstelloptionen des AW 1300 DSP gehören unter anderem flexible Tief- und Hochpassfilter. Der Tiefpass soll den Frequenzbereich des Subwoofers optimal an den der angeschlossenen Regal- oder Standboxen anpassen. Der Hochpass kann den Subwoofer in den untersten Frequenzen abregeln, etwa um Bass-Übertreibungen in kleinen Räumen zu minimieren. Zudem ist die Phasenlage des Tieftonsignals in sehr feinen Schritten regelbar – solche minimalen Signalverzögerungen können Bassdröhnen im Raum wirkungsvoll bekämpfen. Außerdem filtert der Subwoofer auf Wunsch das verstärkte Ausgangssignal zu den Satellitenlautsprechern, um sie vor der Wiedergabe allzu tiefer Frequenzen zu schützen. Diese Maßnahmen sollen eine perfekte Ankopplung des Subwoofers an die Regal- oder Standboxen ermöglichen, mit denen er kombiniert wird. Für die Klangregelung des AW 1300 DSP selbst hat dieser außerdem einen 3-Band-Equalizer, mit dessen Hilfe sich bestimmte Bassfrequenzen anheben oder absenken lassen. Die kompletten Einstellungen erledigt die Funkfernbedienung über ihr eingebautes LC-Display und eine einfache Menüsteuerung. Fünf Preset-Tasten sollen Klangeinstellungen für unterschiedliche Einsatz-Zwecke oder Boxenkombinationen speichern und per Knopfdruck aufrufen.

Das eigentliche technische Highlight des AW 1300 DSP ist aber sein Einsatz in der Gruppe – als so genanntes Double-Bass-Array. Nubert-Chefentwickler Günther Nubert hat parallel mit anderen Entwicklern bereits vor mehreren Jahren eine Technik erprobt und vorgeführt, mit der mehrere Subwoofer im Raum eine perfekte, weil völlig dröhnfreie Basswiedergabe erlauben. Dabei spielen vorne und hinten im Raum je zwei Woofer. Ihr Phasenverhalten sind so aufeinander abgestimmt, dass die vorderen Subwoofer Tiefbasswellen abstrahlen, die von den hinteren Bassboxen beim ersten Auftreffen auf die Rückwand durch gegenläufige Membranbewegungen wieder „abgesaugt“ werden. Tieffrequente Schallreflexionen und damit das gefürchtete Dröhnen stehender Wellen im Raum sollen so aktiv verhindert werden. Die Technik ist schon länger verfügbar, erforderte aber neben mehreren Subwoofer ein separates DSP-Steuergerät. Der neue Nubert-Woofer AW 1300 DSP bringt die Steuerungstechnik für ein solches Double Bass Array nun erstmals selbst mit. Der Clou: Zusammen mit zwei AW-1300-Woofern vorn lassen sich im Rückraum auch normale Bassboxen im Bass-Array betreiben – die werden von den vorderen AW 1300 DSP über einen „Slave”-Ausgang mit dem optimalen Signal aus dem digitalen Signalprozessor versorgt.

Der AW 1300 DSP ist auch in seinen klassischen Daten ein Subwoofer der Extraklasse: Die beiden übereinander montierten 22-Zentimeter-Chassis mit besonders großem Hub (Longstroke-Chassis) werden von einer 440-Watt-Endstufe angetrieben. Um große Luftmassen verzerrungsfrei in Schwingung zu versetzen, haben die glasfaserverstärkten Membranen eine Oberfläche mit Wabenstruktur und eine besonders akkurate Bewegungsführung. Der Subwoofer lässt sich laut Hubert wahlweise auf einem Ständer, auf Spikes oder Rollen montieren. Das Gehäuse ist in Kirsch- oder Buchenfurnier sowie in grauem, weissem oder schwarzem Lack über die Nubert-Webseite zu haben – für 1185 Euro pro Stück.

digitalzimmer.de meint: Die Wirkung eines Nubertschen „Double Bass Array” konnten wir bereits vor ein paar Jahren im Vorführraum des Entwicklers in Schwäbisch Gmünd erleben. Ergebnis: Es zieht einem glatt die Schuhe aus, wie knackig, schnell und trocken dieser völlig dröhnfreie Heimkino-Bass wirkt. Das wird allerdings kaum ein Endkunde je zu Hause erleben. Wer hat schon Platz und das Geld für vier amtliche Subwoofer, von denen mindestens zwei über 1000 Euro kosten? Doch auch solo sind Subwoofer aus dem Hause Nubert eine Klasse für sich – den neuen AW 1300 DSP zeichnen die Kollegen des HiFi-Magazins stereoplay in ihrer aktuellen Ausgabe 8/2011 als „Highlight” aus. Anspruchsvolle Heimcineasten und Musikliebhaber mit Drang zur Bass-Perfektion sollten ihn sich einmal genauer anhören. Für Fans lohnt sich auch die Reise an die schöne Ostalb, um den Woofer einmal im Double Bass Array zu erleben. Für Nutzer einer einzelnen Tieftonbox seien außerdem unsere Aufstelltipps für Subwoofer im Video unten empfohlen