Noch mehr AV-Receiver mit Airplay

Als hätten wir es nicht geahnt: Nach ersten zögerlichen Versuchen Anfang des Jahres setzt sich AirPlay von Apple nun auf breiter Front in Surround-Receivern durch. Zumindest bei den Herstellern, die von Haus aus ihre Netzwerk-Funktionen mit Technologie von BridgeCo realisieren. Dieser amerikanisch-asiatische Streaming-Spezialist hat den Standard gemeinsam mit Apple entwickelt und quasi ein Monopol auf die Airplay-Technologie. Die HiFi-Marken Denon, Marantz und Pioneer arbeiten schon länger mit BridgeCo zusammen, was ihnen nun einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Der VSX-2021 ist einer von sechs neuen Pioneer-Receivern mit AirPlay. (Bild: Pioneer)
Der VSX-2021 ist einer von sechs neuen Pioneer-Receivern mit AirPlay. (Bild: Pioneer)

Zug um Zug rüsten die drei Firmen ihre AV-Receiver mit Airplay-Technologie aus. Denon führt neben den bereits bekannten Modellen AVR-3311, AVR-4311 und AVR-A100, die sich per Firmware-Upgrade nachrüsten lassen, drei neue Receiver mit serienmäßigem Airplay ein, darunter den bereits erhältlichen Everyceiver” AVR-1912 für 549 Euro. Der AVR-2312 (899 Euro, ab Sommer) und der AVR-3312 (1099 Euro, ab sofort) runden das Sortiment nach oben hin ab. Alle drei Modelle bieten identische Netzwerk-Funktionen, sind DLNA-zerifiziert und unterscheiden sich vor allem in der Zahl ihrer Anschlüsse und der Verstärkerleistung.

Konzernschwester Marantz, ebenfalls zur D&M-Holding gehörend, bringt Airplay in zwei Gehäuseformaten: Das Einstiegsmodell NR1602 (649 Euro) ist mit 10,5 Zentimetern Höhe besonders flach und soll Käufer locken, die keinen großen Surround-Receiver im Regal stehen haben möchten. Für Juli sind die Modelle SR5006 (799 Euro) und SR6006 (999 Euro) im gewohnt bulligen Format angekündigt. Außerdem hat Marantz noch den Uprgrade-fähigen SR7005 (1699 Euro) und den Surround-Vorverstärker AV7005 (1649 Euro) im Programm – macht in der Summe fünf AV-Geräte von Marantz mit Airplay.

Nachzügler Pioneer startete vor kurzem mit den preiswerten Receivern VSX-921 (499 Euro) und VSX-1021 (699 Euro), führt das Apple-Streaming nun aber auch in höheren Preisklassen ein. VSX-2021 (999 Euro, siehe Abbildung oben) und VSX-LX55 (1299 Euro) erscheinen im Juli, die Topmodelle SC-LX75 (1899 Euro) und SC-LX85 (2499 Euro) folgen im September. Besonderheit der neuen Receiver ist ein stromstarker USB-Anschluss, der laut Hersteller sogar den 2,1-Ampere-Akku des iPad zu laden vermag. Wie bei den Mitbewerbern sind Webradio und ein DLNA-Client an Bord. Selbst High-Resolution-Dateien mit 24 Bit/192 Kilohertz sollen die neuen AV-Receiver übers Netzwerk wiedergeben können – allerdings nicht per Airplay, weil Apple solch hohe Samplingfrequenzen nicht unterstützt.

digitalzimmer.de meint: Na also: Wer im Sommer einen AV-Receiver mit Airplay-Wiedergabe sucht, hat die Auswahl unter 17 verschiedenen Modellen. Vielleicht werden es auch ein paar mehr, wenn andere Marken zum Trio Denon, Marantz und Pioneer dazustoßen. Harman-Kardon ist ein heißer Kandidat dafür, denn auch der US-Konzern benutzt Netzwerk-Technik von BridgeCo in seinen Geräten. Selbst Sony steht auf der Kundenliste des Airplay-Mitentwicklers. Allerdings scheinen sich die Japaner eher in Konkurrenz mit Apple zu sehen, seit der iPod dem Walkman den Rang abgelaufen hat. Außerdem verfolgt Sony mit seiner „S-Air”-Technologie einen eigenen Ansatz, um Musik drahtlos im Haus zu verteilen.