iMediaShare wird zum Smart-TV-Ersatz

iMediaShare war eines der ersten iPhone-Programme, mit dem sich Fotos und selbst gefilmte Videos vom Smartphone aus über das Heimnetzwerk zum TV-Schirm übertragen ließen (siehe unser Test-Video). Voraussetzung: Das Smartphone muss, ebenso wie das TV-Gerät, im lokalen Netzwerk angemeldet sein. Das Smartphone macht das üblicherweise per WLAN, Fernseher benötigen zu diesem Zweck einen DLNA- oder UPnP-Netzwerkplayer. Das kann eine integrierte DLNA-Funktion des TV-Gerätes sein oder ein externer Netzwerkempfänger wie etwa die Playstation 3 von Sony, ein WD TV Live von Western Digital oder ein  Blu-ray-Player mit Netzwerkfunktionen. iMediashare macht das Smartphone dann zum DLNA-Server, der Medieninhalte aus dem eigenen Speicher via Netzwerk an jeden dieser Empfänger überträgt und so etwa eine Diaschau auf den Fernseher zaubert.

In den letzten Jahren wurde die App erweitert und verbessert. Mittlerweile ist sie auch in einer hochauflösenden Version für das iPad zu haben. Und iMediaShare überträgt auch Videos und Fotos aus dem Internet auf den Fernseher – so zum Beispiel Picasa Webalben, YouTube- und Vimdeo-Filme sowie Videoclips von allen möglichen Internet-Nachrichtenportalen wie Bild.de, Deutsche Welle, CnNN, Dailymotion oder engadget.

Neuester Clou: Seit wenigen Tagen ist ein Update von iMediaShare zu haben, das die DLNA-App auch zum Controller für andere Medienserver im lokalen Netzwerk macht. Neben Fotos, Videos und Musik aus dem Smartphone- oder Tablet-Speicher streamt die App nun auch Medieninhalte von Netzwerkfestplatten oder Computern im lokalen Netzwerk zum TV-Gerät – oder auf den Bildschirm des jeweiligen iPhone, iPad oder Android-Gerätes. Damit ist iMediaShare jetzt ein DLNA-Universalgenie, das sich als Server, Controller und Wiedergabegerät (Renderer) in fast jeder Kombination im Heimnetzwerk einsetzen lässt.

Im erster Praxistest der aktualisierten App fand iMediaShare umgehend den Twonkymedia-Server im Heimnetzwerk und rief Fotos und Videos erstaunlich von ihm auf das iPhone-Display. Auch die Übertragung zum TV klappte problemlos und zügiger als in früheren Versionen. Auch der Abruf von Medien auf einem Windows-7-PC klappt problemlos. Ein anderer Netzwerkspeicher mit einem „Macromedia-Server“ im digitalzimmer-Studio dagegen brachte die App auf dem iPhone und iPad zum Absturz. Hier sind offenbar noch nicht alle Kommunikationsprotokolle ganz ausgereift – Der App-Hersteller Bianor kennzeichnet die Netzwerkspeicher-Funktion denn auch noch als „Beta“.

iMediaShare ist in einer kostenlosen Lightversion und als Vollversion für 3,99 Euro zu haben. Die Gratisversion blendet immer wieder Werbung über Fotos, Videos und Musik ein und zeigt Inhalte auf dem TV-Schirm nur in SD-Auflösung. Ansonsten hat sie den selben Funktionsumfang wie die kostenpflichtige Variante.

digitalzimmer.de meint: Inhalte mit dem iPad auswählen und dann per Fingertippen zum TV schicken – so geht Medienstreaming heute. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, Inhalte auf handlichen Geräten auszuwählen und bei größerem Publikum dann auf den TV-Schirm zu schicken, der möchte diese Flexibilität nicht mehr missen. Einfacher als die Navigation durch aufwendige Smart-TV-Portale klappt Networking im Wohnzimmer so allemal. Natürlich gibt es etwa mit AirPlay, AppleTV und der Clonefunktion des Mobil-Bildschirms auch andere Methoden dafür, iMediaShare nutzt dem gegenüber aber eine weit verbreitete Netzwerktechnik. Die kostenlose Lightversion sollte jeder Smartphone- und Tablet-Nutzer zumindest einmal ausprobieren.