Funk-Heizkörperventil für Fritzbox jetzt erhältlich

Auf der Sanitär- und Heizungsmesse ISH im März hat Eurotronic seinen Heizkörperthermostat für die Fritz!Box von AVM zum ersten Mal präsentiert. Jetzt ist das gute Stück erhältlich. Bei Amazon etwa wird der Comet DECT zu Preisen zwischen 60 und 80 Euro angeboten. Er ähnelt dem Bluetooth-Modell Comet Blue, das per Smartphone programmiert und gesteuert werden kann.

Heizungsregelung mit DECT ULE

Die Fritzbox nutzt zur Heimvernetzung eine Erweiterung des Dect-Standards für Schnurlostelefone. DECT ULE steht für Ultra Low Energy, also niedrigen Stromverbrauch, und bietet alle Vorteile des Dect-Systems. Dazu gehören ein reserviertes Frequenzband um 1900 Megahertz, das Funkstörungen durch WLAN und Bluetooth vermeidet. Außerdem sind die Signale verschlüsselt und haben in Gebäuden eine relativ gute Reichweite von bis zu 30 Metern. Viele Router, die gleichzeitig zum Telefonieren dienen, haben eine Dect-Basis bereits eingebaut. Allerdings macht nur AVM für DECT ULE bislang Gebrauch davon – um seine Schaltsteckdose Fritz!Dect 200 damit zu steuern. Die Telekom könnte einige Speedport-Router wohl ebenfalls für DECT ULE fit machen, zögert aber noch. In Fachkreisen heißt es, man wolle der Smart-Home-Plattform Qivicon aus gleichem Haus nicht unnötig Konkurrenz machen.

Anmelden des Comet DECT an der Fritzbox

Der Comet DECT wird gegen einen vorhandenen Thermostatkopf am Heizkörper ausgetauscht. Er passt laut Hersteller auf viele gängige Ventile von Heimeier, Danfoss, Braukmann, Oventrop & Co. Drei Adapterringe für die Danfoss-Typen RA, RAV und RAVL liegen bei, weitere sollen sich nachbestellen lassen. Danach meldet man den Funkthermostat wie ein schnurloses Telefon an der Dect-Basis an.  Laut Eurotonic klappt das mit der Fritzbox 7490 und 7390 – sofern als Firmware ein Fritz!OS 6.35 oder neuer auf dem Router installiert ist. Die Firmware 6.35 gibt es aktuell nur für die Fritzbox 7490 und nur als Vorabversion im Fritz!Labor.  Sie soll im Herbst – rechtzeitig zur Heizperiode – aber offiziell erscheinen.

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Sind Software und Thermostat installiert, bietet die Fritzbox verschiedene Möglichkeiten zur Heizungssteuerung an. Die Einstellungen dazu finden sich wie bei der Funksteckdose auf der Weboberfläche des Routers – im Browser erreichbar über die Adresse fritz.box. Dort lassen sich unter dem Menüpunkt Smart Home Zeitpläne definieren, wann der Comet DECT eine bestimmte Temperatur einstellen soll. Acht solcher Schaltpunkte sind pro Tag möglich. So kann die Heizung auf An- und Abwesenheit der Bewohner reagieren und natürlich eine Nachtabsenkung realisieren. Bis zu 12 Comet DECT sollen sich an einer Fritzbox anmelden lassen. Eine „Fenster-offen“-Funktion des Fühlers erkennt, wenn im Raum die Temperatur schnell absinkt und dreht das Ventil dann für eine bestimmte Zeit zu. Wie lange diese Ruhepause dauert, ist ebenfalls in der Fritzbox einstellbar.

digitalzimmer.de meint: Mit dem Comet DECT entwickelt sich die Fritzbox zur Smart-Home-Zentrale. Weil die nötige Funktechnik in den Router integriert ist, müssen Besitzer des AVM-Routers für die Heizungsregelung keine zusätzliches Gateway anschaffen. Das entlastet die Steckerleiste am Internet-Anschluss und macht die Installation einfacher. Allerdings gibt es bislang kaum Produkte, die sich auf diese Weise steuern lassen. Der Herstellerverband ULE Alliance hat noch viel Arbeit vor sich, um DECT ULE als Heimvernetzungsstandard zu etablieren. Da ist das Teamwork von AVM und Eurotronic zumindest ein Anfang.