Funklautsprecher: Sony setzt auf Streaming

Kabellose Lautsprecher-Systeme verbreiten sich wie die Sommergrippe. Nun ist auch Sony infiziert: Im August bringen die Japaner drei Funkboxen auf den Markt, die sich außer per Netzwerkkabel auch über ein WLAN mit Musik versorgen lassen. Sie unterstützen dabei neben dem Streaming-Standard DLNA auch Apples AirPlay. Und sie empfangen das Programm von Sonys hauseigenem Abodienst Music Unlimited, der für 9,99 Euro im Monat mehr als 15 Millionen Titel auf Abruf bereit hält – so zumindest die Aussage des Herstellers. Music Unlimited mausert sich für Sony-Kunden zur ernstzunehmenden Napster- oder Spotify-Alternative, weil das Angebot mit demselben Konto auch auf der Playstation 3, vernetzten Bravia-Fernsehern und Blu-ray-Playern der Marke abrufbar ist.

SA-NS510, SA-NS310 und SA-NS510 empfangen Musik per Airplay und DLNA. (Bilder: Sony)
SA-NS510, SA-NS310 und SA-NS510 empfangen Musik per Airplay und DLNA. (Bilder: Sony)

Die Funklautsprecher SA-NS310 (150 Euro), SA-NS410 (250 Euro) und SA-NS510 (349 Euro) nutzen allesamt Sony 360°-Technologie, die den Schall gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlen soll. Ein realistischer Stereoklang mir präziser Abbildung einzelner Stimmen oder Instrumente dürfte damit wohl nicht möglich sein, wohl aber ein raumfüllender Sound. Für eher kleine Zimmer oder den Schreibtisch ist der kompakte NS310 gedacht (auf dem Bild oben in der Mitte). Die größere Zweiwege-Box NS410 (rechts daneben) soll mit vier Hochtönern plus Subwoofer nicht nur mehr Membranfläche, sondern auch mehr Power mitbringen. Der sich nach oben verjüngende NS510 (Bild oben links) rechtfertigt den höheren Preis vor allem durch einen integrierten Akku. Als einziger der drei kann er fernab jeder Steckdose musizieren. Zur Betriebszeit der wiederaufladbaren Batterie macht Sony derzeit keine Angaben.

Alle Lautsprecher lassen sich von einem Computer mit iTunes oder Windows Media Player (Version 11 und 12) direkt bespielen. Am iPhone, iPod touch oder iPad erscheinen sie bei aktiver Netzwerkverbindung automatisch im Airplay-Menü des Apple-Geräts. Für Android-Smartphones gibt es außerdem eine kostenlose Sony-App), die das Party-Streaming in mehrere Räume gleichzeitig erlauben soll. Grundsätzlich werden die Audio-Formate AAC, MP3, WAV (LPCM) und WMA-9 unterstützt. FLAC gehört nicht dazu.

DIGITAL-ROOM meint: Die Kombination von DLNA und Airplay macht das Lautsprecher-Trio vielseitig einsetzbar. Philips verzichtet beim gerade vorgestellten Fidelio-System (wir berichteteten) auf das Apple-Streaming. Käufer einer Funkbox müssen daher nicht nur auf den Klang achten, sondern auch welcher Streaming-Standard darauf läuft. Mit Bluetooth, DLNA über WLAN und Airplay sind drei recht weit verbreitete Lösungen im Spiel.