Fidelio Wireless HiFi: Stereoanlage ohne Kabel

Sieht so die Musikanlage der Zukunft aus? Vielleicht, wenn man Trends wie Audio-Streaming, Smartphone-Apps und Abodienste à la Spotify zu Ende denkt. Denn dann wird alles, was wir hören, irgendwann aus der Cloud kommen – nicht mehr vom iPod oder einem anderen MP3-Player nd schon gar nicht von CD.

Der AW-5000 ist eine von fünf Komponenten des Fidelio Wireless HiFi-Systems. (Bild: Philips)
Der AW-5000 ist eine von fünf Komponenten des Fidelio Wireless HiFi-Systems. (Bild: Philips)

Das Streaming-System „Fidelio Wireless HiFi” von Philips ist für diese Zukunft gemacht. Es packt die komplette Audio-Elektronik in die Lautsprecher. Zum Betrieb reicht ein Stromanschluss – und zusätzlich noch ein Netzwerkkabel, wenn zu Hause kein  WLAN Musikdaten durch die Luft befördert. Ähnlich wie Funkboxen von Sonos oder Raumfeld by Teufel wird auch Fidelio per App gesteuert. Die Software namens AirStudio gibt es kostenlos für Android- und Apple-Geräte. Sie kann schon jetzt über Google Play und den App Store heruntergeladen werden. Die entsprechenden Produkte sind aber erst ab August/September erhältlich.

Funkboxen in drei Größen
Zum Start von Fidelio Wireless HiFi gibt es drei Lautsprechertypen. Als kleine Box für Nebenräume oder den Schreibtisch ist der Fidelio A3 (AW3000, 249 Euro) gedacht. Sein trapezförmiges Gehäuse passt auf ein DIN-A4-Blatt (29,5 x 18 x 18 cm) und ist mit zwei Lautsprechermembranen für Stereoton bestückt. Der A5 (AW5000, 349 Euro) beansprucht mit 33 x 20,5 x 26 cm schon deutlich mehr Platz (Bild oben) und soll mit seinen getrennten Hoch- und Mitteltönern für rechten und linken Kanal auch größere Räume beschallen können. Als echte HiFi-Lösung mit getrennten Lautsprechern für rechten und linken Kanal präsentiert Philips das Lautsprecher-Duo A9 (AW9000, um 549 Euro).

Alle drei Modelle geben sich per Universal Plug and Play (UPnP) von selbst im Netzwerk zu erkennen, sobald sie mit dem Router verbunden sind. Mit der AirStudio-App lässt sich Musik dann von einem beliebigen UPnP- oder DLNA-Server im Netzwerk auf die Lautsprecher schicken – indem man einfach per Finger am Display des Steuergeräts eine Linie vom Server zur gewünschten Box zieht. Dasselbe soll auch mit Internet-Radio und Musikabo-Diensten funktionieren. Zum Start ist neben 30.000 Webradio-Stationen der Dienst Napster an Bord. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Spotify sein Programm auf die Fidelio-Boxen überträgt. Mit sogenannten Streamium-Produkten von Philips funktioniert das bereits.

Netzwerk-Player für vorhandene Geräte
Wer bereits Lautsprecher mit Kabelanschluss besitzt, soll sie ab September per Netzwerk-Receiver A2 (AW2000, 299 Euro) ins System integrieren können. Der A2 besitzt einen Verstärker mit 2 x 50 Watt und einen Klinkenanschluss für MP3-Player und andere Zuspieler. Außerdem gehört ein Netzwerk-Player namens A1 (AW 1000, 149 Euro) zum Sortiment, der sich an vorhandene Anlagen anschließen lässt. Alle Geräte des „Fidelio Wireless HiFi”-Systems spielen laut Philips Musik in den Formaten MP3, WMA, AAC (m4A), eAAC+, FLAC und Ogg Vorbis ab. Mit einer Multiroom-Funktion soll künftig in mehreren Räumen unterschiedliche Musik laufen können. Allerdings ist dazu erst ein Software-Upgrade nötig, das im Herbst 2012 zur Verfügung stehen soll.

digitalzimmer.de meint: Der Name AirStudio führt etwas in die Irre. Weder die Philips-App noch die Lautsprecher unterstützen das Apple-Streaming AirPlay. Sie sind reine UPnP-Geräte, aber gerade deshalb mit sehr vielen Playern und Servern im selben Netzwerk kombinierbar. Wer seine iTunes-Musik auf den neuen Philips-Geräten hören will, muss das mitgelieferte Philips-Programm „Media Manager” am Computer installieren – oder einen UPnP-Server wie Twonky, der die iTunes-Bibliothek für UPnP-Geräte lesbar macht.