ESC 2012: Die Show live im TV und per Stream

Der Eurovision Song Contest geht in die heiße Phase. Wie hart die Konkurrenz für Roman Lob tatsächlich wird, steht am Donnerstag, den 24. Mai 2012, fest. Denn dann sind beide Halbfinale über die Bühne, in denen sich einige der größten Favoriten erst qualifizieren müssen. Deutschland befindet sich – zusammen mit den anderen großen EBU-Geberländern Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie dem diesjährigen Ausrichter Aserbaidschan – in der komfortablen Situation, nicht um seine Teilnahme am ESC singen zu müssen. Roman Lob ist automatisch für das Finale am Samstag, den 26. Mai, gesetzt.

Roman Lob bei Proben zu seinem Auftritt in Baku mit „Standing Still”. (Bild: Andres Putting, EBU)
Roman Lob bei Proben zu seinem Auftritt in Baku mit „Standing Still”. (Bild: Andres Putting, EBU)

1. Semifinale: Dienstag, 22. Mai 2012
Echte ESC-Fans werden bereits die erste Vorausscheidung aus Baku am Dienstagabend mit Spannung verfolgen. Sie ist im deutschen Fernsehen ab 21 Uhr auf dem ARD-Eventkanal EinsFestival live zu sehen und wird ab Mitternacht noch einmal im Dritten Programm des Norddeutschen Rundfunks (NDR) wiederholt. Beide TV-Sender sind auch über den Online-Dienst Zattoo abrufbar und lassen sich mit der entsprechenden App auf tragbaren Geräten wie dem iPad oder iPhone sehen – allerdings nur per WLAN nicht über das Mobilfunknetz.

Zusätzlich überträgt die ARD einen Live-Videostream auf dem ESC-Portal eurovision.de. Wer trotz des bewährt spitzzüngigen deutschen Kommentars von Peter Urban lieber die internationale Fassung sehen möchte, hat auf eurovision.tv Gelegenheit dazu. Allerdings muss zum Abruf auf der internationalen ESC-Webseite ein spezieller Videoplayer am Computer installiert sein. Das sogenannte Octopshape-Plug-in für den Browser gibt es hier.

Von den 18 Teilnehmern des ersten Halbfinales kommen 10 weiter in die nächste Runde. Große Chancen dürfen sich Soluna Samay (Dänemark), Ivy Adamou (Zypern) und das Duo Jedward ausrechnen. Die haarspray-gestärkten und eurosvisions-gestählten Iren (Platz 7 im letzten Jahr) hoffen mit ihrem Song „Waterline” auf einen Wiederholungserfolg. Aber auch die russischen Großmütterchen Buranovskiye Babushki mit ihrem Versprechen „Party For Everybody” dürften wohl ins Finale einziehen.

2. Semifinale: Donnerstag, 24. Mai 2012
Richtig spannend wird es dann in der zweiten Vorausscheidung, die – ebenfalls um 21 Uhr – in diesem Jahr der Spartensender Phönix ausstrahlt. Die Wiederholung läuft ab 23 Uhr auf EinsFestival. Die Möglichkeiten, den Video-Stream per Internet zu verfolgen, sind dieselben wie im ersten Semifinale (siehe oben).

Mit Serbien (Željko Joksimović), der Türkei (Can Bonomo), Norwegen (Tooji) und Schweden (Loreen) gehen am Donnerstag gleich vier der größten Favoriten an den Start. Vor allem der schwedische Beitrag „Euphoria”, eine Dance-Nummer mit Tanztheater-Performance der Sängerin, gilt in den Wettbüros seit Wochen als heißer Titelanwärter. Wie der Serbe Željko Joksimović, der schon einmal bei einem ESC den zweiten Platz belegte und 2008 den Wettbewerb in Belgrad moderierte, muss aber auch Loreen erst die Hürde des Halbfinales schaffen – und zusammen mit neun weiteren Künstlern die Endausscheidung erreichen.

Finale: Samstag, 26. Mai 2012
Die jeweils zehn Sieger der beiden Vorentscheide treffen dann am Samstag auf die „Big Five” Deutschland, Frankreich, England, Italien und Spanien sowie auf Gastgeber Aserbaidschan. Die ARD überträgt das Finale ab 21 Uhr standesgemäß im „Ersten” und natürlich in HDTV. Wiederholungen gibt es in derselben Nacht auf EinsFestival um 0:25 Uhr und am Sonntagmorgen um 9:30 Uhr. Der NDR zeigt das Programm im Dritten als Service für Gehörlose zusätzlich mit Untertiteln. Die komplette Moderation und die Texte aller Songtitel aus Baku können auf der ARD Videotextseite 150 live auf Deutsch mitverfolgt werden.

Die Streaming-Möglichkeiten sind dieselben wie gehabt: Mit Hilfe von Zattoo und auf eurovision.de und eurovision.tv kann der Eurovision Song Contest am PC, auf Tablets und mobilen Geräten gesehen werden.

Roman Lob wird den deutschen Wettbewerbsbeitrag „Standing Still” genauso reduziert und unaufgeregt vortragen, wie es der Songtitel nahelegt. Die Ballade aus der Feder von Singer-Songwriter Jamie Cullum kommt ohne Tänzer, Windmaschine und Feuerwerkseffekte aus. Der Sänger, ein Pianist am Flügel, zwei Gitarren, Schlagzeug – that’s it. Deutschlang liegt damit auf einer Linie mit anderen klassischen Prand-Prix-Ländern wie England oder Italien: Die Briten schicken ihr Urgestein Engelbert Humperdinck auf die Bühne, dessen langsamer Walzer „Love Will Set You Free” noch sparsamer instrumentiert ist. Und auch Nina Zilli setzt bei „L’Amore È Femmina” eher auf Stimme als auf Showeffekte.

digitalzimmer.de meint: Die Lager sind geteilt. Während ein Teil der Experten Roman Lob gute Chancen ausrechnet – weil er nur mit Stimme, Natürlichkeit und einem schlichten Song an den Start geht – halten andere den Beitrag aus denselben Gründen für langweilig und wenig erfolgversprechend. Wir drücken ihm die Daumen, denn erste Videos aus der Hauptstadt Aserbaidschans zeigen, dass unser „Star für Baku” dort genauso stimmsicher auftritt wie bisher. Ob auf der Bühne der „Crystal Hall” oder à capella während der Pressekonferenz: Jeder Ton sitzt. Das kann man von einigen hoch gehypten Favoriten nicht behaupten.